- Kleinnondorf (Gemeinde Rappottenstein)
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Zwettl (ZT) Fläche 65,76 km² Koordinaten 48° 31′ N, 15° 4′ O48.51666666666715.066666666667671Koordinaten: 48° 31′ 0″ N, 15° 4′ 0″ O Höhe 671 m ü. A. Einwohner 1.756 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 27 Einwohner je km² Postleitzahl 3911 Vorwahl 02828 Gemeindekennziffer 3 25 21 NUTS-Region AT124 Adresse der
GemeindeverwaltungRappottenstein 24
3911 RappottensteinOffizielle Website Politik Bürgermeister Friedrich Wagner (ÖVP) Gemeinderat (2005)
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Rappottenstein Rappottenstein ist eine Marktgemeinde im Bezirk Zwettl im Nordwesten Niederösterreichs, dem so genannten Waldviertel.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Marktgemeinde Rappottenstein bildet mit den Gemeinden Arbesbach, Groß Gerungs, Langschlag und Altmelon das sogenannte Waldviertler Hochland, das den westlichsten Teil des Bezirkes Zwettl umfasst. Rappottenstein ist geprägt von Waldlandschaften und kleinstrukturierter Landwirtschaft. Nahe dem Hauptort Rappottenstein beginnt der Kamp an jenem Ort, wo der Große Kamp und Kleine Kamp zusammenfließen.
Gemeindegliederung
Rappottenstein gliedert sich in 23 Katastralgemeinden
- Aggsbach
- Arnreith
- Dietharts
- Feuranz
- Grötschen
- Großgundholz
- Grünbach
- Hausbach
- Höhendorf
- Kirchbach
- Kleinnondorf
- Lembach
- Neustift
- Oberrabenthan
- Pehendorf
- Pfaffendorf
- Pirkenreith
- Rappottenstein
- Reichenbach
- Riebeis
- Ritterkamp
- Roiten
- Selbitz
Nachbargemeinden
Groß Gerungs Zwettl Großgöttfritz Arbesbach Grafenschlag Schönbach Klima
Temperatur: Siehe meteor. Station Stift Zwettl
- Jahresmittel: ca. 6,5 Grad C; Jännermittel: -3,0 Grad C; Julimittel: 16,0 Grad C.
- Winter kalt mit milden Phasen. Nebelarm. Nachtfröste immer möglich.
- Sommer kühl. Überdurchschnittliche Sonnenstunden.
Niederschläge: Jahresmittel: ca. 750 mm; Monatsmittel (gerundet) in mm:
- 1-3:je 40, 4:60, 5:80, 6+7:100, 8:90, 9:60, 10:50, 11+12:je 45.
Geschichte
Um 1150 gründeten die Kuenringer im Waldviertel zur Sicherung ihres Besitzes eine Reihe von Burgen, deren mächtigste Rappottenstein war. Im Schutze dieser Festung entwickelte sich bald auch der heutige Markt Rappottenstein. Die Burg, die trotz mehrfacher Belagerung - aufständische Bauern 1597, belgische Hilfstruppen 1619, die Schweden 1645 - nie erobert wurde, gelangte nach den Kuenringern an die Dachsberger (1305), später an die Starhemberger (1423), dann an die protestantischen Landauer (1566) und schließlich durch Kauf an die heutigen Besitzer, die Grafen Abensperg und Traun. Seit dem 14. Jahrhundert besitzt Rappottenstein das Marktrecht und ist damit einer der ältesten Marktorte des Bezirkes.
Aus der Zeit der Burggründung stammt auch die Pfarrkirche, die - ursprünglich romanisch - auch Elemente späterer Baustile aufweist. Rund 100 Jahre war die Pfarre fast zu 100% protestantisch, und einer der Burgherren stand sogar mit Luther in Briefwechsel. Der Friedhof - einst rund um die Kirche gelegen - wurde schließlich im Jahre 1823 auf den heutigen Platz verlegt.
Immer wieder gab es im Ort unliebsame Einquartierungen; so logierten Truppen, die 1683 zum Entsatz Wiens unterwegs waren, einige Zeit in Rappottenstein, und auch die Franzosen machten es sich hier bequem. Beim großen Brand von 1849 wurde der Ort bis auf 7 Häuser eingeäschert. Auch Kirche, Pfarrhof und Schule brannten ab. Unersetzliches Archivmaterial ging dabei verloren. Bereits 1872 wurde in Rappottenstein eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Während in Kirchbach bereits 1893 eine Raiffeisenkasse ihre Dienste anbot, wurde ein solches Institut in Rappottenstein erst 4 Jahre später (1897) gegründet.
Im Jahre 1902 wurde ein Gendarmerieposten mit 3 Beamten errichtet, der heute leider nicht mehr besteht. Mit einem gewissen Stolz wird dann 1912 über die Errichtung einer Ortsbeleuchtung berichtet (2 Lampen auf dem Marktplatz).
1933 gründete der damalige Pfarrer Emil Fernand eine Blasmusikkapelle. 1980 wurde nach einigen Jahren Unterbrechung die Trachtenkapelle Rappottenstein gegründet, die auf den Fundamenten der alten Blaskapelle aus dem Jahre 1933 fußt. 1993 wurde ein neues Haus für Musik und Kultur seiner Bestimmung übergeben.
Bereits um 1580 wird von einer Schule in Rappottenstein berichtet. Im Jahre 1943 wurde erstmals in Rappottenstein eine Hauptschule errichtet, die aber 1945 wieder aufgelassen wurde. Unterrichtsbeginn an der heutigen Hauptschule war 1968. Das Volksschulgebäude wurde 1971 neu errichtet.
Ab den Jahre 1967 kam es zur Zusammenlegung mit den Gemeinden Pfaffendorf, Pehendorf und Roiten, 1970 kamen Aggsbach und Arnreith von der Gemeinde Pretrobruck dazu, und schließlich folgte 1972 Kirchbach (ohne die KG Kottingnondorf). Die neue Gemeinde hatte damals rund 2100 Einwohner in 23 Ortschaften und einer Gesamtfläche von rund 64 km². Die Einwohnerzahl ist aber heute unter die Zweitausendermarke gesunken.
Im Jahre 1972 wurde das seitdem gut besuchte Waldbad fertiggestellt. Seit 1977 gibt es in Rappottenstein einen Kindergarten; der schöne Neubau stammt aus dem Jahre 1989. In den achtziger Jahren kam es zur Errichtung von zwei Tennisplätzen; die Umkleidekabinen wurden 1993 fertiggestellt. 1983 wurde der Fußballplatz eröffnet.
1987 begann man in Roiten die Errichtung eines Dorfmuseums. Die Eröffnung fand im Jahre 1990 statt. Für den vorbildlichen Bau erhielt die Gemeinde 1991 die "Goldene Kelle" verliehen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Das Amt des Bürgermeisters bekleidet Friedrich Wagner (ÖVP), Vizebürgermeister ist Johann König (ÖVP).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Klangburg Rappottenstein
Museen
- Brettersäge Kirchbach
- Dorfmuseum Roiten
Musik
- Haus der Musik und Kultur
- Klangburg Rappottenstein
- Internationales Studienzentrum für Oper
- Trachtenkapelle
Bauwerke
Burg Rappottenstein
→ Hauptartikel: Burg Rappottenstein
Die Burg ist eine der wenigen, die nie erobert und daher nie zerstört wurden. Sie ist ein einmaliges Zeugnis mittelalterlicher Wehrbauten mit Bauelementen aus Romanik, Gotik und Renaissance:
- Romanik: Turm im Süden
- Gotik: Teile des Osttraktes, Burgkapelle, Knappenhalle im Osttrakt, Knappenküche und Archivzimmer
- Renaissance: Brauhaus, Arkaden im Westtrakt, 2 Türme beim Eingangstor. Diese beiden Türme weisen als Rarität einen doppelten Wehrerker auf. Die meisten Tore der Burg waren einst durch Zugbrücken gesichert.
Dorfmuseum Roiten
Im Dorfzentrum Roitens bietet sich nun dem Betrachter eine besondere Attraktivität: Das Dorfmuseum Roiten, geplant von Friedensreich Hundertwasser, das Enfant terrible der internationalen Kunstszene. Neben der sehenswerten architektonischen Linie (Säulen aus Keramik, Grasdach, usw.) des bekannten Künstlers bietet das Dorfmuseum eine Dauerausstellung sowie Veranstaltungen (Ausstellungen, Dichterlesungen) mit bekannten Künstlern aus der Kunst- und Kulturszene.
Das Museum, errichtet 1989, beinhaltet im Obergeschoss Schaustücke über altes Handwerk: Schuster, Sattler, Schmied, Zimmermann, Brunnenbauer, Bienenzucht, Landwirtschaft, Haushalt, Mühlen und Sägewerke, Waffen und viele andere Kuriositäten.
In einem Glasbienenstock sind Carnica-Bienen bei der Honigproduktion zu beobachten. Weiters eine Dokumentation über Schalensteine im Waldviertel und Schuldokumente der aufgelassenen Volksschule.
Im Erdgeschoss werden laufend Ausstellungen mit Künstlern und Handwerkern veranstaltet. Sonderausstellungen, Fotodokumentationen, Dichterlesungen und diverse Veranstaltungen ergänzen das vielfältige Angebot des Dorfmuseums.
Brettersäge Kirchbach
Die alte Brettersäge in Kirchbach repräsentiert besonders anschaulich und umfassend den früher in dieser Region verbreiteten Typus des einfachen, wasserbetriebenen Sägewerkes mit Venetianergatter. Der Besucher erlebt die wesentlichen Teile der Anlage wie Wasserrad, Antrieb, Sägeschlitten und Gatter im Betrieb. Kreissäge und Blochaufzug werden ebenfalls durch Umsetzung der Wasserkraft betrieben.
Während im Obergeschoss die einzelnen Arbeitsgänge des Sägebetriebes und anhand der Sägekammer auch die Lebensumstände der damaligen Arbeitswelt unmittelbar vorgezeigt werden, kann im Erdgeschoss über Wasser und Getriebe die einfache, aber wohldurchdachte Umsetzung der Wasserkraft erlebt werden.
Den Abschluss bildet ein offen anschließender Museumsraum in dem anhand von Werkzeugen, Reproduktionen alter Fotos und Beschreibungen das Umfeld des früheren Lebens- und Arbeitswelt anschaulich dargeboten wird.
Sport
- Zahlreiche Wander-, Mountainbike- und Reitwege
- Tennis
- Fußball
- Badeteich Waldbad
- Skipiste Schidorf Kirchbach
- Skilanglauf
- Eisstockschießen
- Kegeln und Darts
- Modellflugplatz
- Tischtennis
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kirtag
- Adventmarkt
- Sportlerfest
- Feuerwehrfest der FF-Kirchbach
- IVV-Wandertag
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Rappottenstein ist ausschließlich über Straßenverbindungen erreichbar. Es ist Kreuzungspunkt mehrerer Buslinien.
Sonstiges
Haslingers Roman Opernball spielt teilweise in Rappottenstein.
Weblinks
- http://www.rappottenstein.at/ Marktgemeinde Rappottenstein
- http://www.kirchbach.net/ Katastralgemeinde Kirchbach
- http://www.fotoreport.at/galerie/burgen/rappottenstein/ Foto-Galerie Burg Rappottenstein
- Gemeindedaten von Rappottenstein bei der Statistik Austria
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