Komitat Temes

Komitat Temes
Komitat Temes
(Temesch)

(1910)
Verwaltungssitz: Temesvár
Fläche: 7.433 km²
Bevölkerung: 500.835 [1]
Volksgruppen: 34 % Rumänen
33 % Deutsche
16 % Ungarn
14 % Serben
3 % andere (vor allem Schokatzen, Bulgaren und Zigeuner) [2]
Komitat Temes
Komitate 1881-1882
Karte des Komitats Temes um 1890

Das Komitat Temes (deutsch auch Komitat Temesch; ungarisch Temes vármegye, lateinisch comitatus Temesiensis) war ein Komitat (regionale Verwaltungseinheit) in der Region Banat im historischen Königreich Ungarn. Es lag im Norden des heutigen Serbiens und im Süden des heutigen Rumäniens.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Es erstreckte sich längs der Maros und Theiß. Im Westen grenzte es an das Komitat Torontal, im Norden an das Komitat Arad, im Osten an das Komitat Krassó-Szörény und im Süden an Serbien. Es umfasste etwa 7000 km² und hatte 1881 396.045 Einwohner (meist Rumänen und Serben). Es ist fast durchaus eben, wird an der Nordgrenze vom Maros (deutsch Mieresch, heute rumänisch Mureș), im Innern von der Berzava (heute rumänisch Bârzava, dem Temesch, dem Krassó (heute rumänisch Caraș) und der Nera, an der Südgrenze von der Donau bewässert. Es hat viele Sümpfe, ein heißes, teil)weise ungesundes Klima, aber sehr fruchtbaren Boden. Getreide und Obst wurden in Fülle gewonnen. Vieh-, Seidenraupen- und Bienenzucht blühten. Das Komitat wurde von den Bahnlinien Arad-Bazias und Szegedin-Orsova durchschnitten. Sitz desselben ist Temesvár (heute rumänisch Timișoara). Hervorragend war die Mühlenindustrie (259 Mühlen mit einer Jahresproduktion von 1.644.000 Zentner Mehl).

Geschichte

Das Komitat Temes entstand im 11. Jahrhundert. Nach der Besetzung durch die Osmanen kam das Gebiet im 16. Jahrhundert zum Eyalet Temeșvar, nach der Rückeroberung des Banats 1718 kam das Gebiet zum Temeswarer Banat. 1778 wurde es dann ein Teil des Königreich Ungarn wobei das Komitat wiederhergestellt wurde. Zwischen 1849 bis 1860 wurde es der Serbischen Wojwodschaft und dem Temeser Banat angegliedert und danach wieder als Komitat hergestellt.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 entstand auf dem Gebiet die Banater Republik. Diese wurde aber im Vertrag von Trianon zwischen dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Süden und Rumänien im Norden (der größere Teil) aufgeteilt. Während der Teil Jugoslawiens in die Vojvodina eingegliedert ist, liegt der Großteil des ehemaligen Komitats nun im rumänischen Kreis Timiș, ein 10 Kilometer breiter Streifen entlang des Flusses Mureș liegt im rumänischen Kreis Arad.

Bezirksunterteilung

Das Komitat bestand im frühen 20. Jahrhundert aus folgenden Stuhlbezirken (nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Buziasfürdő Buziasfürdő, heute Buziaș
Csák Csák, heute Ciacova
Detta Detta, heute Deta
Fehértemplom Fehértemplom, heute Bela Crkva
Kevevára Kevevára, heute Kovin
Központ („Zentrum“) Temesvár, heute Timișoara
Lippa Lippa, heute Lipova
Temesrékas Temesrékas, heute Recaș
Újarad Újarad, heute Aradu Nou
Versec Versec, heute Vršac
Vinga Vinga
Stadtkreise (törvényhatósági jogú városok)
Temesvár, heute Timișoara
Versec, heute Vršac
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város)
Fehértemplom, heute Bela Crkva

Außer den Orten Vršac, Bela Crkva und Kovin, die im heutigen Serbien liegen, befinden sich alle weiteren genannten Orte im heutigen Rumänien.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása; Budapest 1912, Seite 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása; Budapest 1912, Seite 22 ff. – umstrittene Volkszählung von 1910

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