- Koogland
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Ein Koog (Mehrzahl: Köge) (auch Polder oder Groden) ist ein an der Nordseeküste Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande durch Deichbau und Entwässerung aus der See gewonnenes, sehr flaches Marschland. Der Deich bewahrt das Land vor Überflutung, da es oft niedriger als der Wasserspiegel des Gewässers liegt, aus dem das Land gewonnen wurde. Viel bekannter als die deutschen Köge sind die niederländischen Polder (z. B. Noordoostpolder) im IJsselmeer, die sogar aus dem Weltall zu erkennen sind.
Köge werden in den Niederlanden und in angrenzenden Teilen Ostfrieslands als Polder (plattdeutsch: Poller), im übrigen Ostfriesland und im Oldenburger Land als Groden bezeichnet. Der Begriff Groden (vgl. engl. to grow = wachsen, anwachsen) bezeichnet von der See angeschwemmte Neulandgebiete. Sinkstoffe lagern sich bei dem Gezeitenwechsel von See her auf dem Watt ab. Nach Erreichen einer bestimmten Außengrodenhöhe erfolgt die Eindeichung. Eingedeichtes Land wird zum Innengroden. Durch Trockenlegung verdichtet sich der fruchtbare Boden und kann sich im Laufe der Zeit auf ein Niveau unterhalb des Meeresspiegels senken.
Neben der Gewinnung von Land aus dem Meer spricht man auch an Flüssen von Kögen oder Poldern, meist handelt es sich um ehemalige Feuchtgebiete, die nun landwirtschaftlich genutzt werden. Dabei wird aus einer Flussaue oder einem Bruch ein ganz anderes Ökosystem, an dessen Ursprung nur noch der Name erinnert, wie an dem Beispiel des Oderbruchs zu sehen.
An Rhein, Elbe und Oder werden diese Flächen auch zum Hochwasserschutz mittels Fluten genutzt. Ist das Hochwasser ausreichend abgeflossen, pumpt man das Wasser wieder aus den Poldern und kann diese bis zum nächsten Hochwasser wieder landwirtschaftlich nutzen.
Bis in die 1950er Jahre wurden Köge aus wirtschaftlichen Gründen zur Landgewinnung angelegt, seitdem steht der Küstenschutz im Vordergrund.
In den Niederlanden und Flandern sind ganze Landstriche eingedeicht und bilden eine typische Polderlandschaft. Das bekannteste Beispiel sind die Zuiderzeewerke, die die Zuiderzee in das IJsselmeer verwandelt haben.
An der Schleswig-Holsteinischen Westküste und der Elbe gibt es etwa 180 Köge.
Bekannte Köge:
- Augustenkoog
- Beltringharder Koog
- Dieksanderkoog (ehemals Adolf-Hitler-Koog)
- Hauke-Haien-Koog (nach einer Figur der Novelle Der Schimmelreiter von Theodor Storm benannt)
- Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog – 1954 letzter zur Besiedlung eingedeichter Koog Schleswig-Holsteins.
- Gotteskoog
- Kaiser-Wilhelm-Koog
- Kronprinzenkoog
- Friedrichskoog
- Neufelderkoog
- Hedwigenkoog
- Tümlauer Koog
- Speicherkoog in der Meldorfer Bucht
- Norderheverkoog (ehemals Horst-Wessel-Koog)
- Bottschlotter Koog (Gemeinde Dagebüll)
- Kleiseerkoog (Gemeinde Galmsbüll)
- Herrenkoog (Kreis Nordfriesland)
- Hetlinger Neuerkoog (Kreis Pinneberg)
Die Polderlandschaft der Insel Schokland in den Niederlanden wurde 1995 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, da diese Kulturlandschaft wegen ihres „außergewöhnlich universellen Wertes“ besonders erhaltenswert sei.
Der Namensbestandteil Groden findet sich zahlreich beispielsweise in Wilhelmshaven in dessen Stadtteilen Altengroden, Neuengroden und Fedderwardergroden, den dortigen Heppenser, Voslapper und Rüstersieler Groden, sowie im Umland mit Cäciliengroden, Petersgroden und Adelheidsgroden. Alle diese Gebiete sind vor kürzerer (20. Jahrhundert) oder längerer Zeit durch Eindeichung und Aufspülung entstanden, wie es für Polder der Fall ist. Zu Groden siehe aber auch bei Salzwiese und Vorland.
Siehe auch
- Neulandgewinnung
- Öffentliche Körperschaft Südliche IJsselmeerpolder in den Niederlanden
- Poldermodell
- Speicherkoog
Literatur
- Harry Kunz: Die Köge Nordfrieslands. Mit Karte, Nordfriisk Instituut, 1997, ISBN 3-88007-251-5.
Weblinks
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