- Kreis Anklam
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Der Kreis Anklam war ein Kreis im Norden des Bezirkes Neubrandenburg in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der vorpommersche Kreis wurde am 25. Juli 1952 aus dem Großteil des ehemaligen Landkreises Anklam und dem Südteil des Landkreises Greifswald neu gebildet. Die Gemeinden Leopoldshagen, Lübs, Neuendorf A, Altwigshagen und Wietstock im Südosten des ehemaligen Landkreises Anklam wechselten in den ebenfalls 1952 entstandenen Kreis Ueckermünde.
Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland.
Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit 1990 wieder als Landkreis bezeichnet) aufgelöst. Das Gebiet bildet seither zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Kreisen Greifswald und Wolgast den Landkreis Ostvorpommern.
Daten
- Fläche: 755 km² (6,9 % der Bezirksfläche)
- Einwohner: 40.300 (1985, 6,5 % der Einwohner des Bezirkes)
- Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km²
- Kfz-Kennzeichen: C (1952 bis 1990), ANK (1991 bis 1994)
- Sitz der Kreisverwaltung: Anklam
Geografie
Der Kreis Anklam grenzte im Norden an den Kreis Greifswald, im Nordosten an den Kreis Wolgast, im Südosten an den Kreis Ueckermünde, im Süden an den Kreis Neubrandenburg-Land und im Westen an die Kreise Altentreptow und Demmin. Im Osten hatte der Kreis Anklam einen Anteil am Oderhaff und am Peenestrom.
Der Kreis erstreckte sich von den Hügeln des Endmoränenbogens nördlich der unteren Peene bis zum Großen Landgraben, der die Südgrenze des Kreises bildete. Die Landschaft ist durch waldarme Ebenen geprägt. Die einzigen zusammenhängenden Forste über 10 km² bildeten die Gebiete Boldekower Heide / Spantekower Forst sowie der Relzower / Libnower Wald. Im Norden und Süden erreicht das Bodenrelief vereinzelt Höhen über 40 m ü. NN (höchste Erhebung: Hellberg bei Sarnow mit 54 m ü. NN). Das untere Peenetal und die an das Oderhaff grenzenden Gebiete sind durch Bruchwälder und Torfmoore gekennzeichnet. Der Peene-Südkanal durchzieht den Kreis von Nord nach Süd. Er wurde 1977 bis 1981 gebaut und dient der Bewässerung der Gebiete um die Friedländer Große Wiese bei Trockenheit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Wirtschaftsprofil des Kreises Anklam war durch intensive Landwirtschaft bestimmt. Es wurden hauptsächlich Zuckerrüben, Roggen und Kartoffeln angebaut, in den Talauen war die Milchviehhaltung vorherrschend. Dazu kamen Schweine- und Geflügelmastbetriebe. Die Industrie beschränkte sich auf die Kreisstadt Anklam. Hier war das überregional bedeutende Zuckerkombinat „Fritz Reuter“ ansässig, des Weiteren das Möbelkombinat „Wilhelm Pieck“, das für den Export produzierte sowie Betriebsteile des Tiefbaukombinates Neubrandenburg und des Baustoffkombinates Malchin. Anklam war auch Sitz von Abteilungen des VEB Binnenreederei Berlin, des Seefahrtsamtes der DDR und der Wasserwirtschaftsdirektion Küste-Warnow-Peene.
Im Verkehrsknoten Anklam kreuzten sich die Fernverkehrsstraßen 109, 110 und 197. Insbesondere in den Sommermonaten war die Peenebrücke durch den Reiseverkehr nach Usedom und Rügen ein Engpass. Die einzige Bahnlinie im Kreisgebiet war die Strecke Berlin–Stralsund mit Bahnhöfen in Anklam, Ducherow und Klein Bünzow.
Städte und Gemeinden
Der Kreis Anklam hatte am 3. Oktober 1990 37 Gemeinden, darunter eine Stadt:
Altentreptow | Anklam | Demmin | Malchin | Neubrandenburg-Land | Neubrandenburg (Stadtkreis ab 1969) | Neustrelitz | Pasewalk | Prenzlau | Röbel/Müritz | Strasburg | Templin | Teterow | Ueckermünde | Waren
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