Kreis Ueckermünde

Kreis Ueckermünde
Lage des Kreises Ueckermünde
im Bezirk Neubrandenburg
Ueckermünder Schlossturm
Luftbild Rieth und Insel Riether Werder
Forstbotanischer Garten in Luckow-Christiansberg
Eggesiner Fachwerkkirche

Der Kreis Ueckermünde war ein Kreis im Nordosten des Bezirkes Neubrandenburg in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der vorpommersche Kreis wurde am 25. Juli 1952 aus dem zwei Jahre zuvor geschaffenen Kreis Pasewalk ausgegliedert und gehörte nach Auflösung der Länder dem neu gebildeten Bezirk Neubrandenburg an.

Das Kreisgebiet war im Kernbereich identisch mit dem seit 1818 bestehenden Landkreis Ueckermünde, der 1939 um 32 Gemeinden des ehemaligen Landkreises Randow erweitert wurde und 1945 durch die Oder-Neiße-Linie getrennt wurde. Die östlichen Teile um Neuwarp, Mützelburg und Ziegenort kamen an Polen.

Zum Kreis Ueckermünde gehörte ab 1952 auch der Südostteil des ehemaligen Landkreises Anklam (Gemeinden Leopoldshagen, Lübs, Neuendorf A, Altwigshagen und Wietstock) sowie die Friedländer Große Wiese aus dem ehemaligen Mecklenburg-Strelitz.

Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland.

Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit 1990 wieder als Landkreis bezeichnet) aufgelöst. Das Gebiet bildet seither zusammen mit Teilen der ebenfalls aufgelösten Kreise Pasewalk und Strasburg den Landkreis Uecker-Randow. Lediglich die Gemeinden Neuendorf A und Wietstock aus dem Kreis Ueckermünde kamen an den Landkreis Ostvorpommern.

Daten

  • Fläche: 789 km² (7,2 % der Bezirksfläche)
  • Einwohner: 51.400 (1985, 8,3 % der Einwohner des Bezirkes)
  • Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km²
  • Kfz-Kennzeichen: C (1952 bis 1990), UEM (1991 bis 1994)
  • Sitz der Kreisverwaltung: Ueckermünde

Geografie

Die Nordgrenze des Kreises Ueckermünde verlief durch die Mitte des Kleinen Haffs, dem Westteil des Oderhaffs, im Osten grenzte die Volksrepublik Polen an den Kreis, im Süden der Kreis Pasewalk, im Südosten der Kreis Strasburg sowie im Osten die Kreise Neubrandenburg-Land und Anklam.

Das flache, von Kiefernwald bestandene Gebiet der Ueckermünder Heide erstreckte sich fast über das gesamte Kreisgebiet. Neben dem Kreis Neustrelitz war der Kreis Ueckermünde damit der waldreichste Kreis im Bezirk Neubrandenburg. Die Ackerfläche betrug nur wenig über 10 % und konzentrierte sich rund um Ferdinandshof. Dazu kamen ca. 200 km² der trockengelegten Friedländer Großen Wiese im Westen des Kreises, die als Grünland genutzt wurde. Zum Kreis gehörte auch die Insel Riether Werder im Neuwarper See, einer Bucht des Oderhaffs.

Die Flüsse Uecker und Zarow fließen durch den Kreis in das Oderhaff, die Randow mündet nahe Eggesin in die Uecker. Im durchschnittlich kaum 10 m ü. NN liegenden Gebiet des Kreises bildete ein Zipfel Anteil an den Brohmer Bergen im Südosten die Ausnahme (Schanzenberg, 125 m ü. NN).

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Wirtschaftsprofil des Kreises Ueckermünde unterschied sich grundlegend von den anderen Kreisen im Bezirk. Durch den sehr hohen Waldanteil war die Forstwirtschaft ein bedeutender Faktor. In Grambin, Mönkebude und Ueckermünde-Bellin an der Haffküste spielte im Sommer der Tourismus eine große Rolle. Viele Einwohner arbeiteten als Zivilbeschäftigte in den militärischen Einrichtungen der Standorte der NVA in und um Torgelow und Eggesin. In der DDR-Zeit war Eggesin sowie das benachbarte Torgelow für Tausende von Wehrpflichtigen das Synonym für die Armee schlechthin. Die Industrie im Kreis Ueckermünde war von Eisengießereien und -verarbeitung (u.a. VEB Gießerei und Maschinenbau „Max Matern“ Torgelow) sowie von Ziegeleien (Ueckermünde) geprägt.

Die Städte Torgelow, Eggesin und Ueckermünde lagen etwas abseits der überregionalen Verkehrswege. Die vor allem im Sommer durch Usedom-Urlauber stark frequentierte Fernverkehrsstraße 109 (Berlin-Greifswald) und die Hauptbahnlinie Berlin-Stralsund der Deutschen Reichsbahn führten durch den Westen des Kreisgebietes. Von hoher regionaler Bedeutung war die Bahnlinie von Pasewalk nach Ueckermünde. An der etwa 15 Kilometer langen Landgrenze zu Polen gab es während der DDR-Zeit keine Grenzübergänge.

Städte und Gemeinden

Der Kreis Ueckermünde hatte am 3. Oktober 1990 26 Gemeinden, darunter 3 Städte:

Literatur


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