- Landkreis Wasserburg am Inn
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Der Landkreis Wasserburg am Inn, amtlich Landkreis Wasserburg a.Inn (Kfz-Kennzeichen WS), gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern.
Der Landkreis umfasste die historischen Gebiete der früheren Grafschaft Haag, seit 1838 als Landgericht organisiert und mit den freisingischen Teilen des Landgerichtes Erding erweitert, und des Landgerichtes Wasserburg. Letzteres entstand 1802 aus dem kurfürstlichen Landgericht Wasserburg und aus Teilen des aufgelösten Landgerichtes Kling. Landgericht Haag und Landgericht Wasserburg bildeten 1862 bei der Einrichtung der Bezirksämter, als in Bayern die Trennung von Justiz und Verwaltung auf unterer Ebene durchgeführt wurde, das königlich bayerische Bezirksamt Wasserburg am Inn.
1852 schon schuf das Königreich Bayern so genannte Distriktsgemeinden. Diese regelten überörtliche Angelegenheiten, wie zum Beispiel den überörtlichen Straßenbau. Für jeden Landgerichtsbezirk gab es einen Distriktsrat. Im Gebiet des königlich bayerischen Bezirksamtes Wasserburg a. Inn gab es also zwei Distriktsgemeinden, nämlich Haag und Wasserburg.
1919 errichtete der Freistaat Bayern die damals Bezirke genannten Selbstverwaltungskörperschaften. Die beiden Distriktsgemeinden wurden aufgelöst und als Bezirk Wasserburg mit einem Bezirksrat neu gegründet. Einen gewählten Landrat gab es noch nicht. Den Bezirksrat leitete der staatliche Bezirksamtmann.
1939 wurde für sämtliche untere Verwaltungsbehörden im gesamten deutschen Reich die einheitliche Bezeichnung 'Landkreis' eingeführt. Der Behördenleiter hieß nun "Landrat". Ab 1946 wurde er auch gewählt, und zwar vom Kreistag, ab 1948 vom Wahlvolk.
Der Landkreis Wasserburg am Inn (Kfz-Kennzeichen ab 1956: WS) mit Sitz des Landratsamts in Wasserburg am Inn wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und sein Gebiet den Landkreisen Rosenheim, Mühldorf, Erding und Ebersberg zugeteilt. Der Landkreis umfasste vier Märkte und 22 Gemeinden. Der Landkreis Wasserburg hatte eine Fläche von rund 654,38 Quadratkilometer mit 62 vorwiegend ländlichen Gemeinden mit 1352 Orten, Weilern und Einöden, die Bevölkerung betrug annähernd 50.000 Einwohner (Stand 1962).
Der Landkreis Wasserburg a. Inn umfasste folgende Gemeinden (Stand 1954):
Aham, Albaching, Allmannsau, Amerang, Attel, Au am Inn, Babensham, Bachmehring, Berg, Dachberg, Edling, Elsbeth, Evenhausen, Farrach, Freiham, Fürholzen, Gars am Inn, Gatterberg, Griesstätt, Grünthal, Haag in Oberbayern, Isen, Jeßling, Kirchdorf, Kirchensur, Kling, Kronberg, Lappach, Lengmoos, Maitenbeth, Mittbach, Mittergars, Oberornau, Penzing, Pfaffing, Pyramoos, Ramerberg, Rechtmehring, Reichertsheim, Rettenbach, Rosenberg, Rott am Inn, St. Christoph, Sankt Wolfgang, Schambach, Schiltern, Schleefeld, Schlicht, Schnaupping, Schönberg, Schönbrunn, Schonstett, Soyen, Stadel, Steppach, Titlmoos, Utzenbichl, Wang, Wasserburg am Inn, Westach, Winden, Zillham und einige gemeindefreie Gebiete.
Landräte
- 1948-1970: Heinrich Stulberger, Bayernpartei sein Stellvertreter war Karl Neuburger
- 1970-1972: Josef Bauer, CSU
Literatur
Heimatbuch Stadt und Landkreis Wasserburg am Inn, R.A. Hoeppner, Verlag für Behörden und Wirtschaft, 1962,
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