- Ligist
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Ligist Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Voitsberg Kfz-Kennzeichen: VO Fläche: 34,63 km² Koordinaten: 47° 0′ N, 15° 13′ O46.99388888888915.210555555556392Koordinaten: 46° 59′ 38″ N, 15° 12′ 38″ O Höhe: 392 m ü. A. Einwohner: 3.235 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 93,42 Einw. pro km² Postleitzahl: 8563 Vorwahl: 03143 Gemeindekennziffer: 6 16 12 NUTS-Region AT225 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Ligist 22
8563 LigistWebsite: Politik Bürgermeister: Hannes Nestler (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Ligist im Bezirk Voitsberg (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Ligist ist eine Marktgemeinde mit 3235 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) in der Weststeiermark ca. 10 km südöstlich der Bezirkshauptstadt Voitsberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Schilchermarkt Ligist liegt im weststeirschem Hügelland am Beginn der Schilcherweinstraße. Der Ort selbst ist rundherum von Hügeln umschlossen, an denen Wein und Obst angebaut wird.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Die Gemeinde umfasst die Katastralgemeinden Dietenberg, Grabenwarth, Ligistberg, Ligist Markt, Oberwald, Steinberg und Unterwald.
Grabenwarth
Grabenwarth ist eine Katastralgemeinde und ein Siedlungsgebiet im Osten von Ligist an der Grenze zu Mooskirchen und St. Johann‑Köppling.
Die Grenze nach Mooskirchen wird durch den Bach Lassnitz gebildet, dieser Bach darf nicht mit dem Fluss Lassnitz bei Deutschlandsberg verwechselt werden.
Der Name des Ortes ist Beleg für einen Teil der alten Befestigungsanlage, einen Aussichtspunkt (Warte). Grabenwarth liegt ca. 70 m über dem Kainachtal und bietet (ohne Bewaldung) weiten Ausblick nach Osten in das Tal der Kainach. An der Verzweigung der Wege von Grabenwarth nach Ligist und nach Hallersdorf im Kainachtal ist in den Landkarten der amtlichen Landesaufnahme von ca. 1950‑1985 eine Ortsbezeichnung „Warthe“ angeführt.[1]
Steinberg
Die Flächen von Steinberg liegen an den Nordosthängen des gleichnamigen Berges. An der Südgrenze des Gebiets liegt die Autobahnanschlussstelle Steinberg der A 2 Südautobahn.
In der Katastralgemeinde Steinberg liegt das Gebiet der Siedlung Laßnitz (Schreibung laut amtlicher Karte mit „ß“).[2] Im Alltag wird diese Siedlung wegen ihrer Lage neben Grabenwarth oft auch zu Grabenwarth gerechnet. Dieses „Laßnitz“ darf nicht mit der Ortschaft Laßnitz in Frauental an der Laßnitz verwechselt werden.
Die Siedlung war in den Landkarten, die auf der Neuerfassung Mitte des 20. Jahrhunderts beruhten, als „Laßwitz“ ausgewiesen.[1]
Diese Namensvariante muss bei der Bewertung von Urkunden aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Auge behalten werden.
Die Katastralgemeinde Steinberg ist Quellgebiet des Baches Lassnitz.
Geschichte
Ligist ist ein Ort mit Geschichte. Schon die Kelten siedelten in Ligist und auch römische Münzen wurden in Ligist gefunden. Die Ligister Burg erbauten die Lubgaster. Daraus entwickelte sich der Ortsname Lubgast und später Ligist. Nach den Lubgastern bewohnten die Sauerer die Burg.
Besiedelung
Auf heutigem Ligister Gemeindegebiet lassen sich Besiedelungsreste nachweisen, die fünf- bis sechstausend Jahre alt sind. Für die dichteste Besiedelung vor Christi Geburt sorgten die Kelten.
Besitzer der Herrschaft
Die Frühzeit der Anlage ist mit dem Geschlecht der Lubgaster verbunden. Um 1300 geht die Herrschaft in den Besitz der Ritter von Saurau über. Am 9. Dezember 1464 erreichte Friedrich von Saurau bei Kaiser Friedrich III. die Markterhebung. 1846 kommt die Familie Goess Saurau an den Besitz. Seit 1928 ist der Souveräne Malteser Ritterorden Eigentümer.
Burg Ligist
Der Sieg Kaiser Otto des Großen im Jahre 955 über die Ungarn hatte die Errichtung eines Befestigungsgürtel und damit die Entstehung der Burg Dietenberg zur Folge. Urkundlich bestätigt wurde diese Wehranlage um das Jahr 1060. Die heutige Burganlage Ligist erreichte gegen Ende des 17. Jahrhundert ihren Endausbau. Von der Burg Ligist sind heute nur mehr die Mauerreste und der aus dem Jahre 1625 stammende Altar (jetzt in der Kapelle Grabenwarth) vorhanden.
Kirche
Es ist urkundlich nicht belegt, seit wann Ligist eine Kirche hat. Es bestand aber schon vor 700 Jahren ein bescheidenes Gotteshaus, welches dann einen Ausbau erfuhr und im Jahre 1473 am Sonntag nach Peter und Paul geweiht wurde. An dieses Ereignis erinnert noch heute der Festsonntag um den 1. Juli. Das heutige Ausmaß erhielt das Gotteshaus im 19. Jahrhundert.
Angebaut an die Kirche ist die Grabkapelle der Saurauer. 13 größere und 13 kleinere Särge sind in der Gruft beigesetzt. Bei den Zugängen zur Kirche sieht man vier Steinfiguren auf torartigen Sockeln. Vor dem Hauptzugang stellen sie die Heilige Katharina (mit dem Rad) und die Heilige Barbara (mit dem Turm) dar; von der Marktplatzseite kommend sieht man den Heiligen Petrus (mit den Schlüssel) und den Heiligen Paulus (mit dem Schwert).
Hammerwerke
Durch mehrere Jahrhunderte hindurch hatte der Ligister Raum große Bedeutung wegen der entlang des Ligistbaches fleißig klopfenden Hammerwerke. Aus der großen Zeit der Ligister Hämmer ist heute noch ein Hammerwerk (Roob) zu sehen, welches bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb war.
Historische Landkarten
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Westen und Süden von Ligist (rechts außen) in der Josephinischen Landesaufnahme um 1790
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Bequeme Unterkunft für Mann und Pferde ist in der Franziszeischen Landesaufnahme genannt, ca. 1835
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Das Kainachtal im Norden, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme um 1877/78
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In der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca. 1910
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich auf Grund der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 13 ÖVP - - stellt den Bürgermeister und den Vizebürgermeister
- 7 SPÖ - - stellt den 2. Vizebürgermeister und einen Gemeindevorstand
- 1 Die Grünen Ligist
Wappen
Blasonierung: Das Wappen ist ein von Gold und Grün geteilter Schild; im oberen Feld eine schwarze, goldgekrönte oberhalbe Eule mit ausgebreitetem Flug, im unteren Feld zwei schräggekreuzte silberne Hämmer.
Die Eule stammt aus dem Wappen der Grafen Saurau. Die Hämmer weisen auf die Bedeutung der einstigen Hammerwerke hin, die in der Ligister Gegend bis in das 19. Jahrhundert hinein einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in LigistMuseen
Am 26. Oktober 1969 wurde das Heimatmuseum im Hammerherrenhaus (ehemals Gasthaus Trummer) feierlich eröffnet. 1973 übersiedelte das Heimatmuseum ins Schloss des Souveränen Malteser Ritterorden, wo es sich heute noch befindet.
Musik
Am 18. Juni 1954 wurde unter dem Vorsitz von Bürgermeister MR Dr. Anton Saurugg und in Anwesenheit der Bürgermeister von Krottendorf, Unterwald, Oberwald, Steinberg, Gaisfeld, Grabenwarth und St. Johann die Musikschule gegründet. Im Schuljahr 1975/76 bekam sie neue Räumlichkeiten in der Volksschule Ligist. Seit 1981 gibt es auch in Söding eine Schulstelle der Musikschule Ligist. Durch das 1998/99 erlassene Organisationsstatut für Musikschulen in der Steiermark erlangte sie Öffentlichkeitsrecht. Und im Jubiläumsjahr 2004 wurde das alte Rüsthaus der FF-Ligist in ein modernes Musikschulgebäude umgebaut, welches im Oktober 2004 feierlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Bauwerke
- Burgruine Ligist
- Schloss Ligist
- Freibad Ligist
Kulinarische Spezialitäten
Ligist ist weit über die Steiermark hinaus berühmt für seinen Schilcher und das Kürbiskernöl.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ligist ist ein Fremdenverkehrsort der vor allem auf sanften Tourismus setzt. Über das Gemeindegebiet verteilt gibt es eine große Anzahl von Gasthäusern, Buschenschänken und Schutzhütten.
Bildung
- Volksschule Ligist
- Volksschule Unterwald
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Marianna Raters-Salchinger: Ex-Schifahrerin im Weltcupteam des ÖSV
- Markus Hiden: Ex-Fußballprofi
- Leopold Städtler: Dompropst der Diözese Graz-Seckau
- Ewald Münzer: Gründer des Ligister Trios
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Österreichische Karte 1:50.000. Blatt 189 Deutschlandsberg. Aufgenommen 1944-1949, Kartenrevision 1965. Einzelne Nachträge 1968, 1975, 1982. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Landesaufnahme) Wien.
- ↑ Österreichische Karte 1:50.000 - ÖK 50. Blatt 4104 Deutschlandsberg. Aktualisierung 2006, Version (Kartenrand rechts unten) 2009. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Wien.
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