Pack (Steiermark)

Pack (Steiermark)
Pack
Wappen von Pack
Pack (Steiermark) (Österreich)
Pack (Steiermark)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Voitsberg
Kfz-Kennzeichen: VO
Fläche: 39,06 km²
Koordinaten: 46° 59′ N, 14° 59′ O46.97777777777814.9847222222221116Koordinaten: 46° 58′ 40″ N, 14° 59′ 5″ O
Höhe: 1.116 m ü. A.
Einwohner: 432 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner je km²
Postleitzahl: 8583
Vorwahl: 03146
Gemeindekennziffer: 6 16 16
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pack 42
8583 Pack
Website: www.pack.steiermark.at
Politik
Bürgermeister: Johann Schmid (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)
7 ÖVP, 1 FPÖ, 1 SPÖ
Lage der Gemeinde Pack im Bezirk Voitsberg
Bärnbach Edelschrott Gallmannsegg Geistthal Gößnitz (Steiermark) Graden Hirschegg Kainach bei Voitsberg Köflach Kohlschwarz Krottendorf-Gaisfeld Ligist Maria Lankowitz Modriach Mooskirchen Pack Piberegg Rosental an der Kainach Salla (Steiermark) Sankt Johann-Köppling Sankt Martin am Wöllmißberg Söding Södingberg Stallhofen Voitsberg SteiermarkLage der Gemeinde Pack (Steiermark) im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Pack ist eine Gemeinde im Bezirk Voitsberg in der Steiermark in Österreich mit 432 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Pack liegt beim Packsattel westlich von Graz, an der Grenze zwischen der Steiermark und Kärnten. Die Gemeinde liegt in der Packalpe im Norden der Koralpe. In ihr befinden sich einige kleine Fundorte von Turmalin, Epidot, Beryll, Titanit, Zirkon, Kassiterit und Spodumen.[1]

Pack umfasst nur eine Katastralgemeinde, welche den gleichen Namen trägt. Ihr Hauptverkehrsweg ist die Packer Straße. Die Packabschnitt der Südautobahn unterfährt die Gemeinde im ca. 2 km langen Kalcherkogeltunnel, an dessen Südportal die Autobahnabfahrt Pack zum Gemeindegebiet und zur Packer Straße führt.

Die Nachbargemeinden von Pack sind im Osten Edelschrott und Modriach, im Süden Kloster, im Westen Preitenegg und im Norden Hirschegg.

Im Süden der Gemeinde liegt im Ortsteil Packwinkel die Hebalm mit dem gleichnamigen Schigebiet.

Die Gemeinde liegt am Packer Bach, der an der Hebalm entspringt und bei der Stampf in die Teigitsch mündet. Vorher liegt am Packer Bach, der auch Stauseebach genannt wird, der Packer Stausee (an der Einmündung des Modriach Baches). Um diesen Stausee hat sich ein beliebtes Freizeitgebiet entwickelt.

Geschichte

Der Name wird aus slowenisch paka „Hügel, Anhöhe“, auch Bezeichnung für die Wasserscheide (slowenisch paka voda „das verkehrt, nach der anderen Seite fließende Wasser) abgeleitet.[2] Eine ältere Bezeichnung des Gebietes „Vier Thöre“ leitet sich von einer Straßenkreuzung ab, deren Verbindungen mit vier Toren abgeschlossen waren.

Im 15. und 16. Jahrhundert lag Pack nach der Vierteleinteilung der Steiermark 1462 zunächst im Bereich der Obersteiermark im „Viertel enhalb der Piberalm“ und dort im Judenburger Viertel. Zu diesem Viertel gehörte auch das Kainachtal bis nach Ligist und Lieboch, Übelbach und Thal westlich von Graz. Im Jahr 1677 wurde das Kainachtal und seine Umgebung, damit auch das Gebiet von Pack, aus dem Viertel Judenburg gelöst und zum „Viertel zwischen Mur und Traa“ (Drau), dem Vorgänger des Marburger Kreises gezogen, in dem es zunächst auch nach den Gebietsreformen unter Maria Theresia und Joseph II. blieb. Ab dem 1. November 1783 kam das Kainachtal vom Marburger Kreis zum Grazer Kreis.

Am 6. Mai 1543 weihte Philipp Renner als Koadjutor des Lavanter Bischofs Leonhard Peurl „ad eccl. parrochialem in der Packh“ eine Glocke.[3] Die Bischöfe von Lavant hatten als Suffraganbischöfe des Salzburger Erzbischofs das Recht, in den zum Erzbistum Salzburg gehörenden Gebieten Weihen vorzunehmen, auch wenn die jeweilige Pfarre nicht zu ihrem Bistum gehörte (Pack gehörte bereits damals zur Diözese Seckau).

Das Gemeindegebiet gehörte im 16. und 17. Jahrhundert für die niedere Gerichtsbarkeit zum „Burgfried der Ämter Pack, Hirscheck und Modriach“, für die höhere (Blut-)Gerichtsbarkeit zum Landgericht Voitsberg-Greißenegg der Grundherrschaft Obervoitsberg.[4] Dies galt allerdings nur außerhalb des Dachtraufes: Innerhalb dessen lag die volle niedere Gerichtsbarkeit im 16. Jahrhundert beim jeweiligen Grundherren.[5]

Ab 1770, in der ersten Personen- und Häusererfassung in Österreich, sind Menschen, Zugvieh und Häuser aus Pack selbständig erfasst. Diese Erfassung fand im Rahmen der Heeresreformen unter Maria Theresia und Joseph II. statt. Sie führte zur Einführung der „Numerierungsabschnitte“ (auch Konskriptionsgemeinden genannt). Pack war ein solcher Abschnitt. Gemeinsam mit dem Numerierungsabschnitt Modriach gehörte Pack zum westlichen Teil des Werbbezirks Ligist.[6] [7] Aus dem Numerierungsabschnitt wurde in den Jahren danach die gleichnamige Steuergemeinde[8] und Katastralgemeinde Pack.[9]

Die Gemeinde entstand 1850 ohne Gebietsveränderung aus der Katastralgemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Personen der Gemeinde

Der österreichische Bodybuilder Andreas Münzer wurde in Pack geboren.

Historische Landkarten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leopold Weber (Hrsg.): Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs. Erläuterungen zur metallogenetischen Karte von Österreich 1 : 500.000 unter Einbeziehung der Industrieminerale und Energierohstoffe. Archiv für Lagerstättenforschung Band 19 Wien 1997. Geologische Bundesanstalt ISBN 3-900312-98-2. ISSN 0253 – 097X. Seite 317. [1] (43 MB)
  2. Bergnamenverzeichnis
  3. Oskar Veselsky: Die Konsekrationsberichte aus den Ordinations- und Konsekrationsprotokollen der Bischöfe von Lavant im 16. Jahrhundert. In: Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, XI. Band. Graz 1997. Selbstverlag der HLK. Keine ISBN. Seite 110.
  4. Anton Mell: Hohe und niedere Strafgerichtsbarkeiten. Landgerichte und Burgfrieden in Steiermark. In: Anton Mell, Hans Pirchegger: Steirische Gerichtsbeschreibungen. Als Quellen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. I. Abteilung. Landgerichtskarte: Steiermark. In der Reihe: Quellen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark. I. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark. Graz 1914. Allgemein: Seiten XX–XLIV. Zum Burgfried: Seite 229.
  5. Mell: Strafgerichtsbarkeiten, Seite XXVI.
  6. Manfred Straka: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Erläuterungen zur ersten Lieferung des Historischen Atlasses der Steiermark. Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, XXXI. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Selbstverlag der HLK. Graz 1978. Seiten 207.
  7. Manfred Straka: Numerierungsabschnitte und Werbbezirke der Steiermark 1779/81. Karten im Maßstab 1:300.000. In: Historischer Atlas der Steiermark. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1977 1. Lieferung: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Blatt 2 (Blatt Nord).
  8. Manfred Straka: Steuergemeinden und Werbbezirke der Steiermark 1798–1810. Karten im Maßstab 1:300.000. In: Historischer Atlas der Steiermark. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1977. 1. Lieferung: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Blatt 4 (Blatt Nord)
  9. Manfred Straka: Katastralgemeinden und Werbbezirke der Steiermark 1818–1848. Karten im Maßstab 1:300.000. In: Historischer Atlas der Steiermark. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1977. 1. Lieferung: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Blatt 6 (Blatt Nord).

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