Lokalbahn Lana–Meran

Lokalbahn Lana–Meran
46.61611111111111.140555555556
Lokalbahn Lana–Meran
Maximale Neigung: 51 
Minimaler Radius: 36 m
Lana-Burgstall–Oberlana
Streckenlänge: 4,35 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 800 =
Oberlana–Meran
Streckenlänge: 7,6 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 600 =
Legende
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von Bozen
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0,000 Lana-Burgstall 266 m s.l.m.
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0,229 nach Meran
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0,3     Etsch (37,4 m)
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2,0     Niederlana 275 m s.l.m.
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2,9     Mitterlana Tribusplatz 287 m s.l.m.
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4,1     Falschauer (52,5 m)
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4,35  
0,000
Oberlana 313 m s.l.m.
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1,9     Tscherms 292 m s.l.m.
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2,5     Feldererhof
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3,8     Marling Kellerei 300 m s.l.m.
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4,4     Marling Dorf 292 m s.l.m.
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5,2     Etsch
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5,3     Bahnstrecke Bozen–Meran
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5,60   Bahnhof Untermais 288 m s.l.m.
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Kaiserjägerkaserne
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Versorgungshaus
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Sportplatz
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Franz-Ferdinand-Kai
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7,6     Etsch
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7,6     Theaterplatz 310 m s.l.m.

Unter dem Oberbegriff Lokalbahn Lana–Meran sind zwei ursprünglich selbständige Bahnstrecken in der heutigen Provinz Südtirol zu verstehen, die später unter dem Namen „Societa Ferrovia Lana – Merano“ zu einer gemeinsamen Gesellschaft zusammengefasst wurden. Diese betrieb auch den Omnibusverkehr nach der Einstellung des Schienenverkehrs. Die beiden Bahnen waren im österreichischen Kursbuch von 1914 unter den Nummern 76 c und 76cc verzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Elektrische Bahn Lana – Meran

Am Anfang des 20. Jahrhunderts besaß die Gemeinde Lana noch keinen Anschluss an das Schienennetz. Daher bemühte man sich um eine Verbesserung der Verkehrsbeziehungen zu dem rund zehn Kilometer nördlich gelegenen, schon damals sehr bekannten und viel besuchten Kurort Meran. Parallel zu einer neuen Straße sollte eine elektrische Kleinbahn gebaut werden. Die Bahn wurde als erste elektrische Bahn im Österreich südlich der Alpen gefeiert. Maßgeblich beteiligt an der Ausführung war der Ingenieur Luis Zuegg, welcher dadurch zugleich einen Abnehmer für sein 1903 gebautes Kraftwerk in der Gaulschlucht fand.

Nachdem das Eisenbahnministerium am 20. Januar 1906 eine Konzession für den Bahnbetrieb erteilt hatte, wurde die „Aktiengesellschaft Elektrische Bahn Lana – Meran“ gegründet. Die Eröffnung des Betriebes fand am 12. August 1906 statt.

Von dem im Ortsteil Oberlana der Gemeinde Lana gelegenen Endbahnhof mit der dreigleisigen Remise führte die 7,6 Kilometer lange, eingleisige und meterspurige Strecke über Tscherms, Marling und Untermais in das Zentrum von Meran hinein. Dabei überquerte sie die Flüsse Etsch und Passer und endete nach einer Fahrzeit von 26 Minuten auf dem Ruffinplatz beim Theater. Die Bahn benutzte einen eigenen Bahnkörper bis zum Versorgungshaus in Untermais; von dort fuhr sie unter Verwendung von Rillenschienen bis zur Endstation auf der Straße. Für den Personenverkehr, der von 6:00 bis 22:00 Uhr halbstündlich bedient wurde, waren vier Triebwagen, ein Packwagen und drei Beiwagen vorhanden. Später sollen noch zwei weitere Triebwagen beschafft worden sein.

Am Ruffiniplatz bestand ab 9. Mai 1908 die Möglichkeit, in die neu eröffnete städtische Straßenbahn Meran umzusteigen. Deren Linien führten zum Bahnhof, nach Obermais und nach Forst.

In den nach 1914 folgenden schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren blieb die Bahn von Zerstörungen verschont. Doch der zunehmende Individualverkehr entzog ihr nach dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr die Kundschaft.

Am 8. Mai 1950 wurde der Betrieb zwischen Lana und Meran eingestellt und durch eine Omnibuslinie ersetzt. Die Straßenbahn in Meran verkehrte letztmalig am 24. Mai 1956.

Haltestellen:

  • Oberlana (Gasthaus Theiß)
  • Tscherms
  • Feldererhof
  • Marling Kellerei
  • Marling Dorf
  • Mais Bahnhof
  • Kaiserjägerkaserne
  • Versorgungshaus
  • Sportplatz
  • Franz-Ferdinands-Kai
  • Meran Ruffiniplatz

Elektrische Lokalbahn Lana-Burgstall – Oberlana

Der wirtschaftliche Erfolg der Elektrischen Bahn Lana – Meran führte zur Planung einer weiteren, 4,1 Kilometer langen, eingleisigen Strecke. Diese verband Oberlana über Mitterlana und Niederlana, wo sich Ausweichen befanden, mit dem Staatsbahnhof Lana-Burgstall an der Eisenbahnstrecke Bahnstrecke Bozen–Meran nach einer Fahrtdauer von 20 Minuten. Inhaber der Konzession war die Marktgemeinde Lana.

Der Ausgangspunkt in Oberlana befand sich neben dem der Bahn nach Meran; die beiden Wagenhallen lagen unmittelbar nebeneinander. Eine Gleisverbindung fehlte, weil die neue Strecke in Normalspur angelegt worden war. Der Grund für diese Entscheidung lag in der Absicht, Güterwagen von Lana unmittelbar auf die Staatsbahn übergehen zu lassen. Denn die Hauptaufgabe der Bahn sollte der Güterverkehr, speziell der Transport von Obst sein. Der Fahrplan für den Personenverkehr war unstarr und sah beispielsweise 1914 von Oberlana täglich 14 Fahrten bis Lana-Burgstall und weitere 14 Fahrten bis Niederlana und zurück vor.

Bei der Eröffnung am 14. Dezember 1913 standen zwei elektrische Lokomotiven, zwei Personentriebwagen und ein Beiwagen zur Verfügung. Den Betrieb führte die kkStB, die die elektrischen Lokomotiven Reihe 1084 und die elektrischen Triebwagen Reihe 23.0 einsetzte.

Der Erste Weltkrieg, der schon im folgenden Jahr 1914 begann, verhinderte eine günstige wirtschaftliche Entwicklung der Bahn. Nach Kriegsende wurde Südtirol 1918 in den italienischen Staat eingegliedert und sämtliche Straßen- und Kleinbahnen für einige Jahre unter staatliche Verwaltung gestellt. Als diese aufgehoben wurde, überließ die „S. A. Tramvia Lana-Postal – Lana d Sopra“ die Betriebsführung der „Elektrischen Bahn Lana – Meran“.

Nicht nur der Rückgang im Personenverkehr, sondern auch die wachsende Konkurrenz durch Lastkraftwagen behinderten die weitere Entwicklung des Verkehrsaufkommens. Erst als im Jahre 1936 im Krieg, den Italien gegen Abessinien führte, alle Kraftfahrzeuge militärischen Zwecken dienen mussten, nahm der Güterverkehr auf der Schiene wieder einen erfreulichen Aufschwung.

Doch nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Einnahmen erneut zurück. Deshalb ersetzte man den Personenverkehr im Juli 1959 durch Omnibusse; gleichzeitig beschränkte man den Güterverkehr auf den Abschnitt Niederlana – Lana-Burgstall. Hier blieb er noch bis zum 31. März 1974 in Betrieb.

Von der Trasse sind teilweise noch Zeugnisse zurückgeblieben, diese werden jedoch mit dem Fortschreiten der Zeit durch Baumaßnahmen zerstört. Ein eindrucksvolles Denkmal der Bahn ist heute noch die Stahlbrücke über die Etsch nahe dem Bahnhof Lana-Burgstall. Diese liegt derzeit (Juli 2010) längs der Etsch an Land. Am Tribusplatz wurde eine Güterzuglok, die ehemalige kkStB 1084.002, als Attraktion aufgestellt.

Es gibt heute von lokalpolitischer Seite in regelmäßigen Abständen Aufrufe zur Wiedereinführung der Bahn.

Haltestellen:

  • Oberlana
  • Falschauerbrücke
  • Postamt Hotel Royal
  • Kapuzinerplatz
  • Gemeindeamt
  • Schulhaus
  • Mitterlana
  • St. Peter
  • Pfarrhof
  • Niederlana
  • Mauthaus
  • Etschbrücke
  • Lana-Burgstall

Literatur

  • Josef Dultinger: Auf schmaler Spur durch Südtirol. Schmalspurbahnen südlich des Brenners. Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum 1982.
  • Werner Duschek, Walter Pramstaller, u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 2008.
  • Konrad Hierl: Die Straßenbahn Lana–Meran. In: Straßenbahn-Magazin. Nr. 25, Stuttgart 1977.
  • Konrad Hierl: Die Straßenbahn Lana-Burgstall–Oberlana. In: Straßenbahn-Magazin. Nr. 28, Stuttgart 1978.
  • Dirk v. Harlem, Hans Lehnhart: Die Straßenbahn Meran. In: Straßenbahn-Magazin. Nr. 31, Stuttgart 1979.

Weblinks

 Commons: Bahnstrecke Lana-Burgstall–Oberlana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bahnstrecke Lana–Meran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Galerie


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