- Merano
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Meran (ital: Merano) Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001 / 2007): 33.656 / 36.811 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:51,50 % deutsch
48,01 % italienisch
0,49 % ladinischKoordinaten 46° 40′ N, 11° 10′ O46.66666666666711.166666666667Koordinaten: 46° 40′ N, 11° 10′ O Meereshöhe: 263–1621 (Zentrum 325) Fläche /
Dauersiedlungsraum:26,3 / 15,6 km² Fraktionen: Sinich, Untermais, Obermais, Gratsch, Labers Nachbargemeinden: Algund, Burgstall, Hafling, Lana, Marling, Schenna, Tirol, Tscherms, Vöran Partnerschaft mit: Salzburg Postleitzahl: 39012 Vorwahl: 0473 ISTAT-Nummer: 021051 Steuernummer: 00394920219 Politik Bürgermeister (2005): Günther Januth (SVP) Meran (italienisch Merano, lateinisch Meranum) ist nach der Landeshauptstadt Bozen die zweitgrößte Stadt Südtirols (Italien). Sie liegt inmitten eines Talkessels, umgeben von Bergen (1500–3335 m), an der Taleinfahrt des Passeiertals, des Vinschgaus und des Ultentals und ist bereits seit dem 19. Jahrhundert vor allem als Kurort bekannt. Meran wird in Gratsch, Obermais, Untermais (südlich der Passer), Labers, Sinich und das eigentliche Meran (oft auch als „Altstadt“ bezeichnet) eingeteilt. Eine Unterteilung in administrative Fraktionen existiert, wie auch in Bozen, nicht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Meraner Stadtteil Zenoberg befand sich bereits zu römischen Zeiten eine befestigte römische Siedlung namens castrum maiense, die im Namen der ehemaligen Gemeinde und heutigen Stadtteil Mais fortlebt. Meran selbst wurde zum ersten Mal im Jahre 857 als Mairania erwähnt. Bis 1420 Hauptstadt der Grafschaft Tirol, wurde sie im 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben. Ende des 14. Jahrhunderts wurde Meran durch Leopold III. mit zahlreichen landesfürstlichen Privilegien zur Förderung des Handels ausgestattet.
In der Landesfürstlichen Burg verstarb einst der berühmte Minnesänger Oswald von Wolkenstein, der dort auf Besuch verweilte.
Mit dem Umzug des Landesherrn nach Innsbruck 1420 verlor Meran rasch seine Vorrangstellung und seine Bedeutung als Wirtschaftszentrum. Erst die Tiroler Freiheitskämpfe von 1809 brachten Meran wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Am Küchelberg oberhalb Merans erkämpften die Tiroler einen Sieg über Franzosen und Bayern. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Südtirol und damit Meran zu Italien. Die Stadt entging, im Gegensatz zur neuen Landeshauptstadt Bozen, aber weitestgehend der Assimilierungs- und Majorisierungspolitik des faschistischen Regimes in Rom. Besonders geschickte Verhandlungen der Stadtverwaltung unter Bürgermeister Markart (1922-1935) leisteten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Im Zweiten Weltkrieg diente Meran als Lazarettstadt.
Meran schaut auf eine lange Tradition als Kur- und Fremdenverkehrsort zurück und gilt als eine der ersten Touristenhochburgen des Habsburgerreiches mit vielen namhaften Gästen aus Politik und Kultur. Wissenschaftler und Ärzte schätzten vor allem das milde, mediterrane Klima und die reine, heilende Luft der Kurstadt, die besonders die Heilung von Lungenleiden begünstigte. Nach 1945 gelang es, aus Meran erneut einen der wichtigsten Fremdenverkehrsorte Südtirols zu machen. 1981 wurde hier die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Karpov und Kortschnoi ausgetragen, nachdem schon im Jahr zuvor das Kandidaten-Finale zwischen Kortschnoi und Dr. Hübner in Meran stattfand.
Klima
Das mediterrane Klima in Meran zählt im Jahr durchschnittlich 300 Sonnentage. Durch die Lage der Texelgruppe wird der Talkessel von Regen und kalten Winden gut geschützt. Im Süden sichert das geöffnete Tal eine ausgeglichen warme Luft (auch im Spätherbst und im Frühjahr), was eine mediterrane Pflanzenwelt mit Palmen, Zypressen, Steineichen, Lorbeer, Myrthen und Libanonzedern erlaubt. Die Durchschnittstemperatur misst im Januar und Februar 5,5-12° C, im Juli und August 26-30° C und im November und Dezember 8-15° C.
Wirtschaft
Mit 16.913 Beschäftigten in 3.946 Arbeitsstätten ist Meran nach Bozen der zweitgrößte Arbeitgeber Südtirols. Drei Unternehmen der Stadt beschäftigen je über 250 Mitarbeiter. Eine Industrie- und Handwerkerzone liegt ebenfalls in der Stadt.
Verkehr
Meran ist über eine Schnellstraße, die sogenannte MeBo, mit der Brennerautobahn (Anschluss: Bozen-Süd) verbunden, außerdem ist es ein Knotenpunkt für die Straßen in den Vinschgau, ins Ultental, ins Passeiertal und zu den Höhendörfern beiderseits des Etschtals.
Am Hauptbahnhof der Stadt treffen sich die Vinschgerbahn und die Bozen-Meran-Bahn. Neben dem Hauptbahnhof Merano/Meran gibt es noch einen Bahnhof in Untermais.
Den innerstädtischen Verkehr erledigen mehrere Stadtbuslinien; ins Umland verkehren Regionalbusse. Diese Verkehrsleistungen wurden früher durch umweltfreundliche Straßenbahnen und der Lokalbahn Lana-Meran erbracht, wobei die Straßenbahn Meran 1908 eröffnet und 1956 wieder eingestellt wurde.
Die Nordwestumfahrung, die unterirdisch von MeBo bis zum Bahnhof und weiter durch den Küchelberg verlaufen soll, wird voraussichtlich 2011 fertiggestellt.
Bildung
Meran ist zwar keine Universitätsstadt, doch spielt die Bildung auch hier eine wichtige Rolle. Meran beherbergt unter anderem auch die einzige Hotelfachschule Südtirols: die Landeshotelfachschule Kaiserhof und auch die Landesberufsschule für das Gastgewerbe Savoy. Des Weiteren gibt es in Meran die Fachoberschule für Soziales (FOS), die Handelsoberschule (HOB), die Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus (LEWIT), das Pädagogische Gymnasium (früher LBA), das Humanistische Gymnasium (HUMGYM), das Realgymnasium (WISSLYZ) , die Gewerbeoberschule (GOB) und die Berufsschule Zuegg.
Sehenswürdigkeiten
Historische Bauwerke
- Landesfürstliche Burg
- Altstadt mit Laubengasse
- Pfarrkirche St. Nikolaus mit Barbarakapelle
- Spitalkirche – Heilig-Geist-Kirche
- Kurhaus
- Theaterbrücke
- Postbrücke
- Pulverturm
- Zenoburg am Zenoberg
- Gilf mit Steinernem Steg
- Stadttheater, erbaut 1899 im Jugendstil von Martin Dülfer
- Meraner Kurthermen
- Jüdische Synagoge
- Stadttore: Passeirer Tor, Bozner Tor, Vinschger Tor, Ultner Tor (abgerissen)
- Kurpromenade (Winter- und Sommerpromenade)
- Terrasse beim Tappeinerweg (Überreste einer Sprengstofflagerhalle)
- Ottoburg (hier lebte Franz Kafka kurzzeitig)
Museen
- Das Tourismusmuseum Touriseum wurde im Frühjahr des Jahres 2003 eröffnet und zeigt die historische Entwicklung des Tourismus in Südtirol
- Das privat geführte Frauenmuseum Evelyn Ortner liegt in der Laubengasse und bietet einen Einblick in verschiedene Epochen der Geschichte der Frau
- Das Kunsthaus Meran
- Das Stadtmuseum als ältestes Museum Südtirols, bis zur Fertigstellung des neuen Museums am Pfarrplatz, provisorisch im ehemaligen Gasthof Roter Adler am Rennweg untergebracht. Zeigt Exponate von der Urgeschichte bis heute.
Umgebung von Meran
- Schloss Tirol, Stammburg der Grafen von Tirol mit Südtiroler Landesmuseum
- Fundstelle von Ötzi, dem 5000 Jahre alten Mann aus dem Eis im Schnalstal
Skigebiete
- Meran 2000 in Hafling
- Skigebiet Schnalstaler Gletscher im Schnalstal
- Skigebiet Schwemmalm im Ultental
- Skigebiet Pfelders im Passeier
- Ortler Skiarena Skigebiete rund um Meran
Thermenanlage
- Ende 2005 wurde im Herzen von Meran in einem mehr als 50.000 Quadratmeter großen Park die neue Thermenanlage eröffnet, ein Kubus von Glas und Stahl mit einer von Matteo Thun entworfenen Innenarchitektur.
Pferderennplatz
- Meran besitzt den europaweit größten Pferderennplatz.
Sonstige
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Johann Baptista Ruffini (1672–1749), bedeutender Salzkaufmann in Bayern
- Karl Wolf (1848–1912), Theaterleiter und Schriftsteller
- Leo Putz (1869–1940), Tiroler Maler
- Oswald Menghin (1888–1973), Universitätsprofessor, Prähistoriker, Unterrichtsminister
- Karl Erckert (1894–1955), ehemaliger Südtiroler Landeshauptmann
- Johannes-Ernst Köhler (1910–1990) deutscher Organist, Kantor und Hochschullehrer
- Silvius Magnago (*1914), ehemaliger Südtiroler Landeshauptmann, Vater des Südtirol-Paketes
- Oswald Oberhuber (*1931), österreichischer Maler, Bildhauer und Graphiker, ehemaliger Professor an die Hochschule für angewandte Kunst, Wien
- Ulrike Kindl (*1951), Südtiroler Volkskundlerin
- Norberto Oberburger (* 1960), ehemaliger italienischer Gewichtheber und Olympiasieger
- Sabine Gruber (*1963), deutschsprachige Schriftstellerin
Städtepartnerschaften
- Salzburg (Österreich) (Seit 2000)
- Girona (Katalonien, Spanien)
Sonstiges
Siehe auch: Liste der Gemeinden in Südtirol
Bilder
Denkmal von Andreas Hofer am Bahnhof
Denkmal von Elisabeth von Österreich-Ungarn („Sissi“)
Weblinks
- Webpräsenz der Gemeinde Meran
- Der Curort Meran (1874)
- Meran - Reiseinformation auf Wikivoyage
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