Bahnstrecke Bozen–Meran

Bahnstrecke Bozen–Meran
46.67333333333311.148611111111
Bozen–Meran
Streckenlänge: 31,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 3 kV =
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius: 181 m
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Legende
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Brennerbahn von Innsbruck Hbf
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150,23 Bozen 266 m s.l.m.
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alter Trassenverlauf
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Eisackbrücke
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Straßenbahn Bozen
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Talferbrücke
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Rombrücke 261 m s.l.m.
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148,59 Etschtalbahn
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Reschenbrücke 248 m s.l.m.
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2,66 Bozen Süd 249 m s.l.m.
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Viadukt über Eisack
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alter Trassenverlauf
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Überetscher Bahn
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5,27 Sigmundskron 244 m s.l.m.
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9,22 Siebeneich 247 m s.l.m.
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12,12 Terlan-Andrian 247 m s.l.m.
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15,94 Vilpian-Nals 253 m s.l.m.
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Gargazon 267 m s.l.m.
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Lokalbahn Lana-Meran
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22,98 Lana-Burgstall 267 m s.l.m.
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Lokalbahn Lana-Meran
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Sinich 270 m s.l.m.
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Untermais Güterbahnhof 279 m s.l.m.
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29,36 Untermais 290 m s.l.m.
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Lokalbahn Lana-Meran
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Passerbrücke
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Straßenbahn Meran
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31,48 Meran 302 m s.l.m.
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Vinschgerbahn nach Mals

Die Bahnstrecke Bozen–Meran (ita. Ferrovia Bolzano–Merano) ist eine eingleisige, normalspurige Nebenbahn in Südtirol (Italien), die ursprünglich von der Gesellschaft Bozen-Meraner Bahn als private Secundärbahn erbaut und betrieben wurde. Heute ist sie ein Teil des italienischen Eisenbahnnetzes unter der Verwaltung von RFI. Sie beginnt in Bozen, wo ein Teil der Brennerbahn entlang führt, zweigt dann anschließend in Bozen Süd ab und folgt dem Verlauf der Etsch bis nach Meran.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Strecke weist keine besonders anspruchsvollen Kunstbauten auf, da die Linie dem Boden des Etschtales folgt. Ursprünglich entfernte sich die Bahnlinie von der Etschtalbahn gleich nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Bozen, um dem Eisack zu folgen. Nach einer stählernen Brücke mit drei Feldern über die Talfer folgten die zwei Haltestellen Rombrücke und Reschenbrücke, um dann nach Sigmundskron zu gelangen. 1981 wurde eine neue Trasse eröffnet, die der Brennerbahn folgt und in der Industriezone Bozen über ein langes Betonviadukt schnurgerade bis zum Bahnhof Sigmundskron führt. Im Zuge dieses Umbaus wurden die Bahnhöfe Rom- und Reschenbrücke ersatzlos geschlossen. Die Industriezone Bozen erhielt eine neue Erschließung mit der Haltestelle Bozen Süd, heute Bozen-Messe. Die Überetscher Bahn zweigte kurz vor dem Bahnhof Sigmundskron von der alten Strecke ab. Zur Zeit, als die Lokalbahn Lana-Meran noch in Betrieb war, gab es sowohl nach dem Bahnhof Lana als auch nach dem Bahnhof Untermais eine planebene Kreuzung.

Geschichte

Gleich nach dem Bau der Brennerbahn wurde beschlossen, eine Anbindung der Kurstadt Meran an das europäische Eisenbahnnetz zu schaffen.

Mit Gesetz vom 28. Juni 1872, betreffend die Herstellung einer Locomotiv-Eisenbahn von Bozen nach Meran [1], wurde für das Projekt die erste formalrechtliche Grundlage geschaffen, insbesondere für die am 14. September 1872 erteilte Konzession[2], gemäß der den Konzessionären Carl Freiherr von Schwarz, Johann Putzer von Reibegg sowie Eduard von Weinhardt das Recht zum Bau und Betrieb einer an die Südbahn anschließenden Locomotiv-Eisenbahn von Bozen nach Meran erteilt wurde. Da diese Konzession nicht zur Ausführung gelangt ist, wurde sie per Kundmachung des Handelsministeriums[3] mit 24. Juli 1874 für erloschen erklärt.

Mit Gesetz vom 11. März 1876 [4] wurde, erneut, für die Sicherstellung einer Localbahn von Bozen nach Meran Vorsorge getroffen, welche in die Konzessionsurkunde vom 11. Juni 1880[5] zum Recht von Bau und Betrieb einer normalspurigen Secundärbahn mündete. Diese Urkunde, kundgemacht am 16. Juli 1880, war selben Tags begleitet von einem Uebereinkommen[6], in dem sich die Staatsverwaltung verpflichtete, zum Zwecke des sofortigen Baubeginns eine Million Gulden verzinslichen Vorschuss zu leisten.

Im Laufe des Streckenerrichtung wurden auch die Dämme, die die Etsch heute säumen, gebaut, um den Talboden endgültig trocken zu legen und für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Da die Strecke aber relativ kurz war, konnte von offizieller Seite niemand für die Finanzierung gewonnen werden. Deshalb wurde die Strecke künstlich verlängert, was zwischen den Bahnhöfen Sigmundskron und Vilpian durch große Schleifen noch heute eindrucksvoll sichtbar ist. Der Bahnhof Meran lag am Areal des heutigen Hotels Emma und des Krankenhauses, für den Bau der Vinschgerbahn wurde ein neuer Bahnhof ein wenig weiter vom Stadtzentrum entfernt gebaut. Daher weist die Strecke, bevor sie den Bahnhof Meran erreicht, noch heute eine charakteristische, sehr enge Kurve auf.

Güterverkehr

Trichlorsilan für die MEMC vor der Abfahrt Richtung Meran

Die Bahn hatte neben dem Personenverkehr auch einen sehr großen Güterverkehr aufzuweisen. So gab es südlich von Untermais Anfang des 20. Jahrhunderts einen 5-gleisigen Güterbahnhof und an jedem weiteren Bahnhof auf der Strecke Abzweigungen für umliegende Betriebe, die sich in großer Anzahl günstig in der Nähe der Bahn angesiedelt hatten. Noch sind viele ehemalige Anschlüsse sicht- oder erahnbar, wenn man sich in der Nähe eines Bahnhofes aufhält. Der Güterverkehr hat heute merklich abgenommen. Der einzig verbleibende Güterzug, verkehrt im jetzigen Fahrplan immer Donnerstags und liefert RID-Tankwagen mit Trichlorsilan nach Untermais. Von hier aus werden sie mit einem Tieflader nach Sinich zur Firma MEMC Electronic Materials gebracht, welche bis vor kurzem noch den letzten verbleibenden Gleisanschluss hatte.

Da die MEMC die Produktion von Siliziumplatten ausbauen will und einige holzverarbeitende Betriebe die Eisenbahn weiterhin nutzen, wird wieder an die Errichtung einer Abzweigung für Güter gedacht.

Gegenwart und Zukunft

Der Anfang der 1980er Jahre aufgelassene Streckenteil im Stadtgebiet von Bozen ist heute Teil des übergemeindlichen Radweges. Der Bahnhof Gargazon wurde, nachdem er viele Jahre geschlossen gewesen war, reaktiviert, der Bahnhof Sinich hingegen ersatzlos geschlossen. Der Güterbahnhof Untermais wurde infolge der Umlagerung von Gütertransporten auf die Straße geschlossen. Die Strecke profitiert nun von der Wiederinbetriebnahme der Vinschgaubahn, da nacheinander alle Bahnhöfe und Haltestellen benutzerfreundlich um- und ausgebaut wurden. Des Weiteren bestehen Anstrengungen, die Linie MalsMeranBozen durchgehend zu befahren, um das Umsteigen in Meran zu vermeiden. Seit September 2005 verkehren, neben den Zügen von Trenitalia, auch Züge von SAD um einen halbstunden-Takt zu erreichen.

Die Direktverbindungen Mals-Bozen wurden mit dem Fahrplan 2010/2011 wieder entfernt, dabei wurden zwei Gründe genannt: Erstens fehlt der Vinschgerbahn die beim Zugunglück vom 12. April 2010 zerstörte Garnitur. Außerdem wird zur Zeit geprüft, ob die Vinschgerbahn elektrifiziert werden kann, dann könnten die Stadler FLIRT, die derzeit zwischen Meran und Innichen, auf der Pustertalbahn, verkehren bis Mals fahren[7]. Auch die Errichtung eines dritten Gleises zwischen dem Bahnhof Bozen und der Abzweigung nach Meran ist wieder im Gespräch, damit könnte der Meraner Zug in den Bahnhof Bozen einfahren, ohne die Gleise der Brennerbahn zu benutzen.[8]

Galerie

Weblinks

 Commons: Bahnstrecke Bozen–Meran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. R. G. Bl. Nr. 103/1872
  2. R. G. Bl. Nr. 143/1872 sowie Volkswirthschaftliche Zeitung.(Eisenbahn Bozen–Meran.) Das Vaterland, 30. August 1872
  3. R. G. Bl. Nr. 107/1874
  4. R. G. Bl. Nr. 38/1876
  5. R. G. Bl. Nr. 88/1880
  6. R. G. Bl. Nr. 89/1880
  7. Land prüft Elektrifizierung der Vinschger Bahn. Stol, abgerufen am 29. Januar 2011.
  8. Arbeitstreffen zwischen der Stadtregierung und einigen Mitgliedern der Landesregierung. Stadt Bozen, abgerufen am 29. Januar 2011.

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