Lungitz

Lungitz
Wappen Karte
Wappen von Katsdorf
Katsdorf (Österreich)
DEC
Katsdorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Oberösterreich
Politischer Bezirk Perg (PE)
Fläche 14,7 km²
Koordinaten 48° 19′ N, 14° 28′ O48.31694444444414.474166666667306Koordinaten: 48° 19′ 1″ N, 14° 28′ 27″ O
Höhe 306 m ü. A.
Einwohner 2.788 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 190 Einwohner je km²
Postleitzahl 4223
Vorwahl 07235
Gemeindekennziffer 4 11 06
AT314
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Gemeindeplatz 1
4223 Katsdorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Ernst Lehner (ÖVP)
Gemeinderat (2003)
(25 Mitglieder)
11 SPÖ, 12 ÖVP, 2 Grüne
Lage der Gemeinde Katsdorf
Karte
Pfarrkirche von Katsdorf
Pfarrkirche von Katsdorf
Einfahrt in die Ortschaft Lungitz (von St. Georgen / Gusen aus kommend) Zu sehen ist: Der Lagerhausturm, und der Knoll- Mühle Turm

Katsdorf ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 2.815 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Mauthausen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Katsdorf liegt auf 306 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,6 km, von West nach Ost 5,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 14,7 km². 10,9 % der Fläche sind bewaldet, 76,2% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde Katsdorf sind:

  • Edtsdorf
  • Greinsberg
  • Grünau
  • Katsdorf
  • Lungitz:
Im Ortsteil Lungitz befindet sich der Bahnhof der Summerauerbahn und ein Busbahnhof. In Lungitz befinden sich fünf landwirtschaftliche Betriebe, ein Lagerhaus und ein Gasthaus.
1945 war in Lungitz das “Konzentrationslager Gusen III” eingerichtet. In der Nähe des Lagerhauses wurde ein KZ Gedenkstein errichtet.
Im Ortsteil Standorf leben 263 Einwohner (Stand 1998). befinden sich ein Metallbaubetrieb und drei landwirtschaftliche Betriebe. Standorf hat eine Bushaltestelle
  • Weidegut

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Schräglinks geteilt; oben in Rot ein silbernes Patriarchenkreuz mit Kugelenden; unten in Silber der grüne Blütenkopf einer Weberkarde. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Grün.

Geschichte

Erstmals wird der Ort als Chazilinistorf im Jahr 1125 urkundlich genannt. Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Anfang des 16. Jahrhunderts verbreitete sich die Reformation in der Gegend, heftige Glaubenskämpfe und die Durchführung der Gegenreformation waren die Folge. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Ende 1944 wurde nach dem langjährigen Einsatz von KZ-Häftlingen aus dem Konzentrationslager Gusen im Ortsteil Lungitz das Konzentrationslager KL Gusen III eingerichtet, das im Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Kirchenchronik

Die Pfarrkirche zum Hl. Vitus in Katsdorf

1350: In einer Urkunde vom Stift St. Florian vom 29. September wird Katsdorf ausdrücklich „Parochia“ (Pfarre) genannt, ein Zeichen, dass diese zu jener Zeit noch selbständige Pfarre war.

1546: Der Propst des Stiftes konnte die Pfarre wegen Priestermangels nicht mehr besetzen. Katsdorf wurde eine Filiale der „MutterpfarreRied in der Riedmark. Es wurde einmal im Monat ein Gottesdienst gehalten, sonst mussten die Leute nach Ried oder Gallneukirchen gehen.

1645: Die heutige Pfarrkirche zum Hl. Vitus wurde erbaut, wie in der Marmortafel über der Sakristei berichtet wird. Von 1715 bis 1725 wurde jährlich nur fünfmal ein Gottesdienst von Rieder Geistlichen in Katsdorf gefeiert. Von 1726 bis 1781 hielt ein Priester aus Ried schon jeden Monat eine Messe in Katsdorf. Es ist verständlich, dass Katsdorf bestrebt war, wieder eine eigene Pfarre zu werden.

1785: Am 30. August erging der Befehl des kaiserlichen Statthalters Eybl an das Stift St. Florian, einen ständigen Seelsorger nach Katsdorf zu schicken. Damit wurde aus der Filialkirche wieder eine Pfarrkirche.

1838: Am 8. April schlug der Blitz in die Kirche ein und setzte den Turmhelm des Turmes und den Dachstuhl der Kirche in Brand. Die Kirche wurde großteils zerstört, nur das Presbyterium und die Sakristei blieben erhalten. Eifrig wurde am Wiederaufbau der Kirche gearbeitet, sodass sie bereits am 29. Oktober 1838 von Bischof Gregor Thomas Ziegler geweiht werden konnte.

1891: Die Orgel wurde vom Orgelbaumeister Josef Matthäus Mauracher aus St. Florian erbaut. Sie wurde 1998 von der Orgelbaufirma Walcker-Mayer aus Guntramsdorf generalsaniert. Die Prospektpfeifen, die dem Ersten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind, wurde in Erbauerart neu angefertigt; auch das Orgelgehäuse wurde restauriert.

1892 – 1893: Die barocke Kircheneinrichtung wurde entfernt und durch eine neue im Renaissancestil ersetzt.

1967 wurde die Kirche der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils entsprechend renoviert. Der Hochaltar, die Seitenaltäre, die Kanzel und das Kommuniongitter wurden entfernt, der Altarraum mit Volksaltar und Ambo neu gestaltet.

1983 fand wieder eine Innenrenovierung der Kirche statt. Ein barockes Altarbild, das Martyrium des Kirchenpatrons Vitus darstellend, befindet sich in der Mitte des Altarraumes. Über der Sakristeitür ist ein Bild des hl. Augustinus angebracht. Barocke Bilder mit der Heiligen Familie und dem hl. Sebastian befinden sich über Tabernakel und Taufstein.

1985: Wurden zum 200-Jahr-Jubiläum der Pfarre zwei dem Barock nachempfundene Statuen, Maria mit dem Kinde und der Hl. Florian, im Kirchenschiff aufgestellt.

2002: Am 3. Juni begann man mit der Außenrenovierung unserer Pfarrkirche und am 17. August war die Turmkreuzsteckung mit Pfarrfest.

Bürgermeisterliste

Die heutigen Gemeinden in Oberösterreich wurden im Jahre 1850 gegründet. Auch die heutige Gemeinde in der Organisation entstand 1850. Der oberste Vertreter einer Gemeinde was der Bürgermeister.

Bürgermeisterliste von Katsdorf:

  • Johann Gusenbauer, 1850-1860
  • Florian Strasser, 1860-1870
  • Johann Derntl, 1870-1879
  • Josef Bernhard, 1879-1882
  • Johann Grubauer, 1882-1890
  • Ignaz Hanl, 1890-1894
  • Micael Gusenbauer, 1894-1900, 1904-1909, 1913-1919
  • Johann Peheim, 1900-1904
  • Franz Rammer, 1909-1913
  • Ferdinad Reisinger, 1919-1938
  • ...
  • Franz Wöckinger, 1945
  • Josef Dolentz, 1945-1947
  • ...
  • Franz Furthlehner, -1975
  • Dir. Josef Nesser, 1975-1985
  • Hubert Wöckinger, 1985-1997
  • Ernst Lehner, seit 1997

Einwohnerentwicklung: 1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.290 Einwohner, 2001 dann 2.733 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Programm/Theater: In Katsdorf gibt es (immer noch) ein Programm- und Premierenkino, das auch für Theateraufführungen genutzt wird
  • Kardenmuseum Katsdorf: hier wird die (mittlerweile ausgestorbene) Produktion von Weber-Karden dargestellt
  • Schloss Bodendorf (Pottendorf): erhalten ist nur noch der Schlossbrunnen
  • Schloss Breitenbruck: heute ein Bauerngut
  • Burghügel der ehemaligen Burg Wolfsbach

Musik

  • Musikverein Katsdorf
  • Gusentaler Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott)
  • Chazilini Brass (2 Trompeten, Horn, Posaune, Bass)
  • Verein Kirchenchor St. Vitus
  • UNIVOICES - die junge Chorgemeinschaft
  • regelmäßige Chorprojekte
  • Easy-Kids

Sport

  • Zwei Fußballplätze (Askö und Union)
  • Tennisplätze

Verkehr

Katsdorf liegt an der Summerauerbahn und besitzt eine eigene Haltestelle etwas außerhalb vom Ortskern im Ortsteil Neubodendorf. Der nächste größere Bahnhof liegt in Lungitz.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt:


Personen mit Bezug zu Katsdorf:

  • Anna Goldgruber (*1957), Textilkünstlerin, lebt in Katsdorf

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