- Lütetsburg
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Wappen Deutschlandkarte 53.67.250Koordinaten: 53° 36′ N, 7° 15′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Aurich Samtgemeinde: Hage Höhe: 0 m ü. NN Fläche: 16,73 km² Einwohner: 781 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km² Postleitzahl: 26524 Vorwahl: 04931 Kfz-Kennzeichen: AUR Gemeindeschlüssel: 03 4 52 016 Bürgermeister: Gerd Mammen Lage der Gemeinde Lütetsburg im Landkreis Aurich Die Gemeinde Lütetsburg (ostfriesisch-plattdeutsch Lütsbörg) ist Mitglied des Gemeindeverbandes Samtgemeinde Hage im Landkreis Aurich im nördlichen Ostfriesland, und liegt zwischen der Stadt Norden und dem Flecken Hage. Besondere Sehenswürdigkeit des Ortes ist ein Wasserschloss mit angrenzendem Landschaftsgarten.
Inhaltsverzeichnis
Schloss und Landschaftsgarten
Das Schloss Lütetsburg, namensgebend für die Gemeinde, ist ein Wasserschloss mit Vorburg und bedeutendem Park.
Ein außergewöhnliches Gartenkunstwerk stellt der 1790-1813 von Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen angelegte Landschaftsgarten dar. Mit 30 ha altem Baumbestand, seltenen Exoten, Rhododendren und Azaleen ist er einer der größten in Norddeutschland.
Der Lütetsburger Park zählt zu den wenigen auf dem Kontinent erhaltenen Beispielen des frühromantischen Gartentyps. Der oldenburgische Hofgärtner Julius Friedrich Wilhelm Bosse war hier von 1812 bis 1814 tätig und zeichnete den bedeutsamen Gartenplan. Der Park, für den Wörlitz konzeptionell ein Vorbild bot, zeigt starke Einflüsse aus der chinesischen Gartenkunst, die in den geschlängelten Wasserläufen, Inseln, Brücken und reitgedeckten Gartengebäuden zum Ausdruck kommen. 1793 starb die Ehefrau des Gartenschöpfers; gemäß seinem Wunsch wurde sie nicht in der Gruft der Patronatskirche, sondern auf der "Insel der Seligen" im Tempel der Natur beigesetzt. 1797 entstand das Teehaus, der "Tempel der Freundschaft", es ist einem Gartenfreund in Berlin gewidmet.
1802 erfolgte der Bau der Norwegischen Kapelle. Die Inschrift in der Kuppel "Natur und Tugend führen zu Gott" stellt den Glaubenssatz der deutschen Aufklärungstheologie dar: sich durch das Geistig-Schöne - hier die von Menschenhand geschaffene idealisierte Natur - zu Gott führen zu lassen. Dieses Wort veranschaulicht den Bedeutungszusammenhang zwischen der damaligen Auffassung von Natur, Ästhetik und Tugend. Der Garten sollte als Gleichnis des menschlichen Daseins betrachtet werden, ein Spaziergang als ein Fortschreiten durch die Bezirke geistiger Entwicklung, dargestellt durch Pflanzen, Monumente und Inschriften. Es wird deutlich, dass der tiefste Bezug des Grafen zu seinem Land ein ästhetisch-moralischer gewesen ist. Er war überzeugt, mit seiner Parkanlage auch für seine Nachkommen einen bleibenden Wert geschaffen zu haben. Das ersehnte Ziel war: Hier geboren werden, hier leben, sterben und begraben sein.
Fürst Wilhelm Edzard zu Inn- und Knyphausen (1908-1978) betrachtete die alte Gartenanlage - entgegen der damaligen Auffassung anderer Besitzer historischer Gärten - als ein Gartendenkmal und ließ ab 1932 umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchführen. Nach 1945 galt sein Engagement der Beseitigung der Kriegsschäden und dem Wiederaufbau des 1956 durch Brand zerstörten Schlosses. Bis zu seinem Tod schuf Fürst Knyphausen an der Südflanke großzügige Ausgestaltungen und Erweiterungen.
Wappen
Blasonierung: Gespalten von Schwarz und Grün, belegt mit einem goldbewehrten, goldgezungten und golden gekrönten silbernen Löwen.
Literatur
- Udo von Alvensleben-Wittenmoor: Die Lütetsburger Chronik. Geschichte eines friesischen Häuptlingsgeschlechts,(Dortmund 1955)
- Wolfgang Kehn (Hrsg.): Der Schloßgarten zu Lütetsburg. Mit Beiträgen von Wolfgang Kehn und Birgit Alberts, (Worms 1998)[= Die Gartenkunst 1998, H.1, S.1 - 73].
Siehe auch: Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen und Philipp Wilhelm von Innhausen und Knyphausen
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
Weblinks
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