- Anzing
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Wappen Deutschlandkarte 48.1511.85519Koordinaten: 48° 9′ N, 11° 51′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Ebersberg Höhe: 519 m ü. NN Fläche: 16,19 km² Einwohner: 3.583 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 221 Einwohner je km² Postleitzahl: 85646 Vorwahl: 08121 Kfz-Kennzeichen: EBE Gemeindeschlüssel: 09 1 75 111 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schulstraße 1
85646 AnzingWebpräsenz: Bürgermeister: Franz Finauer (Unabh.Bürgergemeinschaft) Lage der Gemeinde Anzing im Landkreis Ebersberg Anzing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Anzing liegt im Norden des Landkreises Ebersberg. Nördlich befindet sich die Marktgemeinde Markt Schwaben, westlich die Gemeinden Poing und Vaterstetten, östlich die Gemeinde Forstinning. Im Süden befindet sich der Ebersberger Forst, dessen nördlicher und zentraler Teil als Anzinger Forst bezeichnet wird.
Durch den Norden des Gemeindegebiets führt die A 94.
Gemeindegliederung
Ortsteile sind Anzing, Auhofen, Boden, Froschkern, Frotzhofen, Garkofen, Hl. Kreuz, Höggerloh, Kaisersberg, Köppelmühle, Lindach, Mauerstetten, Obelfing, Oberasbach, Ranharting, Ried, Staudach, Unterasbach und Ziegelstadel.
Geschichte
Ein Hammer aus der Jungsteinzeit ist einer der ältesten Funde auf dem Gebiet von Anzing, der auf eine Besiedlung schließen lässt.
Am 23. April 812 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung „in loco anzinga“. Die Urkunde ist das Testament des Kirchendieners Suuidhart in dem er eine Schenkung an das Freisinger Hochstift tätigt:
„Da ich, der Diakon Suuidhart, im Namen Gottes nachdenke und auf mein zukünftiges Leben bedacht bin, auf daß meine Seele im ewigen Leben ein wenig Trost verdiente, habe ich deswegen an die allzeit selige Jungfrau Maria mein persönliches Erbgut im Orte Anzing, welches mir meine Mutter Kerlind als mir zugehöriges Erbteil hinterlassen hat, übergeben, das ist: einen Hof mit Haus und allen Gebäulichkeiten sowie den häuslichen Gerätschaften und die Hälfte der abgegrenzten Grundstücke, welche zu eben diesem Hause dazugehörigen, und auch sechs unfreie im Hause und vier gut zur Dienstleistung ausgestattete Hofstätten.“
Zwei Adelsgeschlechter spielten in Anzing eine Rolle: Die Sunderndorfer (Sonderndorfer) und die Höger. Erstmals wurden die Sunderndorfer 1180 in einer Schenkungsurkunde an Ebersberg erwähnt. „Sunderndorf“ bedeutet in etwa „südliches Dorf“ und eben im südlichen Teil Anzings hatten sie vermutlich bis 1621 ihren Sitz. Entsprechend wird der Ortsteil noch heute teilweise als „Unterdorf“ bezeichnet. Die Sunderndorfer gelten als die Bauherrn der ersten Marienkirche Anzings.
1676 wurden die aus einer Münchner Handelsfamilie stammenden Franz Benedikt und Hans Benno Höger vom Kurfürsten Ferdinand Maria in den Adelsstand erhoben. Von 1633 bis 1783 hatte die Familie ihren Sitz in Anzing. Das Högerische Schloss mit Graben und Brücke stand am heutigen Westrand des Ortes. Daneben wurden die Höger-Kapelle errichtet und ein Schlößl am Kaisersberg.[2]
Die heutige katholische Pfarrkirche Mariä Geburt wurde von 1677 bis 1681 erbaut.
Der Ort gehörte zum Rentamt München/Landgericht Schwaben. Im Zuge der Verwaltungsreformen wurde Anzing 1818 eine selbständige politische Gemeinde im Königreich Bayern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen auch nach Anzing zahlreiche Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Ihre Unterbringung gestaltete sich als schwierig. Die alliierten Besatzungskräfte organisierte die Verteilung der Flüchtlinge auf die einheimischen Familien.
Politik
Gemeinderat
Der aktuelle Gemeinderat besteht aus 16 Gemeinderäten aus 6 Gruppierungen:
- 5 Gemeinderäte zzgl. dem ersten Bürgermeister stellt die UBA (Unabhängige Bürgergemeinschaft Anzing),
- 5 Gemeinderäte stellt die CSU,
- 3 Gemeinderäte stellt die SPD,
- 2 Gemeinderäte stellt Bündnis 90/Die Grünen,
- 1 Gemeinderat stellt die AJA (Aktive Jugend Anzing)
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister: Franz Finauer (UBA)
- Zweiter Bürgermeister: Peter Moossmann (CSU)
- Dritter Bürgermeister: Reinhardt Friedrich (SPD)
Wappen
Das Wappen wurde erst am 15. März 1967 nach einem Entwurf des Heraldikers C. Blessing vom Bayerischen Innenministerium genehmigt. Die offizielle Beschreibung des Wappens lautet:
„Das Wappen zeigt auf goldenem Grund einen aus dem unteren Schildrand wachsenden, rot bewehrten, schwarzen Löwen, darüber zwei schräg gekreuzte blaue Lilienstäbe.“
Das Anzinger Wappen ist eine Kombination der Wappen der alten Adelsgeschlechter Anzings. Die Lilienstäbe stammen vom Sunderndorfer Wappen, der schwarz-rote Löwe vom Wappen der Höger.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Anzing besitzt eine Anschlussstelle zur A 94, welche von München über Mühldorf am Inn nach Passau führen soll, derzeit (Stand: Mai 2007) jedoch nur in Teilstücken fertig gestellt ist. Anzing liegt nur rund 22 km östlich der Landeshauptstadt München, 18 km südlich von Erding, 34 km vom Flughafen München und 14 km von Ebersberg entfernt.
Persönlichkeiten
Sepp Maier (* 1944), ehemaliger Torwart des FC Bayern München und Torhüter der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, lebte in Anzing.
Bärbel Narnhammer (* 1948), ehemalige Bayerische Landtagsabgeordnete (SPD), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, des Bayerischen Verdienstordens, der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber sowie der Willy-Brandt-Medaille
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ a b 1200 Jahre Anzing: Wappen
Weblinks
- Homepage der Gemeinde
- Anzing: Wappengeschichte vom HdBG
- Anzing: Amtliche Statistik des LStDV
- Zur 1200-Jahr-Feier von Anzing
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