Pliening

Pliening
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Pliening
Pliening
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pliening hervorgehoben
48.211.8504
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Ebersberg
Höhe: 504 m ü. NN
Fläche: 22,8 km²
Einwohner:

5.159 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 226 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85652
Vorwahlen: 08121, 089 (Landsham, Gerharding)
Kfz-Kennzeichen: EBE
Gemeindeschlüssel: 09 1 75 133
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Geltinger Straße 18
85652 Pliening
Webpräsenz: www.pliening.de
Bürgermeister: Georg Rittler (CSU)
Lage der Gemeinde Pliening im Landkreis Ebersberg
Pliening Poing Vaterstetten Zorneding Oberpframmern Egmating Markt Schwaben Forstinning Anzing Anzinger Forst Ebersberger Forst (gemeindefreies Gebiet) Eglhartinger Forst Hohenlinden Steinhöring Frauenneuharting Emmering (Landkreis Ebersberg) Aßling Baiern (Landkreis Ebersberg) Glonn Kirchseeon Ebersberg Grafing bei München Moosach Bruck (Oberbayern) Landkreis Erding Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Rosenheim München München Landkreis München Landkreis RosenheimKarte
Über dieses Bild

Pliening bildet die nördlichste Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg. Im Dialekt wird Pliening als Pleaning ausgesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Pliening liegt in der Region München unweit des Ismaninger Speichersees inmitten der Münchner Schotterebene etwa 16 km südwestlich von Erding, 6 km westlich von Markt Schwaben, 22 km nordwestlich der Kreisstadt Ebersberg und 21 km östlich der Landeshauptstadt München. Im öffentlichen Nahverkehr wird Pliening von Buslinien des Regionalverkehr Oberbayern (RVO) im Tarifsystem der Münchner Verkehrsgemeinschaft (MVG) bedient, Anschluss zur S-Bahn besteht im 3 km entfernten Poing. Zum Flughafen München sind es ca. 27 km über die Flughafentangente Ost.

Wappen

Beschreibung: Das Wappen der Gemeinde Pliening ist dreigeteilt. Das obere Drittel ist links schwarz und rechts gold. Im mittleren Drittel befinden sich drei Kronen auf blauem Grund und im unteren Drittel ein schwarzer Bär auf silbernem Grund.

Geschichte

Vereinzelte prähistorische Funde auf dem Gemeindegebiet weisen auf eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit hin.

In der Bronzezeit entstand eine kleine Siedlung auf einem Streifen Grasland zwischen den Wäldern im Süden und dem Moor im Norden des Gemeindegebietes. Die Menschen dieser Siedlung lebten überwiegend von der Schafzucht.

Die spätere Besiedelung - zwischen 850 v. Chr. und 50 n. Chr - ist der keltischen Hallstadtkultur zuzurechnen, was durch Keramikfunde belegt ist. Im Lauf der Siedlungsdauer hat sich die zunächst lockere Besiedlungsstruktur zu einer befestigten Dorfanlage entwickelt. Nach der Eroberung des süddeutschen Gebietes durch die Römer ca. 50 n. Chr. war auch das heutige Gemeindegebiet Teil des Imperium Romanum. Einige Funde weisen auch auf eine römische Anwesenheit im Gemeindegebiet hin.

Mit der Zeit der Völkerwanderung ab etwa 400 n. Chr. kamen neue Siedler: Der germanische Stamm der Bajuwaren ließ sich im Gemeindegebiet nieder. Auch eine kleine alamannische Sippe ist in diesem Gebiet sesshaft geworden. Ergebnisse der Luftbildarchäologie zeigen eine lose Streusiedlung. Mit der Herrschaft der Goten stabilisierten sich nun auch wieder die politischen Verhältnisse. Der adelige alemannische Sippenführer Pleonunc wurde namensgebend für sein Dorf. Aus der Zeit des Pleonunc sind bis in die heutige Zeit die drei Urhöfe Sellmayr, Wunsam und Wolfram erhalten.

Um 700 n. Chr. wurde das Gemeindegebiet christianisiert. Die erste Kirche wurde etwa im 11. - 12. Jhdt. errichtet. Es handelte sich hierbei um eine Holzkirche in Schwellenbauweise. Über den Resten dieses Gebäudes befindet sich die heute noch genutzte Kirche.[2]

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Pliening

Pliening

Pliening wurde vom Urbarshof zu Gelting (heute: Zehmerhof) aus gegründet. Bis etwa ins 14. Jahrhundert wurde es zur Unterscheidung vom älteren "Kirchpliening" "Moospliening" genannt. Als Urhöfe gelten der Sellmayr, Wunsam und Wolfram. Die Plieninger Kirche wurde um 1000 n. Chr. erbaut. Im Laufe der Zeit wurde der Ortsname "Pliening" nur mehr für den westlichen Ort verwendet. Vor allem durch die günstige Lage an der Straße zwischen Erding und München entwickelte sich der Ort in der Neuzeit sehr schnell. Derzeit wird von der Gemeinde und dem Straßenbauamt in Rosenheim eine Umgehungsstraße um Pliening und Landsham geplant, die eine Entlastung vom Durchgangsverkehr bringen soll. Das Vorhaben wird vor allem vom Einzelhandel in der Gemeinde Pliening kritisiert da dieser voraussichtlich ganz zum Erliegen kommt. Auch mit welchen Mitteln die Umgehungsstraße gebaut werden soll, ist noch völlig offen.

Gelting

Gelting besteht aus zwei Gründungen: dem urkundlich älteren südlichen "Kirchpliening" und dem nördlichen Teil, Gelting. Der südliche Teil (früher: "Kirchpliening" bestand bis ins Mittelalter nur aus der Kirche und dem Urbarshof (heute: Zehmerhof). Im Laufe der Jahrhunderte erhielten einfache Tagelöhner Häuser, wodurch der südliche Teil in geringem Maße an Einwohnern gewann. Dieser Teil des Ortes gilt als das eigentliche Pliening und wurde von dem Alemannen Pleon gegründet. Seine Sippe stammt ursprünglich aus dem Gebiet des Neckars. 813 schenkt der adelige Priester Cundhart dem Bischof von |Freising| Flächen seines Hofes "nahe bei Pleoningas" (heute: Zehmerhof) und errichtet darauf eine Kirche. Sie gilt als Vorfahrin der heutigen Geltinger Kirche. Der nördliche Teil Geltings, das eigentlich Gelting, wurde 855 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als Gründung eines "Gelto". Seine Herkunft ist nicht gesichert: Es könnte sich sowohl um eine Abwandlung des Namens "Kelto" (also auf eine alte keltische Siedlung hinweisen) als auch um einen Verwandten der Sippe des Pleon handeln, der in den Nähe seines Vetters selbst eine Siedlung gründete.

Landsham

Der schreitende Bär im Wappen der Gemeinde Pliening ist vom Wappen der altbayerischen Adelsfamilie der Nansheimer (zu Landsham) hergeleitet, die vom ausgehenden 11. bis in das 15. Jahrhundert im Bereich Landsham-Pliening begütert waren. Um 1040 schenkte der Andechser Graf Rasso von Dießen seinem verwandten Priester Heribert sein Besitztum in Landsham, worauf Letzterer eine Kirche erbaute, die 1315 als Pfarrkirche der jetzigen Pfarrei Schwaben beurkundet war. Der Besitz wurde nach kurzer Zeit an das Freisinger Domkapitel veräußert. Aus diesem Umstand erklärt sich die heutige, prächtige Kirche in Landsham. Bis zur Auflösung 1881 gehörten zur Pfarrei Landsham die Kirchen Pliening, Gelting, Anzing, Neufarn und Markt Schwaben, zu sehen auf einem Bild in der Landshamer Kirche. Am 1. April 1831 wurde Landsham von einer Feuersbrunst heimgesucht, bei der das alte hölzerne Vikarhaus niederbrannte. Im 19. und 20. Jahrhundert war die Pfarrei von Landsham eine Filiale der Pfarrei St. Andreas in Kirchheim. Die Schüler von Landsham besuchten lange Zeit die Schule in Kirchheim. Des Weiteren entstand in Landsham in den 1990er ein Gewerbegebiet, welches die Haupteinnahmequelle der Gemeinde Pliening darstellt. Von Landsham aus gesehen befindet sich die nächstgelegene S-Bahn-Station in Grub.

Ottersberg

Im Jahr 980 wird erstmalig der Name "Otacheresperch" im Traditionsbuch des Klosters Ebersberg in einer Schenkungsurkunde erwähnt.

Ämter

  • Allgemeine Verwaltung der Gemeinde Pliening
  • Bauamt der Gemeinde Pliening
  • Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Personenstandswesen der Gemeinde Pliening
  • Finanzverwaltung der Gemeinde Pliening

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Pliening besteht aus den Ortsteilen Pliening, Ottersberg, Gelting, Landsham und Landsham-Moos sowie aus den Weilern und Einöden Geltinger Au, Unterspann, Gigging, Gerharding und Erlmühle.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Ahrens, C.: Die frühen Holzkirchen Mitteleuropas. Stuttgart, 2001.

Weblinks

 Commons: Pliening – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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