Steinhöring

Steinhöring
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Steinhöring
Steinhöring
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinhöring hervorgehoben
48.08333333333312.033333333333519
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Ebersberg
Höhe: 519 m ü. NN
Fläche: 36,29 km²
Einwohner:

3.912 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85643
Vorwahl: 08094
Kfz-Kennzeichen: EBE
Gemeindeschlüssel: 09 1 75 137
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Berger Str. 3
85643 Steinhöring
Webpräsenz: www.gemeinde-steinhoering.de
Bürgermeister: Alois Hofstetter (Parteilose Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Steinhöring im Landkreis Ebersberg
Pliening Poing Vaterstetten Zorneding Oberpframmern Egmating Markt Schwaben Forstinning Anzing Anzinger Forst Ebersberger Forst (gemeindefreies Gebiet) Eglhartinger Forst Hohenlinden Steinhöring Frauenneuharting Emmering (Landkreis Ebersberg) Aßling Baiern (Landkreis Ebersberg) Glonn Kirchseeon Ebersberg Grafing bei München Moosach Bruck (Oberbayern) Landkreis Erding Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Rosenheim München München Landkreis München Landkreis RosenheimKarte
Über dieses Bild

Steinhöring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Steinhöring liegt in der Region München im Alpenvorland südöstlich des Ebersberger Forstes direkt an der B 304 rund 16 km westlich von Wasserburg, 38 km östlich der Landeshauptstadt München und nur 5 km von der Kreisstadt Ebersberg entfernt. Steinhöring verfügt über eine eigene Bahnstation an der Bahnstrecke Grafing-Wasserburg, die auch von Regionalzügen bedient wird, welche umsteigefrei bis zum Münchner Ostbahnhof fahren. Zur A 94 (Anschlussstelle Forstinning) sind es rund 18 km sowie zur A 99 (Anschlussstelle Haar) 24 km.

Es existieren folgende Gemarkungen: Sankt Christoph, Steinhöring.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Steinhöring gehören das Pfarrdorf Steinhöring; die Kirchdörfer Sankt Christoph und Tulling; die Dörfer Abersdorf, Berg, Endorf, Hintsberg, Schützen und Sensau; die Weiler Aschau, Au, Dichtlmühle, Dietmering, Elchering, Etzenberg, Graben, Höhenberg, Holzhäusln, Kraiß, Niederaltmannsberg, Oberseifsieden, Ötzmann, Rupertsdorf, Schechen, Sprinzenöd, Unterseifsieden, Wall, Welling, Winkl und Zaißing und die Einöden Blöckl, Buchschechen, Helletsgaden, Hofstett, Hub, Lehen, Lieging, Mayrhof, Meiletskirchen, Neuhardsberg, Oed, Oelmühle, Ranhartsberg, Salzburg, Schätzl, Schweig, Stinau, Thailing, Untermeierhof und Winkl b.Sankt Christoph.

Nachbargemeinden

Geschichte

Lebensborn-Heim Steinhöring, Südansicht vom Park aus (1938), Aufnahme aus dem Bundesarchiv

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 824. Steinhöring besaß seit dem 16. Jahrhundert eine überörtlich wichtige Poststation. Der Ort gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schwaben des Kurfürstentums Bayern und war Sitz einer Hauptmannschaft.

1936 wurde in Steinhöring das erste Mutter-Kind-Heim der NS-Rassenorganisation Lebensborn eröffnet.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1972 wurde die ehemalige Gemeinde St. Christoph in die Gemeinde Steinhöring eingegliedert.

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Steinhöring

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.395, 1987 3.068, 2000 3.540 und 2007 3.840 Einwohner gezählt.

Die 1972 zur Gemeinde Steinhöring eingegliederte bis dahin selbständige Gemeinde St.Christoph war von 1200 bis 1804 Teil der Freien Grafschaft Haag. Die Westgrenze der Gemeinde St.Christoph bildete zugleich die Westgrenze der Grafschaft Haag. Da diese Grafschaft ein selbständiges Reichsland war und nicht zu Bayern gehörte, war diese Grenze ein Brennpunkt der Geschichte. 1362 überfiel das Herzogtum Bayern in diesem Grenzabschnitt die Freie Grafschaft und machte die haagische Burg Fraunberg bei St.Christoph dem Erdboden gleich, nach erbitterten Gefechten mit der Haager Besatzung. Im Haager Landesmuseum befinden sich noch zahlreiche Waffen, Rüstungsteile und Geschossfragmente von diesem Gefecht, die bei archäologischen Ausgrabungen geborgen wurden. Die Kirche von St.Christoph bestand schon 1315 als romanisches Kirchlein (der Pfarrei Albaching) und wurde um 1390 unter dem Haager Grafen Christian (+1396)neu im gotischen Stil errichtet. Der heilige Christopherus war der Schutzpatron des regierenden Haager Grafen. Die Amtskette der regierenden Haager Grafen bestand aus purem Gold mit einer großen Christoffer-Figur, die mit fünf Rubinen, zwei Safiren und einem Smaragd besetzt war. In der Zeit von 1674–1678 wurde die Kirche vergrößert und im Barockstil umgestaltet, so wie sie heute noch den Besucher beeindruckt. Dabei wurden drei alte gotische Figuren (St.Christopher, St.Bartholomäus und St.Jakobus) in die neue Kirchenausstattung mit einbezogen. Die Barockaltäre wurden von den Kirchenmalern Michael und Wolfgang Hofmann aus Haag geschaffen. Am Tabernakel arbeitete 1765 der Dorfener Kunstschreiner Fakler mit. Der Ort St.Christoph wird 927 erstmals schriftlich erwähnt und hatte im Mittelalter acht Anwesen: Pfarrhaus, Schule, Wirtschaft, Mesner, Hafner, Sturm, Schmid und Kreuzer.

Politik

Bürgermeister ist Alois Hofstetter (Parteilose Wählergemeinschaft).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1641 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 204 T€.

Wappen

Das Wappen ist geteilt von silbern und blau; oben ein schwebender schwarzer Steinbockrumpf, unten ein waagrechtes silbernes Posthorn.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 14, im produzierenden Gewerbe 357 und im Bereich Handel und Verkehr 42 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 377 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1190. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 5 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 106 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2090 ha, davon waren 861 ha Ackerfläche und 1225 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 2 Kindergartenplätze mit 134 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 14 Lehrern und 260 Schülern

Persönlichkeiten

  • Jens Hagen (1944–2004), Fotograf, Journalist und Autor

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Steinhöring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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