- Maria Biljan-Bilger
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Maria Biljan-Bilger (* 21. Januar 1912 in Radstadt; † 1. Mai 1997 in München, begraben in Sommerein am Leithagebirge) war eine österreichische Bildhauerin und Künstlerin der angewandten Kunst für Keramik und Textiles.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Maria Biljan war Tochter eines Hafnermeisters, und wuchs in Graz auf. Sie heiratete 1933 Ferdinand Bilger, einen Cousin von Goldy Parin-Matthèy. Mit ihr besuchte sie die Keramikklasse der Kunstgewerbeschule in Graz. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Biljan-Bilger (1947) Mitbegründerin des Art-Clubs und beteiligte sich an den ersten Ausstellungen in Wien und Rom, später Turin. 1965 war sie Gründungsmitglied der „Österreichischen Gesellschaft für Architektur“.
Ausstellungen und Symposien
- 1948 gemeinsam mit Wander Bertoni und Heinz Leinfellner in St. Christoph am Arlberg.
- 1950/54 nahm sie an der Biennale Venedig teil.
- 1952 ihre erste Personalausstellung im „Strohkoffer“, dem Wiener Ausstellungslokal des Art-Club. Dort hatte der Wiener Klarinettist Uzzi Förster mit seiner Jazzband wöchentliche Auftritte.
- 1953/59 nahm sie an der Biennale São Paulo teil.
- 1961 wurde sie von Karl Prantl eingeladen, beim 3. Internationalen Bildhauer-Symposium im Steinbruch von St. Margarethen im Burgenland teilzunehmen, weiters zur Personalausstellung in der Galerie Welz in Salzburg, Eröffnung durch Roland Rainer.
- 1969/71/72 nahm sie an den Bildhauer-Symposien in Oggelshausen in Süddeutschland, Labin in Istrien und Tivoli bei Rom, dabei entstanden großformatige Steine.
- 1970 übernahm Maria Biljan-Bilger die Leitung des „Symposions Europäische Bildhauer" St. Margarethen im Burgenland, bis 1987.
- 1978 wurde ihr eine Personalausstellung im Bildhauerhaus St. Margarethen im Burgenland gewidmet.
- 1985 präsentierte die Galerie Hilde Groll in Oberzögersdorf bei Stockerau, NÖ. die Ausstellung „Maria Bilger - Paul Flora - Kurt Moldovan“, sie beteiligte sich im Museum des 20. Jahrhunderts bei „1945 - Davor - Danach“.
- 1986 im Schloss und Park des Ethnographischen Museums Schloss Kittsee im Burgenland wurde ihr die bislang größte Personalausstellung gewidmet, Eröffnung durch Hertha Firnberg.
- 1987 Otto Breicha eröffnete ihre Personalausstellung im Rupertinum in Salzburg, Wolfgang Windbrechtinger in der Galerie Bruckmeier in Eichgraben, NÖ.
- 1990 das Museum Villa Stuck in München präsentierte ihre Werke, Eröffnung durch Wieland Schmied.
- 1994 das Niederösterreichische Landesmuseum in Wien zeigt ihre Personalausstellung, Paul Parin aus Zürich eröffnet.
"Strohkoffer"-Gespräche
Ein, unter der einst von Adolf Loos gestalteten „Kärntner Bar“ gelegener, etwa fünfzig Quadratmeter großer, mit Schilfrohrmatten ausgelegter Kellerraum bot der Wiener Avantgarde des Jahres 1952 ein abendliches Asyl ohne Konsumzwang und bei "einfachen Preisen".[1] Nicht nur H. C. Artmann hat den "Strohkoffer" fast abendlich besucht. Maria Fialik hat eine Sammlung von Interviews rund um Artmann und den "Strohkoffer" durchgeführt, die in ihrer Gesamtheit ein Panorama des jungen Wiener Geisteslebens bieten, das über die Welt des "Strohkoffers" hinausgeht. Neben Artmann kommen Jeannie Ebner, Wolfgang Kudrnofsky, Friedensreich Hundertwasser, Friedrich Polakovics, Ernst Kölz, Marc Adrian und Gerhard Rühm ausführlich mit einer Unzahl von Geschichten zu Wort. Rezensent Alfred Pfabigan
Von 1978 bis 1992 war sie Professorin für Keramik an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. [2] Im Jahr 2006 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Biljan-Bilger-Gasse nach ihr benannt.
Kunstschaffen
- Mosaike, Wiener Stadthalle
- Bronzeplastik, Stadt des Kindes, Wien, wurde im September 2008 von der Abrissfirma Prajo entfernt.
Auszeichnungen
- 1954/57: Goldene und Silberne Medaille Triennale Mailand
- 1956: Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst
- 1959: Internationale Keramikausstellung in Ostende, Goldmedaille
- 1962: Internationale Keramikausstellung in Prag, Goldmedaille
- 1982: Silbernes Ehrenzeichen der Stadt Wien, Burgenländischer Kulturpreis
- 1986: Polnischer Orden „Mérite Culturel“
- 1992: Kulturpreis für bildende Kunst des Landes Niederösterreich
Schriften
- Bildwerke aus gebranntem Ton, Terrakotta und Wandteppiche aus 40 Jahren, 1987.
Maria Biljan-Bilger-Ausstellungshalle Sommerein
Ihr langjähriger Lebenspartner, der Architekt Friedrich Kurrent gestaltete für sie eine Ausstellungshalle in Sommerein. 1995 begannen die Bauarbeiten an der „Maria Biljan-Bilger-Ausstellungshalle“ in Verbindung mit dem Wohn- und Atelierhaus in Sommerein. 1998, ein Jahr nach ihrem Ableben, gründeten Maria Guttenbrunner, Johannes Poigenfürst, Friedrich und Barbara Achleitner, Wander Bertoni, Friedrich Kurrent, Hans Puchhammer, Anton Schweighofer und Gunther Wawrik den Verein der Freunde der Maria Biljan-Bilger-Ausstellungshalle Sommerein. Sie bildeten den ersten Vorstand[3].
Literatur
- Hertha Kratzer: Die großen Österreicherinnen. 90 außergewöhnliche Frauen im Porträt, Ueberreuter Wien 2001, ISBN 3-8000-3815-3.
- Maria Biljan-Bilger. Ausstellungshalle Sommerein, Pustet Salzburg 2007, ISBN 978-3-7025-0555-4.
Einzelnachweise
- ↑ Maria Fialik: "Strohkoffer"-Gespräche, H. C. Artmann und die Literatur aus dem Keller, Wien Zsolnay Verlag, 1998 ISBN 3-552-04877-4.
- ↑ Universität Wien Kurzbiographie zu Maria Biljan-Bilger
- ↑ Maria Biljan-Bilger. Ausstellungshalle Sommerein, S. 6
Weblinks
Commons: Maria Biljan-Bilger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Maria Biljan-Bilger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Maria Biljan-Bilger. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag über Maria Biljan-Bilger im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
- Website zu Maria Biljan-Bilger
Kategorien:- Österreichischer Bildhauer
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- Künstler (Christliche Kunst der Moderne)
- Hochschullehrer (Universität für angewandte Kunst Wien)
- Träger des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien
- Person (Wien)
- Geboren 1912
- Gestorben 1997
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