- Markus Beyer
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Markus Beyer Daten Geburtsname Markus Beyer Gewichtsklasse Supermittelgewicht Nationalität Deutsch Geburtstag 28. April 1971 Geburtsort Erlabrunn Stil Rechtsauslage Größe 1,76 m Kampfstatistik Kämpfe 39 Siege 35 K.-o.-Siege 13 Niederlagen 3 Unentschieden 1 Markus Beyer (* 28. April 1971 in Erlabrunn) ist ein ehemaliger deutscher Boxer und Ex-WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht.
Inhaltsverzeichnis
Amateurkarriere
In seiner langjährigen Amateurkarriere gewann Rechtsausleger Beyer 235 von 274 Kämpfen. Bereits als Jugendlicher konnte er Erfolge feiern und wurde für die SG Wismut Gera startend in der DDR Schüler-, Jugend- und Juniorenmeister. 1988 gewann er auch den Titel bei den DDR-Meisterschaften der Senioren und wurde in Danzig, mit einem Finalsieg gegen den Rumänen Zoltan Lunka, Junioreneuropameister im Fliegengewicht (51 kg). Im Jahr 1989 boxte Beyer bei den Juniorenweltmeisterschaften in Bayamón (Puerto Rico) und erreichte dort im Federgewicht (57 kg) das Finale, wo er gegen den Puertoricaner Carlos Febres nach Punkten 20-27 verlor.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Beyer 1993 und 1995 auch Deutscher Meister im Halbmittelgewicht (71 kg), 1994 unterlag er im Finale Mario Veit. Bei den Weltmeisterschaften 1993 im finnischen Tampere schied er im Achtelfinale aus, er verlor gegen den Rumänen Francisc Vaștag 3-13. Im Jahr 1995 erreichte er bei den Titelkämpfen in Berlin einen dritten Platz, dort verlor er im Halbfinale gegen Vaștag 4-8. 1996 unterlag Beyer erneut Vaștag im Finale der Europameisterschaften in Vejle (Dänemark) 4-14.
Beyer nahm für Deutschland zweimal an Olympischen Spielen teil, scheiterte allerdings jeweils frühzeitig: 1992 in Barcelona verlor er im Achtelfinale durch Abbruch in der ersten Runde gegen den Kubaner Juan Carlos Lemus. 1996 in Atlanta gelang ihm ein Sieg (17-12) gegen den dreimaligen Amateurweltmeister Vaștag, er scheiterte dann aber im Viertelfinale an dem Kasachen Jermachan Ibraimow 9-19.
Profikarriere
1996 wurde Markus Beyer Profi und wurde vom Promoter Wilfried Sauerland unter Vertrag genommen. Sein Trainer wurde Ulli Wegner, der ihn auch schon als Amateur trainierte. In seinem 17. Profikampf bekam Beyer erstmals die Gelegenheit, um einen Weltmeistertitel zu kämpfen. Am 23. Oktober 1999 gewann er mit einem Punktsieg gegen den Briten Richie Woodhall den WBC-Titel im Supermittelgewicht. Er war erst der dritte Deutsche nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani, dem es gelang, im Ausland Weltmeister zu werden.
Bereits in der zweiten Titelverteidigung am 6. Mai 2000 verlor er den Gürtel allerdings aufgrund eines technischen Knockouts in der zwölften Runde an Glenn Catley. In den folgenden drei Jahren arbeitete sich Beyer mit acht Siegen wieder in der Rangliste nach oben und bekam einen erneuten Titelkampf gegen den amtierenden WBC-Weltmeister, den Franko-Kanadier Éric Lucas. Durch einen knappen Punktsieg wurde er am 5. April 2003 erneut Weltmeister. Seine erste Titelverteidigung absolvierte er im August 2003 mit einem kontroversen Sieg gegen den Australier Danny Green. Green hatte Beyer in den ersten beiden Runden zu Boden geschickt, wurde dann aber wegen eines absichtlichen Kopfstoßes disqualifiziert.
Am 6. Juni 2004 verlor er den WBC-Titel nach einer überraschenden Punktniederlage an den Italiener Cristian Sanavia, konnte den Gürtel aber vier Monate später im direkten Rückkampf durch K.o. in der sechsten Runde zurückgewinnen und so zum dritten Mal Weltmeister im Supermittelgewicht nach Version WBC werden. Im März 2005 gewann er den Rückkampf gegen Danny Green knapp nach Punkten. Die Titelverteidigung gegen Sakio Bika aus Kamerun wurde im Mai 2006 nach der fünften Runde wegen einer Platzwunde unter Beyers rechtem Auge infolge eines Kopfstoßes Bikas vorzeitig abgebrochen und als unentschieden gewertet. Am 14. Oktober 2006 fand in Kopenhagen ein Vereinigungskampf gegen den Dänen Mikkel Kessler, Titelträger des WBA-Verbandes, statt. Beyer verlor die Begegnung bereits in der dritten Runde nach einer schnellen Kombination von Kessler durch K.o.
Nach dieser Niederlage wurden Gerüchte um einen möglichen Rücktritt Beyers vom Boxsport laut, der aber nie offiziell verkündet wurde. Stattdessen erklärte Markus Beyer im Rahmen seiner Moderationstätigkeit im August 2007 bei der ARD, dass er durch den Kampf zwischen Arthur Abraham und Khoren Gevor selbst wieder Lust am Boxen bekommen habe und in den Ring zurückkehren wolle. Nach längeren Unstimmigkeiten mit seinem Promoter Sauerland wechselte Beyer Ende 2007 zu Arena Box-Promotion und unterschrieb einen Vertrag über vier Kämpfe für den Hamburger Boxstall. Für den Boxstall absolvierte er allerdings nur einen Kampf, einen Punktsieg in einem Aufbaukampf gegen Russen Murad Machmudow im März 2008, da er nach langwierigen Verletzungsproblemen, unter anderem einem Ermüdungsbruch im fünften Lendenwirbelfortsatz, schließlich seine aktive Karriere beendete.
Liste der Profikämpfe
Jahr Tag Ort Gegner/Kampfziel Ergebnis für Beyer 1996 23. November Olympiahalle, München, Deutschland Eric Davis Sieg/TKO 6. Runde 7. Dezember Wien, Österreich Harold Roberts Sieg/TKO 2. Runde 1997 15. Februar Kurhalle Oberlaa, Wien, Österreich Andrew Flute Punktsieg/6 Runden 13. April Köln, Deutschland Isidore Janvier Sieg/TKO 5. Runde 26. April Leipzig, Deutschland Juri Filipko Punktsieg/6 Runden 1. Juni Riesa, Deutschland Paul Busby Punktsieg/8 Runden 22. Juni Köln, Deutschland Danny Thomas Punktsieg/6 Runden 12. Juli Olympia , London, Großbritannien Simon Andrews Sieg/TKO 5. Runde 5. Oktober Gera, Deutschland Terry Ford Sieg/KO 4. Runde 2. November Halle (Saale), Deutschland Kevin Pompey Punktsieg/8 Runden 1998 11. Januar SachsenARENA, Riesa, Deutschland Alexander Boy
Deutsche MeisterschaftSieg/KO 7. Runde 18. April Duisburg, Deutschland Juri Jepifanzew Sieg/TKO 7. Runde 5. Dezember Köln, Deutschland Robert Koon Punktsieg/8 Runden 1999 27. Februar Max-Schmeling-Halle, Berlin, Deutschland Rene-Claude Dutard Punktsieg/8 Runden 8. Mai Philipshalle, Düsseldorf, Deutschland Octavian Stoica Punktsieg/8 Runden 6. Juni Ballsporthalle, Frankfurt am Main, Deutschland Juan Carlos Viloria Punktsieg/12 Runden 23. Oktober Ice Rink, Telford, Großbritannien Richie Woodhall
WBC-WeltmeisterschaftPunktsieg/12 Runden 2000 29. Januar SachsenARENA, Riesa, Deutschland Leif Keiski
WBC-TitelverteidigungSieg/KO 7. Runde 6. Mai Ballsporthalle, Frankfurt am Main, Deutschland Glenn Catley
WBC-TiteverteidigungNiederlage/TKO 12. Runde 16. Dezember Europahalle, Karlsruhe, Deutschland Ahmet Dine Punktsieg/8 Runden 2001 27. Januar SachsenARENA, Riesa, Deutschland Lloyd Bryan Punktsieg/10 Runden 21. April Messehalle, Erfurt, Deutschland Manuel López Sieg/KO 7. Runde 1. September Bördelandhalle, Magdeburg, Deutschland Glenn Odem Punktsieg/8 Runden 6. Oktober Eisstadion, Köln, Deutschland Shannon Landberg Punktsieg/10 Runden 2002 3. März Brandenburg-Halle, Frankfurt (Oder), Deutschland Anton Robinson Sieg/TKO 7. Runde 27. April SachsenARENA, Riesa, Deutschland Vincenzo Imparato Punktsieg/12 Runden 24. August Arena Leipzig, Leipzig, Deutschland Roni Martínez Sieg/TKO 4. Runde 2003 5. April Arena Leipzig, Leipzig, Deutschland Éric Lucas
WBC-WeltmeisterschaftPunktsieg/12 Runden 5. April Nürburgring, Nürburg, Deutschland Danny Green
WBC-TitelverteidigungSieg/DQ 5. Runde 2004 28. Februar Mehrzweckhalle, Dresden, Deutschland Andre Thysse
WBC-TitelverteidigungPunktsieg/12 Runden 5. Juni Chemnitz Arena, Chemnitz, Deutschland Cristian Sanavia
WBC-TitelverteidigungPunktniederlage/12 Runden 9. Oktober Messehalle, Erfurt, Deutschland Cristian Sanavia
WBC-WeltmeisterschaftSieg/KO 6. Runde 18. Dezember Oberfrankenhalle, Bayreuth, Deutschland Yoshinori Nishizawa
WBC-TitelverteidigungPunktsieg/12 Runden 2005 12. März Stadthalle, Zwickau, Deutschland Danny Green
WBC-TitelverteidigungPunktsieg/12 Runden 3. September Internationales Congress Centrum, Berlin, Deutschland Omar Sheika
WBC-TitelverteidigungPunktsieg/12 Runden 2006 28. Januar Tempodrom, Berlin, Deutschland Alberto Colajanni
WBC-TitelverteidigungSieg/TKO 12. Runde 13. Mai Stadthalle, Zwickau, Deutschland Sakio Bika
WBC-TitelverteidigungUnentschieden/TD 4. Runde 14. Oktober Parken, Kopenhagen, Dänemark Mikkel Kessler
WBC-Titelverteidigung
WBA-WeltmeisterschaftNiederlage/KO 3. Runde 2008 14. März Zenith, München, Deutschland Murad Machmudow Punktsieg/8 Runden Sonstiges
Beyer lebte bis Anfang 2010 zusammen mit seiner Ehefrau, der Sängerin Daniela Haak in Lilienthal bei Bremen. 2005 gründete er mit ihr die Promotionsagentur 12Rounds, die unter anderem Profiboxer wie Danilo Häußler, Richel Hersisia und Alexander Sipos betreute. Im März 2009 wurde die autorisierte Biographie Mit links und 40 Fieber veröffentlicht. Die Firma 12Rounds verließ Beyer Ende 2009.
Literatur
- Monty Gräßler: Mit links und 40 Fieber: Die außergewöhnliche Karriere des Box-Weltmeisters Markus Beyer, ISBN 978-3-937025-48-3, Chemnitzer Verlag, 2009
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt
- Markus Beyer in der BoxRec-Datenbank
- Literatur von und über Markus Beyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- 12Rounds
Vorgänger Amt Nachfolger Richie Woodhall Boxweltmeister im Supermittelgewicht (WBC)
23. Oktober 1999 – 6. Mai 2000Glenn Catley Éric Lucas Boxweltmeister im Supermittelgewicht (WBC)
5. April 2003 – 5. Juni 2004Cristian Sanavia Cristian Sanavia Boxweltmeister im Supermittelgewicht (WBC)
9. Oktober 2004 – 14. Oktober 2006Mikkel Kessler Kategorien:- Mann
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