Mars Attacks

Mars Attacks
Filmdaten
Deutscher Titel: Mars Attacks!
Originaltitel: Mars Attacks!
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Länge: 106 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Tim Burton
Drehbuch: Jonathan Gems
Produktion: Tim Burton
Musik: Danny Elfman
Kamera: Peter Suschitzky
Schnitt: Chris Lebenzon
Besetzung

Mars Attacks! ist ein Science-Fiction-Film von Tim Burton (Produzent und Regisseur) aus dem Jahr 1996. Produziert wurde er von Warner Bros.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eine Invasion von kleinwüchsigen, brutalen Marsbewohnern mit überdimensionierten, offen liegenden Gehirnen führt fast zur Vernichtung der Menschheit. Bereits bei der ersten Zusammenkunft kommt es zur bewaffneten Auseinandersetzung: Zur Begrüßung lässt einer der Anwesenden eine Friedenstaube aufsteigen, woraufhin die Marsianer zunächst die Taube erschießen und dann das Feuer auf die Menschen eröffnen. Zwar sind militärische Einheiten vor Ort und leisten Gegenwehr, haben aber den überlegenen Strahlenwaffen der Außerirdischen nur wenig entgegenzusetzen.

Professor Donald Kessler überzeugt den US-Präsidenten James Dale, dass es sich bei dem Angriff der Außerirdischen um ein Missverständnis gehandelt haben muss. Ein Vertreter der Marsianer wird daraufhin eingeladen, vor dem US-Kongress eine Rede zu halten. Doch dabei kommt es wiederum zur Katastrophe: Die Marsianer geben sich nur wenige Augenblicke freundlich, um dann ein Massaker unter den Anwesenden anzurichten. Überhaupt sind die Außerirdischen extrem boshaft und sadistisch. So werden Professor Donald Kessler und eine Reporterin entführt und makabre Experimente an ihnen vorgenommen.

Überall auf der Erde tauchen fliegende Untertassen auf, die Marsianer vernichten die Menschen und ihre Errungenschaften. Die weitere Zerstörung der menschlichen Zivilisation wird durch die Entdeckung eines jungen Mannes verhindert, der seine Großmutter unter Lebensgefahr rettet. Während die alte Dame im Altersheim sitzt und Musik von Slim Whitman über Kopfhörer hört, fahren die Marsianer hinter ihr eine überdimensionale Kanone auf. Durch eine Ungeschicklichkeit wird der Stecker des Kopfhörers aus dem Plattenspieler gezogen, und die Musik ertönt somit aus den Lautsprechern. Infolgedessen winden sich die Marsmännchen vor Schmerzen, bis ihre Gehirne platzen und sie sterben. Mit dieser eher zufälligen Entdeckung werden die Invasoren schließlich geschlagen: Mit Lautsprecherwagen, aus denen die mit hoher Stimme gesungenen Lieder Indian love call und I’m casting my lasso towards the sky erschallen, besiegt die US Army die Invasoren.

Deutsche Fassung

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Präsident James Dale / Art Land Jack Nicholson Joachim Kerzel
Barbara Land Annette Bening Traudel Haas
First Lady Marsha Dale Glenn Close Uta Hallant
Prof. Donald Kessler Pierce Brosnan Frank Glaubrecht
Spieler Danny DeVito Klaus Sonnenschein
Pressesekretär Jerry Ross Martin Short Michael Pan
Nathalie Lake Sarah Jessica Parker Melanie Pukaß
Jason Stone Michael J. Fox Sven Hasper
General Decker Rod Steiger Hans Teuscher
Tom Jones Tom Jones Michael Telloke
Byron Williams Jim Brown Helmut Krauss
Richie Norris Lukas Haas Simon Jäger
Taffy Dale Natalie Portman Bianca Krahl
Louise Williams Pam Grier Ulrike Lau
Marsianisches Mädchen Lisa Marie [stumm]
Mitch, Mann vom Geheimdienst Brian Haley Gerald Paradies
Grandma Florence Norris Sylvia Sidney Tilly Lauenstein
Billy Glenn Norris Jack Black Tobias Meister
General Casey Paul Winfield Engelbert von Nordhausen
Neville Williams Brandon Hammond Hannes Maurer
Sharona, Billy Glenns Freundin Christina Applegate Claudia Lössl
Richies Vater Joe Don Baker Roland Hemmo
Maurice, französischer Präsident Barbet Schroeder Jürgen Thormann
Sprecher des Abgeordnetenhauses John Finnegan Alexander Herzog

Kritiken

James Berardinelli kritisierte auf ReelViews, im Film träten zu viele Charaktere auf, die Handlung sei zu dünn und zu wenig lustig. Der Schnitt sei mangelhaft, die erste Filmhälfte sei „schmerzlich“ („painfully“) tempoarm. Berardinelli lobte allerdings die Darstellungen von Natalie Portman, Rod Steiger, Pierce Brosnan, Sarah Jessica Parker und Jim Brown.

  • TV Movie 04/09: "Empfehlenswert. Schrille Genre-Parodie: ein Geniestreich."

Auszeichnungen

Danny Elfman gewann 1997 für die Filmmusik den Saturn Award. Der Film wurde in sechs weiteren Kategorien für den gleichen Preis nominiert, darunter für die Regie, für das Drehbuch und als „Bester Science-Fiction-Film“. Der Film wurde in vier Kategorien für den Golden Satellite Award nominiert, darunter für Jack Nicholson und für Danny Elfman. Der Film wurde außerdem 1997 für den Hugo Award, den Art Directors Guild Award und den MTV Movie Award nominiert.

Hintergrund

Der Film ist eine Hommage an die US-amerikanischen Alien- und Science-Fiction-Comics und B-Movies der 1950er-Jahre. Insbesondere erkennt man deutlich den Einfluss von Tim Burtons großem Vorbild Ed Wood und dessen Film Plan 9 from Outer Space. Vor allem aber nimmt er den ersten Krieg der Welten-Film auf: Die zunächst arglose Neugier der Menschen sowie die wundersame Rettung, nachdem alle irdischen Waffen versagt haben (die originalen Marsianer sterben gemäß H. G. Wells durch irdische Bakterien, was hier humorvoll-gekonnt durch die jodelnde Country-Musik persifliert wird) sind eindeutig die Leitmotive aus diesem Film. Er persifliert darüber hinaus auch neuere Science-Fiction-Filme wie Independence Day (der wiederum ebenfalls Motive aus Krieg der Welten verwendet).

Danny Elfman reproduziert mit seinem Soundtrack die typische Filmmusik der alten B-Movies, insbesondere durch Einsatz des Theremin.

Die Marsianer wurden entweder durch Puppen dargestellt oder von Computeranimationen. Für viele Schauspieler war es schwierig zu agieren, da es praktisch keine Anhaltspunkte für das Schauspielen mit digitalen Figuren gab. Allerdings sind die toten Marsianer am Ende des Films alle Plastikpuppen.

Die Besetzungsliste verzeichnet eine Vielzahl von Hollywood-Größen wie Jack Nicholson (in einer Doppelrolle als amerikanischer Präsident und als Immobilienhai), Glenn Close als Präsidentengattin und Natalie Portman als ihre Tochter. Pierce Brosnan spielt einen Wissenschaftler, der, in seinen positiven Vorurteilen gefangen, immer voll neben der Realität steht, und Sarah Jessica Parker eine Journalistin, die sich von ihm angezogen fühlt. In weiteren Rollen: Danny DeVito, Martin Short, Annette Bening, Michael J. Fox, Christina Applegate, Jack Black, Tom Jones, Joe Don Baker und Pam Grier. Auch Barbara Eden, bekannt aus der Fernsehserie Bezaubernde Jeannie, hat einen kurzen Auftritt.

Besonderheiten

Es gibt eine ganze Reihe skurril-humoristischer Einlagen durch comicartige Szenen, in denen beispielsweise eine Friedenstaube mit einer Strahlenwaffe erlegt wird, die Marsianer das Helium einer Wasserstoffbombe inhalieren, um ihre Stimme eine Oktave höher klingen zu lassen, oder ihnen bei Country-Musik (von Country-Legende Slim Whitman) das grüne Gehirn platzt – eine Idee aus dem Film Angriff der Killertomaten.

Tim Burton ließ sich für diesen Film von Sammelbildern inspirieren, die es in seiner Kindheit in Kaugummis gab. Die Sammelbilder wurden von der Firma Topps Chewing Gum herausgegeben. Da diese Bilder brutale Szenen zeigten, wurden sie nach kurzer Zeit vom Markt genommen.

In den USA konnte der Film den kommerziellen Erwartungen angesichts der Starbesetzung nicht entsprechen.

Das im Film von den Marsianern angegriffene Hotel, in dem sich Art Land befindet, wurde real zerstört. Es handelte sich um eines der vielen alten extravaganten Hotels in Las Vegas, die im Zuge einer Stadterneuerung eingeebnet werden sollten. Die Sprengung wurde so koordiniert, dass die Szenen aufgenommen und passend in den Film eingebaut werden konnten.

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