Donauries

Donauries
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Donau-Ries Deutschlandkarte, Position des Landkreises Donau-Ries hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Donauwörth
Fläche: 1.274,61 km²
Einwohner: 129.795 (27. Nov. 2008)
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: DON
Kreisschlüssel: 09 7 79
Kreisgliederung: 44 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Pflegstraße 2
86609 Donauwörth
Webpräsenz:
Landrat: Stefan Rößle (CSU)
Lage des Landkreises Donau-Ries in Bayern
Karte

Der Landkreis Donau-Ries ist der nördlichste Landkreis des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis Donau-Ries umfasst im Nordwesten das Nördlinger Ries, eine nahezu kreisrunde, in den Mittelgebirgszug des Schwäbisch-Fränkischen Jura eingesenkte Beckenlandschaft, deren Durchmesser etwa 22 km beträgt. Seine Existenz verdankt das Ries einem Meteoriteneinschlag. Dem Ries schließt sich im Osten die Fränkische Alb an. Im Süden fällt diese zum Donau-Lech-Gebiet ab. Die Donau streift das südliche Kreisgebiet von West nach Ost. Hier liegt die Große Kreisstadt Donauwörth, in deren Stadtgebiet die von Süden kommenden Zusam und Schmutter und die von Norden einmündende Wörnitz münden. Die Wörnitz durchfließt den Landkreis von Nord nach Süd und nimmt bei Heroldingen (Stadt Harburg) die von rechts einmündende Eger auf. Im Südosten des Kreisgebietes bei Marxheim mündet der von Süden heranfließende Lech in die Donau.

Nachbarkreise

Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Ansbach und der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, im Nordosten der Landkreis Eichstätt, im Osten der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, im Süden die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg und Dillingen an der Donau und im Westen die baden-württembergischen Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis.

Geschichte

Das heutige Kreisgebiet Donau-Ries gehörte vor 1800 zum Großteil zum Fürstentum Oettingen und zur Reichsstadt Nördlingen. 1803 bzw. 1806 kam das Gebiet an Bayern. 1803 wurde das Landgericht Monheim, 1805 das Landgericht Nördlingen und das Herrschaftsgericht Oettingen sowie 1807 das Landgericht Donauwörth errichtet. Sie gehörten alle ab 1808 zum Altmühlkreis bzw. Oberdonaukreis und ab 1810 zum Oberdonaukreis. 1809 wurde Nördlingen eine kreisunmittelbare Stadt. Ab 1838 gehörten alle Land- bzw. Herrschaftsgerichte zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem heutigen Regierungsbezirk Schwaben. 1850 wurde auch Donauwörth eine kreisunmittelbare Stadt. 1852 wurde aus dem Herrschaftsgericht Oettingen das gleichnamige Landgericht gebildet. 1862 entstand aus den Landgerichtsbezirken Donauwörth und Monheim der Bezirk Donauwörth, wobei aus dem Landgericht Donauwörth das Stadt- und Landgericht Donauwörth gebildet wurde und aus den Landgerichtsbezirken Nördlingen und Oettingen der Bezirk Nördlingen. 1879/80 wurde der Bezirk Donauwörth geringfügig verändert, indem sieben Gemeinden dem Bezirk Neuburg an der Donau angegliedert wurden. Die beiden Bezirke Donauwörth und Nördlingen wurden ab 1939 als Landkreise bezeichnet. 1940 wurden die kreisunmittelbaren Städte Donauwörth und Nördlingen in die Landkreise eingegliedert, doch wurde dies im Falle Nördlingens 1949 wieder rückgängig gemacht.

Im Rahmen der Gebietsreform 1972 wurde aus den Landkreisen Nördlingen und Donauwörth sowie der kreisfreien Stadt Nördlingen, dem Raum Rain des Landkreises Neuburg a.d.Donau und kleineren Teilen der Landkreise Dillingen und Gunzenhausen ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst den Namen Landkreis Nördlingen-Donauwörth erhielt, am 1. September 1973 in Landkreis Donau-Ries umbenannt wurde. Vorläufiger Kreissitz war zunächst Nördlingen, doch wurde 1973 Donauwörth als Kreissitz festgelegt. Nördlingen erhielt aufgrund des Verlusts der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt. Am 1. Januar 1998 wurde auch Donauwörth zur Großen Kreisstadt erklärt, zumal diese Stadt bis 1940 kreisfrei war.

Verkehr

Straßen

Der Landkreis hat keinen Anteil an Autobahnen. Wichtigste Verkehrsachsen sind daher die Bundesstraßen.

In Nord-Süd-Richtung wird der Kreis von der B 2 durchquert, die aus Nürnberg kommend (Anschluss zur A 9) nördlich von Monheim das Kreisgebiet erreicht und vorbei an Buchdorf, Kaisheim, Donauwörth und Asbach-Bäumenheim den Donau-Ries-Kreis südlich von Mertingen in Richtung Augsburg wieder verlässt (Anschluss zur A 8).

Wichtigste West-Ost-Verbindung ist die B 16. Sie erreicht von Westen aus Günzburg (Anschluss zur A 8) bei Tapfheim den Landkreis und führt an Donauwörth, Asbach-Bäumenheim und Genderkingen vorbei, ehe sie östlich von Rain Richtung Ingolstadt weiterführt (Anschluss zur A 9).

Nördlich von Donauwörth zweigt von der B 2 die B 25 ab. Sie führt zunächst in nordwestlicher Richtung vorbei an Harburg durch Möttingen und dann weiter über Nördlingen, Wallerstein, Marktoffingen und Fremdingen nach Norden Richtung Dinkelsbühl (Anschluss zur A 7).

Von Südwesten (aus Heidenheim an der Brenz) nach Nordosten (Richtung Ansbach) führt die B 466 durch den Landkreis und berührt dabei Ederheim, Nördlingen, Oettingen und Hainsfarth.

Schließlich verläuft von Nördlingen aus die B 29 in westlicher Richtung über Aalen (Anschluss zur A 7) nach Waiblingen bei Stuttgart.

Bahn

Die vom bayerischen Staat erbaute Nord-Süd-Bahnlinie Augsburg–Gunzenhausen–Nürnberg erreichte 1844 Donauwörth und wurde 1849 über Nördlingen bis Gunzenhausen verlängert.

Von Nördlingen aus erreichte man 1863 die württembergische Eisenbahn in Richtung Aalen (heutige Riesbahn Donauwörth–Aalen) und 1876 die Stadt Dinkelsbühl (Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl).

Mit der Donautalbahn Ingolstadt–Ulm, die 1874 bis Donauwörth eröffnet worden ist, entstand auch hier ein wichtiger Bahnknoten; die Strecke wurde 1877 bis Höchstädt weitergeführt.

Staatliche Lokalbahnstrecken wurden 1903 von Nördlingen nach Wemding und 1905 von Mertingen Bahnhof nach Wertingen erbaut.

Die direkte Trasse von Treuchtlingen nach Donauwörth über die Alb mit der Zweigbahn Fünfstetten–Monheim wird erst seit 1906 befahren. Damit war ein Schienennetz von 166 km Länge entstanden.

Relativ spät wurde der Personenverkehr auf fünf Lokalbahnen von 68 km Länge eingestellt:

  • 1960: Fünfstetten–Monheim 6 km
  • 1981: Mertingen Bahnhof–Wertingen 5 km und Nördlingen–Wemding 17 km
  • 1985: Gunzenhausen–Nördlingen 23 km und Dombühl–Dinkelsbühl–Nördlingen 17 km

Immerhin sind fast 100 km wichtiger Strecken erhalten geblieben; ferner wird auf 40 km Bahnen noch ein touristischer Verkehr – z.T. mit Dampfzügen – angeboten.

Donauwörth ist der einzige Bahnhof des Landkreises, der an das ICE- und IC-Netz angeschlossen ist. Seit Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München verkehren jedoch deutlich weniger Hochgeschwindigkeitszüge.

Politik

Landrat

  • 1. Juli 1972 - 30. April 1984 Andreas Popp (PWG)
  • 1. Mai 1984 - 30. April 2002 Alfons Braun (SPD)
  • Seit dem 1. Mai 2002 ist Stefan Rößle (CSU) der Landrat des Kreises.

Kreistag

Wappen des Landkreises

Sitzverteilung im Kreistag des Landkreises Donau-Ries:

  • CSU 26 Sitze
  • SPD 10 Sitze
  • Grüne 4 Sitze
  • PWG 9 Sitze
  • Junge Bürger 5 Sitze
  • Frauenliste 2 Sitze
  • 50 Plus Aktiv 1 Sitz
  • Die Linke 2 Sitze
  • Müll, Umwelt, Tiefflug (MUT)/ÖDP 1 Sitz

Wappen

Blasonierung: „Geteilt: oben in Gold ein wachsender rot bewehrter schwarzer Adler, unten gespalten, vorne in Rot ein goldenes Andreaskreuz, hinten die bayerischen Rauten.“

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Städte

  1. Donauwörth, Große Kreisstadt (18.245)
  2. Harburg (Schwaben) (5591)
  3. Monheim (4945)
  4. Nördlingen, Große Kreisstadt (19.196)
  5. Oettingen i.Bay. (5154)
  6. Rain (8417)
  7. Wemding (5673)

Märkte

  1. Kaisheim (4315)
  2. Wallerstein (3418)

Gemeindefreie Gebiete (23,35 km²)

  1. Brand (2,17 km²)
  2. Dornstadt-Linkersbaindt (17,95 km²)
  3. Esterholz (3,23 km²)

Gemeinden

  1. Alerheim (1682)
  2. Amerdingen (868)
  3. Asbach-Bäumenheim (4280)
  4. Auhausen (1073)
  5. Buchdorf (1609)
  6. Daiting (788)
  7. Deiningen (2036)
  8. Ederheim (1135)
  9. Ehingen a.Ries (800)
  10. Forheim (595)
  11. Fremdingen (2106)
  12. Fünfstetten (1378)
  13. Genderkingen (1198)
  14. Hainsfarth (1453)
  15. Hohenaltheim (608)
  16. Holzheim (1140)
  17. Huisheim (1609)
  18. Maihingen (1238)
  19. Marktoffingen (1336)
  20. Marxheim (2607)
  21. Megesheim (880)
  22. Mertingen (3778)
  23. Mönchsdeggingen (1435)
  24. Möttingen (2510)
  25. Munningen (1791)
  26. Münster (1064)
  27. Niederschönenfeld (1338)
  28. Oberndorf a.Lech (2367)
  29. Otting (793)
  30. Reimlingen (1336)
  31. Rögling (664)
  32. Tagmersheim (1045)
  33. Tapfheim (4030)
  34. Wechingen (1399)
  35. Wolferstadt (1112)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Monheim
    (Stadt Monheim und Gemeinden Buchdorf, Daiting, Rögling und Tagmersheim)
  2. Oettingen in Bayern
    (Stadt Oettingen i.Bay., und Gemeinden Auhausen, Ehingen a.Ries, Hainsfarth, Megesheim und Munningen)
  3. Rain
    (Stadt Rain und Gemeinden Genderkingen, Holzheim, Münster und Niederschönenfeld)
  4. Ries mit Sitz in Nördlingen
    (Gemeinden Alerheim, Amerdingen, Deiningen, Ederheim, Forheim, Hohenaltheim, Mönchsdeggingen, Reimlingen und Wechingen)
  5. Wallerstein
    (Markt Wallerstein und Gemeinden Maihingen und Marktoffingen)
  6. Wemding
    (Stadt Wemding und Gemeinden Fünfstetten, Huisheim, Otting und Wolferstadt)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Einwohnerzahlen

Weblinks


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