- Nister (Gemeinde)
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Wappen Deutschlandkarte 50.6758333333337.8383333333333270Koordinaten: 50° 41′ N, 7° 50′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Westerwaldkreis Verbandsgemeinde: Hachenburg Höhe: 270 m ü. NN Fläche: 5,42 km² Einwohner: 956 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km² Postleitzahl: 57645 Vorwahl: 02662 Kfz-Kennzeichen: WW Gemeindeschlüssel: 07 1 43 276 Adresse der Verbandsverwaltung: Gartenstraße 11
57627 HachenburgWebpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Juliane Vetter (SPD) Lage der Ortsgemeinde Nister im Westerwaldkreis Nister ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hachenburg an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde nördlich von Hachenburg an der Großen Nister. Im Osten des Ortes liegt Norken, im Nordwesten bzw. Nordosten Atzelgift und Nauroth und im Westen Müschenbach und das Kloster Marienstatt. Im Norden und Nordwesten liegt das Nauberggelände.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 973 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 83% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 22% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Der Ort wird erstmals 1270 urkundlich erwähnt, als Erzbischof Anno II. von Köln einen Betrag der Abtei Siegburg in Nistera bestätigt. Der Ausgangspunkt des Dorfes ist das „Felsenstübchen“ oberhalb der Abtei Marienstatt, wo im Mittelalter die „Burg Nister“ (Nistria, Nistera) stand.
- Industriewerk Nisterhammer
Am Ortsausgang des Dorfes an der Hammer-Straße liegt das Industriewerk Nisterhammer. Im Jahr 1570 erhielten die Grafen von Sayn das Privileg zur Errichtung eines Hammerwerkes in Nister, lange Zeit verpachtet und 1707 wieder in herrschaftlichem Besitz. 1769 wird der Burggraf Georg Friedrich Freudenberg Besitzer; 1802 tritt die Britisch-Nassauische Eisenwerksgesellschaft in Hachenburg als Eigentümerin auf und modernisiert den Betrieb. 1892 besteht darin die Bürstenfabrik Bocks & Co.; nach 1942 ist das Industriewerk Nisterhammer wieder ein Eisenbetrieb, ab 1956 als Nisterhammer Maschinenbau GmbH. Der Nisterhammer war einstmals der erste Großbetrieb im Oberwesterwald.[2]
- Alter Höhweg
In Richtung Norken in den Gemarkungen Nister und Nauroth befindet sich eine ca. 2½ km lange geradlinige Waldschneise auf dem Sattel des Nauberggeländes, sie trägt den Namen „alter Höhweg“; dieser war früher eine Teilstrecke der Handelsstraße Köln-Leipzig, die im Gebiet der Gemarkung Nister von der Furt durch die Große Nister bei der Abtei Marienstatt kommend längs dem Nauberggelände in Richtung Kirburg verlief. Diese Fahrstraße ist noch älteren Datums als die von Altenkirchen über Altstadt, Hachenburg und die Furt durch die Große Nister an der ehemaligen Schneidmühle nach führende Köln-Leipziger-Straße. An der Schneise stehen an der früheren Landesgrenze zwischen den Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg bzw. an der heutigen Kreisgrenze zwischen dem Westerwaldkreis und dem Kreis Altenkirchen, mehrere Grenzsteine mit dem Zeichen SH/SA, die nach 1671 gesetzt wurden, als die beiden Herrschaftsbezirke endgültig getrennt wurden.[2]
- Alter und Neuer Bremsberg
An der Südseite der Naubergskuppe Weiße Ley befand sich ab 1900 ein Abbauareal der Firma Grothe & Groehl, die unter der Basaltkuppe der Weißen Ley aus zwei Stollen Quarzitsteine gewann. Diese Steine wurden auf einem „Bremsberg“ talwärts transportiert. Die Bergstation befand sich unmittelbar vor dem Stollen, unten neben dem früheren Wasserbehälter war die Talstation; von dort wurden die Steine mit Pferdefuhrwerken zum Bahnhof Korb abtransportiert. Der alte Bremsberg wurde später durch einen neueren und längeren ersetzt, der etwa 100 m östlich davon errichtet wurde. 1920 wurde der neue Bremsberg entfernt; die untere Strecke ist inzwischen mit Wohnhäusern überbaut; auf dem Verladeplatz wurde der Sportplatz der Ortsgemeinde errichtet.[2]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
- 1815 – 347
- 1835 – 528
- 1871 – 470
- 1905 – 622
- 1939 – 598
- 1950 – 652
- 1961 – 667
- 1970 – 816
- 1987 – 875
- 2005 – 1.044
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Nister besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.[4]
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:
SPD FWG Gesamt 2009 9 7 16 Sitze 2004 9 7 16 Sitze Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Nister wird über die B 414 an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen. Zu den Autobahnanschlüssen der A 3 Mogendorf und Dierdorf gelangt man über die B 8/B 413.
- Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Öffentliche Einrichtungen
Die Gemeinde verfügt über die Nauberghalle mit verschiedenen Räumlichkeiten, einen Fußballplatz, eine Tennisanlage mit drei Plätzen, einen Bolzplatz mit Streetball-Anlage, zwei Kinderspielplätze und ein ausgedehntes Wanderwegenetz.
Literatur
- Walter Kwasnik und Dieter Trautmann: Landschaftsmuseum Westerwald Hachenburg: Westerwälder Beiträge 1 - Naturkundliche und kulturhistorische Denkmäler im Westerwald: Kroppacher Schweiz und Hachenburg. Hachenburg, 1981.
- Müller, Markus: Nister - Sport von 1905 bis 1991. Ein Streifzug durch die Geschichte der Gemeinde und ihrer Vereine, hg. v. Turn- und Sportverein Nister 1951 e. V. Nister 1991.
- Müller, Markus: Nister in alten Ansichten. Ein historischer Bildband, hrsg. v. d. Ortsgemeinde Nister. Nister 1995.
Weblinks
Commons: Nister (municipality) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Walter Kwasnik und Dieter Trautmann 1981, S. 84. ff
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
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