- OAKA
-
Der Olympia-Sportkomplex Athen (griech.: Ολυμπιακό Αθλητικό Κέντρο Αθηνών Olympiako Athlitiko Kentro Athinon), auch kurz OAKA, wurde im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen nach einem Entwurf des spanischen Architekten Santiago Calatrava teilweise neu errichtet. Er liegt im Vorort Maroussi, zehn Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums. Die Entfernung zum Olympischen Dorf beträgt 14,5 Kilometer. Der Komplex besteht aus fünf verschiedenen Wettkampfstätten.
Inhaltsverzeichnis
Olympiastadion Spyridon Louis
Das Athener Olympiastadion (im Volksmund OAKA genannt) trägt den Namen von Spyridon Louis, dem Sieger des ersten olympischen Marathonlaufs der Moderne (1896). Die Bauarbeiten begannen am 7. Januar 1980 und dauerten bis zum September 1982 an. Vor den Olympischen Spielen wurde das Stadion vollständig umgebaut und modernisiert; die Kosten dafür beliefen sich auf 156 Millionen Euro. Das Stadion erhielt ein 17.000 Tonnen schweres und vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfenes Dach aus Polykarbonatscheiben. Dieses mit 25.000 m² größte Polykarbonatdach der Welt wurde kurz vor der offiziellen Wiedereröffnung am 30. Juli 2004 fertiggestellt und bedeckt insgesamt 95 % der Sitzplätze.
Die Bögen der Dachkonstruktion haben eine Länge von jeweils 304 Meter sowie an ihrer Mitte eine Maximalhöhe von 72 Meter. Betrug die Zuschauerkapazität vor den Modernisierungsarbeiten noch 74.767, wird sie heute mit 71.030 Sitzplätzen angegeben.
Während der Olympischen Spiele fanden hier neben der Eröffnungs- und der Schlussfeier die Leichtathletik-Wettkämpfe sowie das Endspiel des Fußballturniers der Männer statt. Bereits zuvor war das Olympiastadion regelmäßig Austragungsstätte von bedeutenden nationalen sowie internationalen Sportveranstaltungen. Die dabei herausragendsten Events waren:
- Leichtathletik-Europameisterschaft 1982
- Fußball-Finale im Europapokal der Landesmeister 1982/83 zwischen dem Hamburger SV und Juventus Turin (1:0)
- Fußball-Finale im Europapokal der Pokalsieger 1986/87 zwischen Ajax Amsterdam und Lokomotive Leipzig (1:0)
- Fußball-Finale der UEFA Champions League 1993/94 zwischen dem AC Mailand und dem FC Barcelona (4:0)
- Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1997
- Fußball-Finale der UEFA Champions League 2006/07 zwischen dem FC Liverpool und dem AC Mailand (1:2)
Darüber hinaus trug im OAKA die griechische Fußballnationalmannschaft einen Großteil ihrer Spiele aus. Zurzeit wird das Stadion vom den Fußballvereinen AEK Athen sowie Panathinaikos Athen genutzt. Zuschauerrekord: 74.473 (Panathinaikos Athen - ΑΕΚ Athen, Halbfinale im griechischen Vereinspokal 1986).
Wassersportzentrum
Das 1991 errichtete Wassersportzentrum (Olympic Aquatic Centre) besteht aus drei Becken. Zwei der Becken befinden sich im Freien, eines ist überdacht. Im größeren Außenbecken (Zuschauerkapazität 11.500) fanden die Wettkämpfe im Schwimmen und Wasserball statt. Rund um das kleinere Außenbecken, dem Austragungsort des Synchronschwimmens und der Wasserball-Vorrundenspiele, hatten 5.300 Zuschauer Platz. In der Halle (6.200 Zuschauer) wurden die Wettkämpfe im Wasserspringen und die Vorrunde im Wasserball ausgetragen. Die Gesamtkosten betrugen 21 Millionen Euro.
Vor den Olympischen Spielen sorgte das größere Außenbecken für Negativschlagzeilen. Ursprünglich war der Bau eines Daches vorgesehen, um Athleten und Zuschauer vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Das Dach wurde dann jedoch nicht gebaut, da man bis zum Beginn der Spiele nicht fertig geworden wäre. Das Zentrum wurde Ende 2003 fertiggestellt und am 30. Juli 2004 offiziell eröffnet.
Olympiahalle
Die bereits 1995 errichtete Olympiahalle (offiziell als Olympic Indoor Hall bezeichnet) war die größte Sporthalle während der Olympischen Spiele und gehört zu den größten ihrer Art in Europa. Hier fanden die Wettkämpfe im Geräteturnen und Trampolinturnen sowie die Finalbegenungen im Basketball statt. Die Halle kann je nach Sportart unterschiedlich viele Zuschauer aufnehmen (17.500 beim Kunstturnen und Trampolinspringen, 19.250 bei Basketballspielen). Während der Olympischen Spiele war die Zuschauerkapazität jedoch auf 12.000 beschränkt. Die Modernisierungsarbeiten welche fünf Millionen Euro in Anspruch nahmen, wurden am 30. Juli 2004 beendet, die offizielle Neueröffnung erfolgte am 10. August.
Trotz ihres noch jungen Alters, hat die Athener Olympiahalle bereits einige bedeutende Großereignisse vorzuweisen die bereits vor den Olympischen Spielen in ihr ausgetragen wurden. So waren dies unter anderem die Basketball U21-Weltmeisterschaft 1995, die Basketball-Europameisterschaft 1995 sowie die Basketball-Weltmeisterschaft 1998.
Am 20. Mai 2006 wurde der Eurovision Song Contest in der Olympiahalle ausgetragen. 2007 war die Olympiahalle Gastgeber für das Final Four Turnier der ULEB Euroleague.
Zur Zeit wird die Olympiahalle von den Basketballmannschaft von Panathinaikos Athen genutzt, welche dort ihre Heimspiele austrägt.Velodrom
Im Velodrom (Olympic Velodrome) fanden die Wettkämpfe im Bahnradsport statt. Die Zuschauerkapazität beträgt 5.250, wurde jedoch während der Olympischen Spiele auf 3.000 beschränkt. Das Stadion besitzt eine auffällige Dachkonstruktion, die von Santiago Calatrava entworfen wurde. Die aus Afzeliaholz bestehende Radbahn ist 250 Meter lang und 7,5 Meter breit. Abschluss der Bauarbeiten war am 30. Mai 2004, die Eröffnung erfolgte am 30. Juli.
Tenniszentrum
Das Tenniszentrum (Olympic Tennis Centre) ist eine Anlage bestehend aus 16 Tennisplätzen mit Hartbelag. Der Hauptplatz, Main Court genannt, besitzt eine Kapazität von 8.600 Zuschauern (während der Olympischen Spiele auf 6.000 beschränkt). Die zwei Halbfinalplätze bieten Platz für je 4.300 Zuschauer (während der Olympischen Spiele auf 3.200 beschränkt). Daneben gibt es 13 Nebenplätze für je 200 Zuschauer. Das Zentrum wurde im Februar 2004 fertiggestellt und am 2. August 2004 offiziell eröffnet.
Siehe auch
Weblinks
- Athen 2004
- Offizielle Website des Olympia-Sportkomplex Athen
- Die Olympischen Spiele von Athen präsentieren auch technische Höchstleistungen
Athen 1896 | Paris 1900 | St. Louis 1904 | London 1908 | Stockholm 1912 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexiko-Stadt 1968 | München 1972 | Montreal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008 | London 2012
38.03861111111123.785833333333Koordinaten: 38° 2′ 19″ N, 23° 47′ 9″ O
Wikimedia Foundation.