- Askanischer Platz
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Askanischer Platz heißt der Platz vor dem ehemaligen Anhalter Bahnhof, Stresemann- und Bernburger Straße bis Möckernstraße, im Berliner Ortsteil Kreuzberg des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.
Inhaltsverzeichnis
Vom Viehmarkt zum Bahnhofsvorplatz
Für den am 1. Juli 1841 in Betrieb genommenen Kopfbahnhof der Berlin-Anhalter Bahn wurde 1840 ein neues Stadttor, das Anhalter Tor, in die Akzisemauer eingefügt. Dieses stand etwa auf halbem Wege zwischen dem nördlicheren Potsdamer Tor und dem südlicheren Halleschen Tor an der Kommunikation, der heutigen Stresemannstraße. Der Platz vor dem Anhalter Tor erhielt nach dem Fall der um 1867 abgerissenen Zollmauer seine heutige Gestaltung.
Die offizielle Namensnennung für das vom Viehmarkt zum Bahnhofsvorplatz aufgestiegene Areal erfolgte aber bereits 1844. Die Namensgebung war eine Reminiszenz an das Geschlecht der Askanier in Anhalt, deren Region nun auch per Eisenbahn mit Berlin verbunden war. Erinnern sollte der Name ferner an die Brandenburger Linie der Askanier, die 1157 mit Albrecht dem Bären die Mark Brandenburg gegründet und bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1320 regiert hatte. Die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. hatten zudem im 13. Jahrhundert den Ausbau der späteren Doppelstadt Berlin-Cölln gezielt gefördert. Auch die umliegenden Straßen erhielten nun ihre Namen passend zum Bahnhof nach den Städten Bernburg, Dessau und Köthen in Anhalt.
Das Stadtgebiet um den Askanischen Platz mit dem belebten Anhalter Bahnhof und dem pulsierenden Potsdamer Platz war eine begehrte Berliner Adresse. Die imposante, 1880 eingeweihte neue Bahnhofshalle beherrschte ganz eindeutig das Stadtbild. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk jedoch schwer beschädigt und in den Jahren 1959/1960 schließlich bis auf einen Portalrest („Neues Anhalter Tor“) abgetragen.
Neue Zeiten – nüchterne Architektur
Nach dem Verschwinden der prunkvollen Architektur des Anhalter Bahnhofs kehrte rund um den Platz die Nüchternheit der neuen Zeit ein. Einer ihrer Vertreter ist das 1997 vom Architekturbüro HPP Hentrich, Petschnigg & Partner erbaute Büro- und Wohnhaus am Askanischen Platz Ecke Schöneberger Straße.
Das Gebäude zeigt zwei Gesichter: Hohe französische Fenster prägen die Front an der Schöneberger Straße, horizontal strukturierte, übereinander liegende Büroetagen die Front auf der Platzseite. Zwischen herausragenden Treppentürmen treten die begrünten Terrassen zweigeschossiger Maisonette-Wohnungen hervor.
Aufbruchstimmung macht sich breit
Das im Jahr 2002 fertiggestellte Neue Tempodrom auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Bahnhofs hat der Stadtentwicklung im Quartier unverkennbar Auftrieb gegeben. Hotels schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden; die Berliner Morgenpost sprach von „Aufbruchstimmung“ und berichtete:
„Erst vergangene Woche kündigte die ‚Bundeszentrale der Angestellten-Krankenkassen‘ den Umzug zum Askanischen Platz an, an der Ecke Stresemann- /Erna-Berger-Straße baut das Bundesumweltministerium, das neue ‚Dokumentationszentrum der Vertriebenen‘ zieht ins ‚Deutsche Haus‘ an der Ecke Stresemann- /Anhalter Straße“
– Berliner Morgenpost vom 4. Januar 2008
Der Verlag des Tagesspiegels mit seinen Töchtern zitty und Zweite Hand bezogen im Oktober 2009 ihr neues Domizil am Askanischen Platz 3 zusammen mit der Redaktion von Zeit Online. Alle gehören zum Holtzbrinck-Verlag.
Der aktuelle Trend deutete sich schon im 1998 bis 2000 durchgeführten Umbau des in unmittelbarer Nähe (Stresemannstraße 92) liegenden Europahauses an. Das unter Denkmalschutz stehende dreiteilige Gebäudeensemble aus den 1920er-Jahren beherbergt unter anderem die Hauptverwaltung des Entwicklungshilfeministeriums, eine Kontaktstelle des Robert Koch-Instituts sowie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost.
Literatur
- Markus Sebastian Braun (Herausgeber): Berlin – Der Architekturführer. Verlagsgruppe Econ Ullstein List, München 2001, ISBN 3-88679-355-9, S. 252.
Weblinks
- Askanischer Platz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Büro-und Geschäftshaus am Askanischen Platz 4 bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
52.50413.381666666667Koordinaten: 52° 30′ 14″ N, 13° 22′ 54″ OKategorien:- Platz in Berlin
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