- Fürstentum Asturien
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Comunidad Autónoma del Principado de Asturias
Comunidá Autónoma del Principáu d'Asturies (ast.)
Fürstentum Asturien
Flagge
WappenBasisdaten Land: Spanien Verwaltungssitz: Oviedo Fläche: 10.604 km² Einwohner: 1.076.896 (1. Januar 2006)[1] Bevölkerungsdichte: 102 Einw./km² Ausdehnung: Nord-Süd: ca. bis 76 km
West-Ost: ca. 214 kmISO 3166-2: ES-O Homepage: [http:// ] Kfz-Kennzeichen: Internet-TLD: Politik und Verwaltung Amtssprachen: Spanisch Autonomie seit: 11. Januar 1982 Präsident: Vicente A. Areces (PSOE) Vertretung in den
Cortes Generales:Kongress: 8 Sitze
Senat: 6 SitzeGliederung: 78 Concejos Karte Asturien (spanisch Asturias bzw. offiziell Principado de Asturias, d. h. Fürstentum Asturien, asturisch Asturies bzw. Principáu d'Asturies) ist eine Autonome Gemeinschaft im Nordwesten Spaniens. Das Territorium der Autonomen Gemeinschaft ist identisch mit dem der Provinz Asturien (früher Provinz Oviedo). Die Hauptstadt ist Oviedo mit 212.000 Einwohnern (2005).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Asturien erstreckt sich zwischen dem kantabrischen Meer (Golf von Biskaya) im Norden und dem Kantabrischen Gebirge im Süden. Politisch grenzt es im Westen an Galicien, im Süden an Kastilien-León und im Osten an Kantabrien. Die Küste nennt sich Costa Verde, hier befinden sich einige der schönsten Strände Spaniens.
In der ganzen Region herrscht ozeanisches Klima, das sich stark vom heißen und trockenen Klima in Zentral- und Südspanien unterscheidet, die Landschaftsbild in Asturien ist daher von wesentlich mehr Grün bestimmt (España Verde, das „grüne Spanien“). Das Kantabrische Gebirge wirkt dabei als Klimascheide zum zentralspanischen Tafelland, der Meseta.
Bevölkerung
Die Bevölkerung konzentriert sich in den Tälern des zentralen Landesteiles sowie an der Küste mit ihren urbanen Zentren Gijón und Avilés, während die Mittel- und Hochgebirgsregionen nur dünn besiedelt sind.
Sprachen
Neben der Amtssprache Spanisch wird in Asturien auch das Asturische sowie in den westlichen Randgebieten längs der Grenze zu Galicien das Galicische gesprochen.
Städte
Die größten Städte Asturiens sind die Hafenstadt Gijón (asturisch Xixón) mit 274.000 Einwohnern, die Hauptstadt Oviedo (asturisch Uviéu) mit 212.000 Einwohnern und die Industriestadt Avilés mit 84.000 Einwohnern (2005).
Größte Gemeinden (Stand: 1. Januar 2005)
Gemeinde Einwohner Gijón 273.931 Oviedo 212.174 Avilés 83.855 Siero 48.991 Langreo 46.558 Mieres 45.943 Castrillón 22.932 San Martin del Rey Aurelio 19.698 Corvera de Asturias 15.769 Cangas del Narcea 15.672 Llanes 12.982 Navia 9.044 Ribadesella 6.205 Geschichte
In der Region gibt es Höhlen mit steinzeitlichen Malereien, vor allem Tierdarstellungen, die ca. 15.000 Jahre alt sein sollen. Weiterhin wurden bis heute etwa 700 Dolmen gefunden. Die meisten haben die Jahrtausende weitgehend unversehrt überstanden, weil sie durch Erde bedeckt waren.
Die ersten Ansiedlungen werden den Iberern zugerechnet. Die Region hatte Bodenschätze zu bieten, insbesondere Gold, zu deren Förderung Ansiedlungen gegründet wurden, sogenannte Castros. Diese waren über lange Zeit (>1000 Jahre) bevölkert und werden heute wieder ausgegraben.
Ca. 800 v. Chr. wurde die Region von keltischen Stämmen besiedelt. Diese errichteten befestigte Siedlungen wie das Castro de Coaña. Sie dürften unter anderem als Hirten ihren Lebensunterhalt bestritten haben.
Ca. 25–19 v. Chr. wurde die Region ins Römische Reich eingegliedert, doch waren die Asturer ebenso wie andere einheimische Völker rebellisch, Grund für die relative späte Integration in den römischen Herrschaftsbereich. Nach dessen Zerfall wurde Asturien im 5. Jahrhundert Teil des Westgotenreichs. Nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Muslime (711-719) begann von Asturien aus der Widerstand der Christen, den der vornehme Gote Pelayo (Pelagius) († 737) organisierte. Er wurde von seinen Anhängern zum König (oder Fürsten) gewählt und soll im Jahr 722 eine Streitmacht des für die Region zuständigen muslimischen Statthalters in der legendären Schlacht von Covadonga besiegt haben. Dieser Erfolg wird als der Ausgangspunkt der Reconquista betrachtet. Aus Pelayos Machtbereich entstand das Königreich Asturien, das infolge der Expansion Richtung Süden 924 Teil des Königreiches León wurde. 1230 wurde es mit Kastilien vereinigt. Der spanische Thronfolger trägt seit 1388 den Titel „Fürst von Asturien“ (Príncipe de Asturias).
Im 19. Jahrhundert wurde Asturien zusammen mit dem Baskenland Zentrum der Industrialisierung Spaniens (v. a. Bergbau und Schwerindustrie). Es war auch eine der Ursprungsregionen der spanischen Arbeiterbewegung.
Im Oktober 1934 fand in den Bergbaugebieten Asturiens die „revolución de octubre“ (Oktoberrevolution) oder „revolución minera“ (Bergarbeiterrevolution) statt, die von den Truppen der damals von rechten Parteien dominierten Regierung der Republik niedergeschlagen wurde. Die Leitung der Militäraktion gegen die streikenden Bergarbeiter hatte der spätere Diktator Franco, der zwei Jahre später den Bürgerkrieg lostreten sollte.
Im Spanischen Bürgerkrieg war Asturien ein Zentrum des republikanischen Widerstandes. Es war jedoch geographisch vom Hauptteil der republikanischen Zone isoliert und konnte im Sommer 1937 von Francos Truppen erobert werden.
Ihr heutiges Autonomiestatut erhielt die Region am 11. Januar 1982.
Politische Gliederung
Asturien gliedert sich administrativ in 78 Concejos (dt. Räte, Städte und Gemeinden nach dem Muster der Municipios im übrigen Spanien) ein, die nach dem Autonomiestatut zu Comarcas (entspricht in etwa Regierungsbezirken oder Landkreisen) zusammengefasst werden können, was aber bisher nicht vollständig geschehen ist. Vom Standpunkt der Judikative aus gesehen sind die 78 Concejos in 18 Gerichtsbezirke unterteilt.
Siehe auch: Liste der Gemeinden in Asturien
Wirtschaft
Asturien ist eine der Industrieregionen Spaniens, insbesondere aufgrund des vorherrschenden Bergbaus und der Schwerindustrie. Da diese Branchen eher zu den schrumpfenden gehören, befindet sich Asturien seit den 1970er Jahren in einem Strukturwandel. In den letzten vier Jahrzehnten lag die Wirtschaftswachstumsrate Asturiens hinter der anderer spanischer Gebiete zurück.
Die Landwirtschaft spielt in Asturien eine größere Rolle, da aufgrund des feuchten Klimas und mäßiger Temperaturen Agrarprodukte produziert werden können, die in anderen Regionen Spaniens nur mit höherem Aufwand angebaut werden können. Daneben gibt es (hauptsächlich inländischen) Tourismus.
Das Bruttoinlandsprodukt der Region erreichte im Jahr 2006 gemessen in Kaufkraftstandards 94% des Durchschnitts der Europäischen Union (EU-27).[2]
Industrie
Die traditionell vorherrschenden Industriezweige Asturiens waren Steinkohlen- und Erzbergbau. Da die weitere Förderung von Rohstoffen mit mehr Aufwand verbunden ist und die geförderten Rohstoffe aufgrund von billiger Konkurrenz aus dem Ausland unrentabler geworden ist, nimmt der Bergbau seit den 1990er Jahren kontinuierlich ab. Zwischen Gijón und Aviles gibt es Schwerindustrie, wobei die Betriebe nicht zuletzt als Folge des rückgängigen Bergbaus von einer Schließungswelle betroffen sind.
Die Regionalregierung versucht, durch die gezielte Ansiedlung moderner Unternehmen eine Wirtschaftskrise abzuwenden, wodurch eine abnehmende Zahl von Arbeitsplätzen allerdings nicht aufzuhalten ist. Gerade ehemalige Bergleute haben große Schwierigkeiten, in der Region wieder Arbeit zu finden. Die Medien berichten von einer realen Arbeitslosenquote zwischen 30% und 40%.
Landwirtschaft
Asturien ist die Milchkammer Spaniens, von der Küste bis zu den Picos de Europa werden vor allem Milchkühe gehalten. Ein durchschnittlicher Milchviehbetrieb hat 10 bis 15 Milchkühe, Großbetriebe sind in dem hügeligen und kleinstrukturierten Gebieten selten. Ackerbau wird vornehmlich als Maisanbau zur Silierung und Winterfütterung der Kühe betrieben. Getreideanbau findet kaum statt, ebenso wenig gibt es nennenswerten Weinbau. Eine Spezialität Asturiens ist der Sidra, ein preisgünstiger Apfelwein.
In Asturien finden sich überall noch traditionelle quadratischen Hórreos, das sind Getreide-, Obst- und Kartoffelspeicher, die zum Schutz gegen Nagetiere auf Pfählen stehen. Die meisten Hórreos sind aus Holz gebaut, im Westen Asturiens gibt es längliche Speicher aus Steinmaterialien.
Der Wald besteht heute zum Großteil aus Eukalyptus-Monokulturen. Das schnellwachsende und hochwertige Holz hat den Nachteil, dass der Waldboden ausgelaugt wird, zudem steigt bei dem stark ölhaltigen Eukalyptusholz die Gefahr von Waldbränden sehr stark.
Bilder
Weblinks
- Website der Regierung von Asturien
- Website der Tourismusinformation Asturien
- offizielle Informationen über Asturien (deutsch)
- Allgemeines Informationsportal zu Asturien und Nordspanien
Quellen
- ↑ Quelle: http://www.ine.es/inebase/
- ↑ http://www.ine.es/prensa/np488.pdf Instituto Nacional de Estadistica
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