Panzergrenadierbrigade 19

Panzergrenadierbrigade 19
Panzergrenadierbrigade 19 „Münsterland“
PzGrenBrig19.png
Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Mär. 1959–31. Aug. 2002
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
letzter Sitz des Stabes Ahlen
Spitzname Panzergrenadierbrigade 19 „Münsterland“
Kommandeur
letzter Kommandeur BrigGen Robert Bergmann

Die Panzergrenadierbrigade 19 „Münsterland“ mit Stabssitz in Ahlen war eine Brigade des deutschen Heeres und die längste Zeit der 7. Panzerdivision in Unna unterstellt. Die Brigade war im Münsterland stationiert und wurde am August 2002 aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

Verbandsabzeichen

Die Brigade führte einen gotischen Schild als Verbandsabzeichen. Es zeigte ein steigendes silbernes Ross (Westfalenpferd) auf rotem Grund. Das Wappen ist entsprechend der typischen heraldischen Darstellungsweise im Heer nur durch seinen weißen Rand, der jeweils immer für die „erste“ Brigade einer Division stand, vom Verbandsabzeichen der Division sowie vom Abzeichen der Brigaden 19 und 21 zu unterscheiden. Das Ross und die Schildfarbe stehen für die Region Westfalen, in der die 7. westfälische Panzerdivision und auch die Brigade 19 in Masse stationiert war. Die Panzerbrigade 21 führt dieses Motiv noch heute fort.

Geschichte

Heeresstruktur II

Die Brigade wurde durch den Aufstellungsbefehl Nr. 214 (Heer) durch den Bundesminister für Verteidigung vom 27. Februar 1959 zum 1. März 1959 in Münster-Handorf durch das III. Korps aufgestellt und verlegte am 1. Juli 1959 nach Ahlen, nachdem im sogenannten "Heessener Busch", einem ehemaligen Besitz des Barons von Boeselager, die Westfalen-Kaserne fertiggestellt wurde. 1960 erfolgte das erste Gefechtsschießen in Bergen-Hohne. 1961 Unterstellung des Panzergrenadierbataillons 203. Die Fla-Batterie 190 schied am 1. April 1962 aus der Brigade aus und wurde als 2. Batterie dem Fla-Bataillon 7 in Münster-Handorf unterstellt. Die Brigade wurde 1962 der NATO unterstellt und das Panzerbataillon 194 wurde am 16. April 1962 auf den Kampfpanzer M 48 umgerüstet. Im gleichen Jahr erfolgt im Oktober die Verlegung von Einheiten auf den Truppenübungsplatz Mourmelon-le-Grand in Châlons-en-Champagne in Frankreich, aufgrund der Kuba-Krise vorzeitiger Abbruch der Übungen am 27. Oktober. 1963 Verlegung des Panzerbataillons 194 auf den Truppenübungsplatz Castle Martin in Wales. 1964 Vereidigung mit großem Zapfenstreich auf dem Lindensportplatz in Ahlen vor 12.000 Zuschauern. 1966 Truppenübungsplatzaufenthalt in La Courtine in Frankreich mit Gefechtsübung Westfalen und Umrüstung auf Kanonenjagdpanzer. Am 1. Juli 1967 erfolgte die Umrüstung des Panzerbataillons 194 auf den Kampfpanzer Leopard 1 und das Panzerartilleriebataillon 195 auf die Panzerhaubitze M109G. 1968 folgt ein Hilfseinsatz bei der Flutkatastrophe in Osttünnen. 1969 Teilnahme an der Korpsgefechtsübung Großer Rösselsprung.

In der Heeresstruktur II unterstanden der Brigade folgende Verbände:

  • Stabskompanie (Aufstellung 1959 aus Stab Kampfgruppe B 2, Kassel, Stab Kampfgruppe B 5, Wetzlar und Stab Kampfgruppe C 2, Marburg)
  • Panzergrenadierbataillon 191 (Aufstellung 1959 aus 4. / Panzergrenadierbataillon 12, Göttingen und 3. / Panzergrenadierbataillon 22, Fritzlar)
  • Panzergrenadierbataillon 193 (Aufstellung 1. Oktober 1959 aus Panzergrenadierbataillon 5, Koblenz und Panzergrenadierbataillon 25, Koblenz)
  • Panzerbataillon 194 (Aufstellung 1959 aus Panzerjägerbataillon 5)
  • Panzerartilleriebataillon 195 (Aufstellung 1958 als Feldartilleriebataillon 441, Lingen (Ems); ab 1959 als Feldartilleriebataillon 195, Münster-Handorf)
  • Panzerjägerkompanie 190 (Aufstellung 1956 als 3. / Jägerbataillon 2, Marburg; ab 1962 Panzerjägerkompanie 190 in Münster-Handorf)
  • Panzerpionierkompanie 190 (Aufstellung ab 1961 in Warendorf, Verlegung am 6. März 1962 nach Ahlen)
  • Nachschubkompanie 190 (Aufstellung 1957 als Quartiermeisterbataillon 7; ab 1973 Nachschubkompanie 190, Ahlen)
  • Instandsetzungskompanie 190 (Aufstellung 1959 als 3. / Versorgungsbataillon 196; ab 1973 Instandsetzungskompanie 190, Münster-Handorf)
  • Panzerspähzug 190 (Aufstellung 1962 aus Panzeraufklärungsbataillon 7 als Panzeraufklärungszug)

Heeresstruktur III

Das Panzergrenadierbataillon 192 wurde 1970 aufgegeliedert zum Jägerbataillon 441 und zum Jägerregiment 44 und damit dem Heimatschutzkommando 15 unterstellt. 1971 nimmt die Brigade an der britisch-geführten Gefechtsübung Keystone teil und die ABC-Abwehrkompanie 190 wandelte sich zur ABC-Abwehrkompanie 7 und verließ die Brigade. 1972 Umrüstung der Panzergrenadierbataillone 191 und 193 auf den Schützenpanzer Marder. Das Versorgungsbataillon 196 wurde 1973 außer Dienst gestellt und ihre Instandsetzungskompanie sowie die Nachschubkompanie der Brigade direkt unterstellt. Der Panzerspähzug 190 wurde selbstständige Brigadeeinheit. 1975 besuchte der Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) - Oberkommandierende des NATO-Hauptquartiers Europa (SHAPE), Alexander Haig die Brigade in Telgte. Zu Erprobungszwecken unterstand das Panzergrenadierbataillon 191 1976/1977 der Panzerbrigade 20. 1977 erfolgte die Verlegung des Panzergrenadierbataillon 193 und des Panzerbataillons 194 auf den Truppenübungsplatz - German Army Training Establishment Shilo (GATES) - in der Provinz Manitoba in Kanada.

Heeresstruktur IV

1980 wurde das Panzergrenadierbataillon 191 neu aufgestellt und das bisherige Panzergrenadierbataillons 191 in Panzergrenadierbataillon 192 im Rahmen der Umgliederung auf die Heeresstruktur IV umbenannt. 1982 verlegte das Panzergrenadierbataillon 193 und des Panzerbataillon 194 auf den kanadischen Truppenübungsplatz in Shilo. In der Heeresstruktur IV unterstanden der Brigade:

  • Panzergrenadierbataillon 191 (Neuaufstellung 1. Oktober 1980)
  • Panzergrenadierbataillon 193
  • Panzerbataillon 194
  • Panzerartilleriebataillon 195
  • Jägerbataillon 441
  • Stabskompanie
  • Nachschubkompanie 190
  • Instandsetzungskompanie 190
  • Panzerjägerkompanie 190
  • Panzerpionierkompanie 190
  • Feldersatzbataillon 197

1989 wurde ihr der Beiname Münsterland verliehen.

Heeresstruktur V

1994 wurde die Panzergrenadierbrigade 19 kurzzeitig der 1. Panzerdivision unterstellt und wechselte 1996 wieder zur 7. Panzerdivision. Ende August 2002 wurde die Panzergrenadierbrigade 19 aufgelöst.

Kommandeure der Panzergrenadierbrigade 19

Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
17 Oberst Robert Bergmann 2000 August 2002
16 Oberst Karl Ackermann 1. Oktober 1995 1999
15 Brigadegeneral Henning Brümmer 1. Oktober 1992 30. September 1995
14 Oberst Rudolf Camp 1. Oktober 1989 30. September 1992
13 Brigadegeneral Gerd Schultze-Rhonhof 1. April 1985 30. September 1989
12 Oberst Manfred Gerber 1. April 1983 31. März 1985
11 Oberst Hubertus Senff 1. April 1980 31. März 1983
10 Oberst Wolfgang Tebbe 1. Oktober 1977 31. März 1980
9 Brigadegeneral Horst Scheuermann 1. Juli 1974 30. September 1977
8 Brigadegeneral Horst-Bodo Schuwirth 29. April 1971 30. Juni 1974
7 Oberst Günter Rennhack 1. Oktober 1968 1. Oktober 1971
6 Brigadegeneral Franz-Joseph Schulze 7. September 1967 30. September 1968
5 Oberst Werner Ziegler 1. August 1964 6. September 1967
4 Brigadegeneral Bernd Freiherr Freytag von Loringhoven 1. April 1963 30. Juli 1964
3 Oberst Otto Fischer 9. Mai 1961 31. März 1963
2 Brigadegeneral Detlef von Rumohr 1. April 1960 8. Mai 1961
1 Oberst Otto Fondermann 1. März 1959 31. März 1960

Weblinks


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