Poppelsdorfer Friedhof

Poppelsdorfer Friedhof
Allee im ältesten Friedhofsteil
Mausoleum Soennecken

Der Poppelsdorfer Friedhof ist ein städtischer Friedhof im Bonner Ortsteil Poppelsdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Friedhof wurde ab 1798 von der Poppelsdorfer katholischen Sankt-Sebastian-Gemeinde angelegt und am 15. Mai 1800 eingeweiht. Damals belegte die Begräbnisstätte ein kleines Grundstück am nördlichen Fuße des Kreuzberges. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten zahlreiche Friedhofserweiterungen den Kreuzberghang hinauf, da der vorhandene Platz jedes Mal schnell ausgeschöpft wurde. 1897 bis 1898 erhielt der Friedhof einen neuen Teil, der sich westlich des Stationsweges erstreckt. In diesem neuen Teil wurde 1901 ein Verwaltungsgebäude und 1928 eine Friedhofskapelle errichtet. Ebenfalls im neuen Friedhofsteil wurde 1907 ein Urnenhain angelegt. Nach der Eingemeindung Poppelsdorfs nach Bonn wurde der Friedhof von der Stadt übernommen.

Seit 1984 steht der Friedhof unter Denkmalschutz. Um die Pflege und Dokumentation seiner alten Grabstätten kümmert sich seitdem und bis heute die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Bonn e. V.. Wie inzwischen auch auf vielen anderen historischen Friedhöfen Nordrhein-Westfalens besteht auch hier für jedermann die Möglichkeit einer Grabpatenschaft, bei der man als Gegenleistung für die Restauration eines historischen Grabmals lebenslanges Nutzungsrecht an dieser Grabstätte erhält.

Künstler und ihre Grabplastiken

(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Trauernder Genius
  • Rudolf Bosselt (1871 – 1938): Zuntz (Steinrelief)
  • Carl M. Geiling (1874 – 1924): Kraemer (Bronzerelief)
  • Joseph Hammerschmidt (1873 – 1926): Laute (liegender Bergmann)
  • Carl Ferdinand Hartzer (1838 – 1906): Murmann (Engel)
  • Albert Küppers (1842 – 1929): Plaketten für
  • Jakobus Linden: (1868 – 1950)
    • Linden (Pietà)
    • Metzmacher (Engel)
  • Siegfried Meinardus (1874 – 1933): Jansen (Figurengruppe)
  • Karl Menser (1872 – 1929)
  • Anton Josef Reiss (1835 – 1900): Ittenbach und Ehlenz (Pietà-Tondo)
  • Paul Stadler (1875 – 1955): Raumann (Plakette)
  • Peter Terkatz (1880 – 1954): Gefallenenmal
  • Erich von den Driesch (1878 – ?): Carl von den Driesch (Plakette)
  • Ingeborg von Rath (1902 – 1984): Furmans, von Rath und Winkelmann (Plakette)
  • Christian Warth (1836 – 1890): Kernchen (Trauernde)
  • Gottfried Welter (1871 – 1940)

Drei der genannten Künstler liegen auf dem Poppelsdorfer Friedhof: Albert Küppers, Jakobus Linden und Ingeborg von Rath.

Sehenswertes

Der Poppelsdorfer Friedhof gehört neben dem Alten Friedhof zu den ältesten bis heute als solche genutzten Begräbnisstätten Bonns. Sowohl im alten als auch im neuen Friedhofsteil trifft man auf zahlreiche architektonisch anspruchsvolle Grabmäler des 19. Jahrhunderts.

Auf dem Friedhof befindet sich auch eine Vielzahl von Gräbern verdienter Bonner Bürger, darunter mehrerer Gründungsprofessoren der Bonner Universität. Einige der hier beigesetzten bekannten Persönlichkeiten sind:

Grabstätte Oskar Jäger
Grabstätte Friedrich August Kekulé von Stradonitz

Neben den bemerkenswerten Bauwerken zeichnet sich der Poppelsdorfer Friedhof durch seine landschaftlich reizvolle Hanglage aus. In seinem oberen Bereich, insbesondere rund um den Urnenhain, weist der Friedhof einen reichhaltigen Baumbestand auf.

Einzelnachweise

  1. Die Figur (1911) wurde im Frühjahr 2010 gestohlen

Siehe auch

Weblinks

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