- Predlitz-Turrach
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Predlitz-Turrach Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Murau Kfz-Kennzeichen: MU Fläche: 150,12 km² Koordinaten: 47° 4′ N, 13° 55′ O47.06666666666713.916666666667971Koordinaten: 47° 4′ 0″ N, 13° 55′ 0″ O Höhe: 971 m ü. A. Einwohner: 851 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 5,67 Einw. pro km² Postleitzahl: 8863 Vorwahl: 03534 Gemeindekennziffer: 6 14 17 NUTS-Region AT226 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Predlitz 107
8863 Predlitz-TurrachWebsite: Politik Bürgermeister: Robert Feuchter (SPÖ) Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)Lage der Gemeinde Predlitz-Turrach im Bezirk Murau
Ortseinfahrt von Turrach, Montanmuseum(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Predlitz-Turrach ist eine Gemeinde mit 851 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Murau in der Steiermark.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Predlitz-Turrach liegt im oberen Murtal in den Gurktaler Alpen. Predlitz und Einach liegen am Ufer der Mur, von Predlitz aus führt die Bundesstraße 95 entlang des Turrach-Bachs in Richtung Süden über die Ortschaft Turrach hinauf bis zur Turracher Höhe in einer Seehöhe von 1.763 m. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt auf 890 m Seehöhe an der Mur bei Einach, der höchste ist der Gipfel des Eisenhuts in 2441 m.
Politisch gesehen bildet die Gemeinde den südwestlichen Abschluss des Bundeslandes Steiermark: Westlich der Gemeinde verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Steiermark und Salzburg, die benachbarten Salzburger Gemeinden sind Thomatal und Ramingstein im Westen und Tamsweg im Norden. Im Süden grenzt Predlitz-Turrach an die Gemeinden Albeck, Reichenau und Krems in Kärnten. Nachbargemeinden im Osten sind die steirische Gemeinde Stadl an der Mur und Deutsch-Griffen in Kärnten.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den drei Ortschaften Predlitz, Einach, und Turrach. Die Bevölkerungszahl ist seit langem rückläufig; zählte man hier 1869 noch 1369 Menschen, waren es 2001 nur noch 899, davon 449 in Predlitz, 250 in Einach und 200 in Turrach. Der nördliche Teil der Turracher Höhe gehört zum Gebiet der Ortsteils Turrach.
Geschichte
Ende des 6. Jahrhunderts siedelten Slawen am Oberlauf der Mur, in diese Zeit fällt die Gründung der Siedlung Predlitz. Der Ortsname entstand aus slawischen Begriff prědělъ, was Pass oder Wasserscheide bedeuten kann, und wohl ein Hinweis auf einen Weg über die Turracher Höhe ist. Der Ortsname für Turrach leitet sich von der alten Bezeichnung „Durrach“ für eine Waldgegend ab.
Die politische Gemeinde Predlitz wurde 1849/50 errichtet.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet führt die Turracher Straße (B 95), die Predlitz-Turrach mit den Bundesländern Salzburg (in Richtung Westen) und Kärnten (im Süden) verbindet. In Predlitz zweigt von der B 95 die Murauer Straße (B 97) in östliche Richtung nach Murau ab.
Außerdem befindet sich in Predlitz eine Station der Murtalbahn.
Ansässige Unternehmen
Das Gemeindegebiet besteht zu 58 % aus Wäldern und zu 27 % aus Almen, etwa 8 % werden landwirtschaftlich genutzt. Der ab 1660 in Turrach betriebene Bergbau erlebte Mitte des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit und war lange Zeit der bedeutendste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde, er wurde jedoch 1909 eingestellt.
Im Ort Turrach erfreut sich der alt-ehrwürdige Gasthof "Zum Bergmann" (Küchenchef Georg Meier) großer Beliebtheit. Es ist das höchstgelegene Haubenlokal der Steiermark.
Das Eisenwerk Turrach
Im Jahr 1662 ließ Johann Adolf Graf zu Schwarzenberg einen „Floßofen“ im Ort erbauen. Dieser stellte damals eine Besonderheit neben den sonst gebräuchlichen „Stucköfen“ dar.
Die schwierige Verschmelzung der „streng-flüssigen“ Turracher Erze stellte jedoch ein großes Problem dar. Einen Aufschwung brachte 1826 ein neu gebauter Ofen der bessere Schmelzleistungen und geringeren Holzkohlenverbrauch ermöglichte. 1838 wurde der Turracher Hochofen als erster in der Steiermark mit einem Winderhitzer ausgestattet.
Das örtliche Werk war lange Zeit Roheisenlieferant für die Schwarzenbergischen Stahlhütten in Paal, Murau, Katsch und Niederwölz.
"Bessemer Birne"
Als Johann Adolf II. Fürst zu Schwarzenberg 1861 beschloss, in Turrach ein Bessemer-Stahlwerk zu errichten, bedeutete dies eine weitere Pionierleistung im Eisen-hüttenwesen.
Mit Hilfe eines kippbaren Konverters („Bessemer Birne“) konnte im Jahr 1863 der erste recht gute Bessemerstahl Österreichs in Turrach erzeugt werden. 1866 wurde das Werk sogar um zwei Konverter erweitert. In den darauffolgenden Jahren wirkte sich die abgeschiedene Lage jedoch immer nachteiliger aus. Durch die Bildung größerer Gesellschaften wurde der Konkurrenzdruck schließlich zu groß und es kam 1898 zur Stilllegung der ältesten Bessemerhütte Österreichs.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Montanmuseum „Holz und Eisen“ in Turrach mit Ausstellungsstücken aus der 250jährigen Bergbaugeschichte des Ortes.
Literatur
- Walter Brunner: Einach. Geschichte einer obersteirischen Bergbauerngemeinde. Predlitz-Turrach 1988.
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
Weblinks
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