Wirecard

Wirecard AG
Rechtsform	Aktiengesellschaft
ISIN	DE0007472060
Gründung	1999
Sitz	Aschheim, Deutschland
Leitung	Markus Braun, Vorstandsvorsitzender Wulf Matthias, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter	500 (Dezember 2010)[1]
Umsatz	271,62 Mio € (2010)[2]
Branche	Dienstleistung
Website	www.wirecard.de

Die Wirecard AG ist ein börsennotiertes Technologie- und Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit Sitz im bayerischen Aschheim, einem Vorort von München. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr, das Risikomanagement sowie die Herausgabe und Akzeptanz von Kreditkarten. Sein Internet-Bezahldienst „Wirecard“ steht im Wettbewerb zu PayPal und Western Union. Die Tochtergesellschaft „Wirecard Bank AG“ verfügt über eine deutsche Banklizenz und ist Principal Member bei VISA, MasterCard und JCB.

Produkte und Dienstleistungen

Im November 2006 startete Wirecard den Prepaid-Internet-Bezahldienst mywirecard. Kunden können sich online anmelden und ein Konto bei der Wirecard-Bank eröffnen, das sie dann per Überweisung, Lastschrift, Bareinzahlung oder Einzahlung über die Kreditkarte aufladen. Dabei erhält jeder Kunde grundsätzlich eine virtuelle Prepaid-MasterCard, auf Wunsch auch als Plastikkarte. Zusätzlich lassen sich Geldtransfers zwischen Wirecard-Konten in Echtzeit abwickeln.

Seit 2010 im Portfolio der Bank ist die mywirecard 2Go VISA, eine Prepaid-Kreditkarte, die im Einzelhandel erworben und bereits beim Kauf mit Guthaben aufgeladen werden kann. Vor der Nutzung ist noch eine Online-Aktivierung notwendig. Beide Prepaid-Kreditkarten stehen immer wieder in der Kritik, da sie die Sicherheitsmechanismen MasterCard SecureCode und Verified by Visa nicht unterstützen.^[3]

Das Produkt Supplier and Commission Payments (SCP) der Wirecard AG basiert auf der automatischen Herausgabe von virtuellen Kreditkarten und ermöglicht elektronische Auszahlungen an Partner und Zulieferer, zum Beispiel für Provisionszahlungen. So können internationale Zahlungen über den elektronischen Versand von virtuellen Kreditkartennummern abgewickelt werden.

Kennzahlen

Geschäftsjahr	Umsatz in Mio. €	Gewinn in Mio. €	Mitarbeiter (per Ende Dezember des jew. Geschäftsjahres)
2004	6,83	0,053	18
2005	54,13	8,00	323
2006	81,94	15,44	361
2007	134,17	30,47	459
2008	196,79	42,31	442
2009	228,51	45,52	502
2010	271,62	53,97	500

Stand: Dezember 2010^[4]

Wirecard Bank

Seit Januar 2006 ist die Wirecard Bank AG Teil der Wirecard-Unternehmensgruppe und verfügt über eine deutsche Banklizenz. Darüber hinaus bietet die Wirecard Bank Akzeptanzverträge der Kreditkartenorganisationen VISA, MasterCard und JCB.^[5] Die Wirecard Bank ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds deutscher Banken e.V.

Kursmanipulationen

Im Sommer 2008 warf die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) der Wirecard falsche bzw. irreführende Bilanzierung vor. Infolge dessen beauftragte Wirecard die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young mit einem Sondergutachten für das Geschäftsjahr 2007. Später wurde bekannt, dass Mitglieder der SdK über Differenzkontrakte auf fallende Kurse vor Bekanntmachung der Bilanzdefizite spekuliert hatten. Auch Fondsmanager der Privatbank Sal. Oppenheim setzten auf fallende Kurse und wiesen institutionelle Anleger zur Kursmanipulation bereits vor Bekanntwerden der Vorwürfe auf Bilanzfehler hin.^[6][7] Die Aktie des Unternehmens sank daraufhin um fast siebzig Prozent.

Wirecard erstattete Ende Juni 2008 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen die Fondsmanager der Privatbank Sal. Oppenheim und Mitarbeiter der SdK.^[8]

Am 6. April 2010 fiel die Aktie des Unternehmens infolge einer Falschmeldung des Nachrichtendienstes „Goldman, Morgenstern & Partners“ (GoMoPa) erneut um mehr als dreißig Prozent. Die BaFin gab daraufhin am 7. April 2010 bekannt, eine förmliche Ermittlung eingeleitet zu haben.^[9]

Weblinks

• Webseite der Wirecard AG
• Webseite der Wirecard Bank AG

Einzelnachweise

1. ↑ Wirecard AG: Geschäftsbericht 2010. Abgerufen am 14. April 2011 (PDF). 
2. ↑ Wirecard AG: Geschäftsbericht 2010. Abgerufen am 14. April 2011 (PDF). 
3. ↑ myWirecard: Bezahlen mit der virtuellen Kreditkarte
4. ↑ Geschäftsbericht der jeweiligen Jahre
5. ↑ WireCard Bank AG: Start der Wire Card Bank AG. 1. Februar 2006, abgerufen am 22. März 2011. 
6. ↑ Bilanzierung: Wirecard beauftragt Ernst&Young. Handelsblatt, 5. August 2008, abgerufen am 22. März 2011. 
7. ↑ Wirecard erstattet Anzeige gegen Oppenheim-Fondsmanager. Boersenreport.de, 27. Juli 2008, abgerufen am 22. März 2011. 
8. ↑ Wirecard AG: Wirecard AG tritt Marktmanipulationen entschieden entgegen. 30. Juni 2008, abgerufen am 22. März 2011. 
9. ↑ Marktgerüchte: Finanzaufsicht untersucht Kursachterbahn bei Wirecard. Handelsblatt, 7. April 2010, abgerufen am 22. März 2011. 

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(Stand: 19. September 2011)