Radio HCJB

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Radio HCJB, die Stimme der Anden, ist einer der ältesten Missionssender der Welt und wurde am 25. Dezember 1931 von den Missionaren Dr. Clarence W. Jones und Reuben Larson gegründet. Der jetzige Präsident von HCJB ist Wayne Pederson. Der Sender hatte seinen Sitz in Quito, der Hauptstadt von Ecuador, heute arbeitet die Mission von Colorado Springs (USA) aus.

Inhaltsverzeichnis

HCJB weltweit

Radio HCJB

Radio HCJB strahlt seine Sendungen weltweit in mehreren Sprachen aus. Seit 1953 sendet HCJB auch Sendungen in deutscher Sprache. Hauptzielgebiete der Programme sind Südamerika, Nordamerika und Europa. Die Programme werden über Kurzwelle und in Ecuador auch auf Mittelwelle ausgestrahlt, dazu über Satellit, Podcast und Phonecast. Personell und finanziell wird der Sender stark von nordamerikanischen Mennoniten-Brüdergemeinden getragen. Für einen Missionssender hat Radio HCJB eine überraschend starke kulturelle Ausrichtung. So setzt man in den Sendungen, neben religiösen Beiträgen, auf den Reiz Südamerikas mit Andenmusik, Erlebnisberichten und Hintergrundberichten über Ecuador.

Der weltweit sehr gut zu empfangende Sender erfreut sich einer recht großen Beliebtheit und hat im deutschsprachigen Europa eine große Hörerschaft. Für viele Hörer, die den Kurzwellenempfang als Hobby betreiben, ist dieser Sender einer der ersten Kontakte mit Rundfunksendern aus Südamerika. QSL-Karten von HCJB aus Ecuador, sind beliebte Sammlerstücke.[1]

Die Abkürzung HCJB, das Rufzeichen des Senders, steht für Höret Christi Jesu Botschaft. Auf englisch nennt sich der Sender Heralding Christ Jesus Blessings und auf spanisch Hoy Cristo Jesus Bendice. Hinter HCJB verbirgt sich nicht nur die Rundfunkarbeit und die Verkündung des Evangeliums. So betreibt dieses Missionswerk mehrere karitative Einrichtungen in Ecuador, wie ein Krankenhaus und Schulen. Die Organisation schickt, neben Missionaren, auch Ärzte in den ecuadorianischen Regenwald, die einheimische Indianer behandeln.

Im Zweig der Gesundheitsarbeit "HCJB Global Hands" besitzt HCJB außerdem ein Ärzteteam für die Soforthilfe bei Naturkatastrophen, wie es z.B. beim Erdbeben in Haiti 2010 im Einsatz war. Neben Chirurgen und Allgemeinmedizinern gehört zum Team ein Wasseringenieur, der für die Trinkwassseraufbereitung vor Ort sorgt. Diese Einsätze geschehen zusammen mit der amerikanischen Mission Samaritan's Purse.[2]

Techniker dieses Senders betreiben ein eigenes Wasserkraftwerk, das zur Versorgung der Sendeanlagen mit Elektrizität dient. Überschüssige Energie wird an den Staat verkauft.

HCJB zahlt seinen Mitarbeitern keine Gehälter. Jeder Mitarbeiter muss ein religiöses Bekenntnis ablegen und hat einen Freundeskreis, der ihn mit Spenden unterstützt.

Partnerschaft

Wichtige Partner von Radio HCJB in Deutschland sind die Deutsche Missionsgemeinschaft (DMG) sowie der christliche Radio- und Fernsehsender ERF Medien (Deutschland). Elf Mitarbeiter/innen der DMG sind in Teams und Aufgaben von HCJB (Radioarbeit, medizinischer Dienst, Nothilfe usw.) in Ecuador im Einsatz.[3]

Chronik

Jahr Aktivität
1931 Zu Weihnachten wird die erste Sendung von Radio HCJB mit einer Leistung von 250 Watt aus einem Schafstall ausgestrahlt.
1940 Am Ostersonntag wird der neue 10-Kilowatt-Sender vom Präsidenten Ecuadors eingeweiht.
1948 Der Präsident Ecuadors verleiht HCJB den nationalen Verdienstorden.
1950 In Quito wird mit der medizinischen Arbeit unter Indianern begonnen.
1951 HCJB erwirbt in der Nähe des Ortes Pifo 45 Morgen Land zur Errichtung von Sende- und Antennenanlagen.
1953 Am 13. August wird der Deutsche Dienst gegründet. In Pifo nimmt die neue Sendeanlage ihren Betrieb auf.
1955 "Hospital Vozandes", das HCJB-Krankenhaus in Quito, wird eingeweiht.
1956 "Hospital Vozandes del Oriente", das HCJB-Krankenhaus in Shell am Rande des Urwalds, wird eingeweiht.
1961 HCJB erhält die Sendeerlaubnis für den ersten Fernsehsender Ecuadors.
1965 Das Wasserkraftwerk in Papallacta wird in Betrieb genommen. Es produziert mit einer Leistung von 1,8 MW Energie für die Sendeanlage in Pifo.
1972 Die spanischsprachigen UKW-Sendungen für Quito, mit einer Sendeleistung von 5 kW, werden aufgenommen.
1973 Der UKW-Sender HCJB-2 in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors, wird in Betrieb genommen.
1974 Der computergesteuerte Programmabstrahlungsraum "PACS" wird gebaut.
1976 Die Konstruktion der steuerbaren Antenne – der ersten dieser Art für Rundfunkzwecke – beginnt.
1980 Die Leistung des Wasserkraftwerks wird auf 4 MW erhöht.
1981 Der von HCJB-Ingenieuren entworfene und gebaute 500-kW-Sender nimmt seinen Betrieb auf.
1984 Das Projekt "Die Welt im Jahr 2000" wird ins Leben gerufen. Dessen Ziel ist die Koordination der weltweiten Rundfunkmission.

Die Schule für christliche Kommunikatoren (CCC) nimmt mit 12 Studenten den Unterricht auf.

1988 HCJB führt das erste internationale Medienseminar (Quito School of Broadcasting) durch.
1990 Der neue 100-kW-Sender wird in Pifo in Betrieb genommen. Wie der 500-kW-Sender wurde er ebenfalls von HCJB-Ingenieuren konzipiert und gebaut. Er arbeitet nach dem Prinzip der "Solid State Modulation". Zwei gebrauchte SSB-Sender werden installiert.
1993 Gründung des christlichen Fernsehprogramms ASOMA-VISION in Zusammenarbeit mit Radio HCJB.
1994 Das Satellitennetzwerk "ALAS" geht in Zusammenarbeit mit HCJB und Trans World Radio (TWR) auf Sendung.
1998 Am 1. Mai startet die HCJB-Homepage.
2000 In Zusammenarbeit mit "EuroMax-Deutsch" sendet der deutschsprachige Dienst seit dem 27. März täglich eine halbe Sunde auf ASTRA 1B. Gleichzeitig ist das Programm als Livestream im Internet und auf Afristar (Worldspace) empfangbar. Das deutschsprachige Programm für Europa ist "on demand" von der HCJB-Homepage abrufbar.
2002 Im Februar werden die ersten Sendungen in plautdietscher Sprache ausgestrahlt. Zunächst wird nach Südamerika eine halbe Stunde wöchentlich über Kurzwelle und nach Europa eine Viertelstunde wöchentlich über Satellit in Plautdietsch gesendet. Ab April werden täglich Sendungen in Plautdietschausgestrahlt, später auch über WRN.
2003 Im Frühjahr geht die HCJB-Sendestelle in Kununurra - Australien in Betrieb. Die deutschsprachige Abteilung feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. Im Dezember werden die deutschen Sendungen in Deutschland erstmals terrestrisch über die Sendeanlagen der T-Systems ausgestrahlt. Im Stadtgebiet Berlins sind die Sendungen täglich auf UKW zu hören (bis 2004).

Das Satellitennetzwerk ALAS wird nun ganz von Radio HCJB geführt.

2004 Der plattdeutsche Arbeitszweig wechselt von der Testphase zum Regelbetrieb. Das Ehepaar Rempel aus Paraguay tritt als Vollzeitmissionare für Plattdeutsch seinen Dienst an.
2005 Das HCJB-Krankenhaus feiert das 50-jährige Jubiläum; ein Ärzteteam spezialisiert sich auf weltweite Katastropheneinsätze.
2006 Die Erkennungsmelodie "Bleibend ist seine Treu" erklingt schon 75 Jahre im Äther. Die Stadt Quito zeichnet Radio HCJB mit der Ehrennadel aus.
2007 Die Mission bekommt eine neue Identität in der Namensgebung und durch ein neues Logo.

Das Ehepaar Rempel verlässt die deutsche Redaktion und geht zurück nach Paraguay. Die plautdietschen Programme werden jetzt in Deutschland von Viktor Sawatzki bei SW-Radio, Partner von HCJB, in Detmold produziert.

2009 Die Sendeanlagen in Pifo müssen dem Bau des neuen Flughafens von Quito weichen und werden im Herbst 2009 abgeschaltet.

Der deutschsprachige Dienst von Radio HCJB in Quito macht sich als "Vozandes Media" selbstständig. Mit Hilfe von HCJB baut Vozandes Media auf dem Pichincha eine neue Antenne und einen Kurzwellensender, auf um die Programme der Quichua, Cofan und Waorani weiterzuführen. Deutsche, plattdeutsche, portugiesische und Programme in der brasilianischen Indianersprache Cofan werden ab diesem Zeitpunkt über die Sendeanlagen von CVC in Chile täglich fortgeführt. In Europa laufen die Kurzwellensendungen in deutsch, plattdeutsch, russisch und tschetschenisch seit Ende 2009 über die Kurzwellenstation in Sitkunai, Litauen.

Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter

Weblinks

Einzelnachweise

  1. HCJB QSL Gallerie. HCJB Germany / Vozandes Media. Abgerufen am 8. September 2010.
  2. Haiti - Emergency Medical Response Team. HCJB Global. Abgerufen am 8. September 2010.
  3. Deutsche Missionsgemeinschaft, Partnerorganisationen. Abgerufen am 13. September 2010.

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