- Rainman
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Filmdaten Deutscher Titel: Rain Man Originaltitel: Rain Man Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1988 Länge: 133 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Barry Levinson Drehbuch: Barry Morrow, Ronald Bass Produktion: Peter Guber, Mark Johnson, Jon Peters Musik: Hans Zimmer Kamera: John Seale Schnitt: Stu Linder Besetzung - Dustin Hoffman: Raymond Babbitt
- Tom Cruise: Charlie Babbitt
- Valeria Golino: Susanna
- Gerald R. Molen: Dr. Bruner
- Jack Murdock: John Mooney
- Bonnie Hunt: Sally Dibbs
Rain Man ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Barry Levinson aus dem Jahr 1988. Dustin Hoffman spielt den autistischen Raymond, der von seinem Bruder Charlie (Tom Cruise) aus einer Klinik auf eine lange Reise durch die USA mitgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Kalifornien in den 80er Jahren: Charlie Babbitt, ein eitler und selbstverliebter Autokenner, bekommt bei Geschäften mit teuren Autos Probleme mit den Umweltanforderungen. Seine Verhandlungspartner wollen die Verträge platzen lassen und die Anzahlungen zurück bekommen. Charlie kann das Unglück gerade noch abwenden, indem er vorgibt, seine Wagen hätten die Anforderungen doch erfüllt, und bei jedem Exemplar 5.000 US-Dollar Preisnachlass verspricht. Als er wenig später mit seiner Freundin Susanna auf dem Weg zu einem gemeinsamen Wochenende ist, erfährt er vom Tod seines Vaters, Sanford Babbitt. Charlie zeigt keine großen Emotionen, macht sich aber dennoch unverzüglich auf den Weg nach Cincinnati, Ohio, wo das Begräbnis stattfindet.
Er erzählt Susanna, dass er schon immer ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater gehabt habe. Dieser ließ ihn z.B. nie den 49er Buick Roadmaster fahren und als Charlie sich eines Tages den Wagen einfach nahm, um mit seinen Freunden ein paar Runden zu drehen, wurde er von der Polizei angehalten und auf der Wache festgehalten. Sein Vater ließ ihn zwei Tage in der Zelle sitzen, während die anderen in wenigen Stunden von ihren Vätern abgeholt wurden. Charlie verließ daraufhin sein Elternhaus, kehrte nie zurück und brach den Kontakt ab.
Bei der Verlesung des Testaments erfährt Charlie, dass er die preisgekrönten Rosenbüsche und den 49er Buick erbt, während das Restvermögen im Umfang von 3 Mio. Dollar einem unbekannten Begünstigten überschrieben wird. Charlie sieht sich von seinem Vater um das Geld betrogen, so dass er versucht, herauszufinden, wer „sein“ Geld bekommen hat. Er stößt auf Wallbrook, eine Klinik für Geistesgestörte, die er umgehend aufsucht. Dort lernt er den Leiter kennen, Dr. Bruner, der ihm aber jede Auskunft verweigert.
Währenddessen kann sich Susanna nicht eines merkwürdigen Mannes erwehren, der sich in den Buick ans Steuer setzt und beständig wiederholt „Ich bin ein ausgezeichneter Fahrer“. Als Charlie ihn aus dem Wagen wirft, beharrt der Mann darauf, der Sohn des Eigentümers des Wagens zu sein und ihn sogar ab und zu in der Auffahrt fahren zu dürfen. Er gibt korrekt den Namen von Charlies Vater und dessen Anschrift wieder. Dr. Bruner eröffnet Charlie daraufhin, dass es sich bei dem offensichtlich etwas gestörten Mann um seinen Bruder Raymond handelt. Raymond ist Autist, was Charlie nicht davon abhält, ihn aus der Klinik mitzunehmen, nachdem er erfahren hat, dass Raymond die 3 Millionen Dollar geerbt hat, obwohl er sich keinen rechten Begriff von Geld machen kann.
Charlie ist fest gewillt, seinen Bruder mit nach Kalifornien zu nehmen, muss sich aber auf dem Weg immer mehr an dessen Lebensrhythmus gewöhnen. Raymond verträgt keine großen Abweichungen von seinem bekannten Tagesablauf und schon die ständig wechselnde Umgebung auf der Reise scheint ihn zu überfordern. Charlie muss, um einen „Anfall“ seines Bruders zu verhindern, dafür sorgen, dass dessen Alltag einigermaßen gewohnheitsgemäß weiterläuft. Susanna, die Charlie anfangs begleitet, verlässt ihn unter dem Vorwurf, jeden Menschen stets für seine Zwecke zu missbrauchen; sie selbst und auch seinen Bruder, den er entführt habe, um an das Geld zu kommen.
Die Reise gestaltet sich schwieriger als erwartet, als Raymond sich weigert, in ein Flugzeug zu steigen, dessen Fluggesellschaft bereits einen Absturz zu verzeichnen hatte. Er kennt alle Abstürze mit Flugnummern und Anzahl der Todesopfer. Raymond wäre nur bereit, in ein Flugzeug von Qantas zu steigen, da diese Gesellschaft noch nie von Abstürzen betroffen war. Jedoch bietet diese australische Fluglinie keine inneramerikanischen Flüge von Ohio nach Kalifornien an, so dass Charlie gezwungen ist, die Strecke mit dem Auto zurückzulegen. Die Angewohnheiten seines Bruders zwingen ihn zu ständigen Pausen. Raymond besteht unter anderem auf pünktlichem Essen der richtigen Mahlzeiten, bestimmten Fernsehsendungen und pünktlichem Zubettgehen.
Im Laufe der Reise bemerkt Charlie aber auch mehr und mehr schier unglaubliche Fähigkeiten seines Bruders. So gibt er Raymond ein Telefonbuch, damit dieser etwas zu lesen hat und stellt am nächsten Tag fest, dass dieser alle Telefonnummern einschließlich der Adressen aller Personen bis zum Buchstaben 'G' im Kopf hat. Als einer Bedienung in einem Restaurant eine Packung Zahnstocher zu Boden fällt, erkennt Raymond auf einen Blick, wieviele Zahnstocher am Boden liegen. Als Charlie daraufhin einen Arzt aufsucht, findet dieser heraus, dass Raymond die kompliziertesten theoretischen Rechenaufgaben ohne zu überlegen lösen kann, aber dennoch nicht in der Lage ist, einfache praktische Rechnungen mit Geldbeträgen durchzuführen oder Preise für bestimmte Waren zu benennen.
Als die beiden Brüder wieder einmal ein Motel zur Übernachtung aufsuchen, weigert sich Raymond, bei Regen aus dem Haus zu gehen, so dass die Reise nicht fortgesetzt werden kann, bevor der Regen aufhört. Er bekommt einen Anfall, als Charlie heißes Wasser in die Badewanne lässt, und es wird daraufhin klar, dass ihre Eltern Raymond in das Heim gaben, weil sie Angst hatten, Raymond könne Charlie, ohne es zu wollen oder zu begreifen, etwas antun. Raymond versteht „Rain Man“, als Charlie ihn ruft, und Charlie begreift, dass es sein Bruder war, der, als er selbst noch ein Kind gewesen ist, oft für ihn gesungen hatte. Bisher hatte er jenen „Rain Man“ immer für eine Fantasiefigur gehalten.
In einer Raststätte bemerkt Charlie, dass sich Raymonds Fähigkeiten nicht nur auf das Lösen mathematischer Probleme erstrecken, sondern dass er sich in Sekundenschnelle bestimmte Dinge einprägt und sie noch viel später präzise wiedergeben kann. Er kauft sich ein Kartenspiel, und Raymond ist auch hier in der Lage, die Reihenfolge des Erscheinens der Karten fehlerfrei anzugeben. Daraufhin entscheidet sich Charlie, Las Vegas anzusteuern.
In einem Casino in Las Vegas gewinnt Charlie mit Raymonds Hilfe, der die Karten zählt, jedes Spiel beim Black Jack und wird deshalb schnell von der Casinoleitung überwacht. Nachdem die beiden 86.500 Dollar gewonnen haben, wird es Raymond zu viel und sie hören auf. Charlie geht auf den Vorschlag des Sicherheitschefs ein, seinen Gewinn zu nehmen und Las Vegas am nächsten Tag zu verlassen. Das Casino verzichtet daraufhin auf eine Untersuchung – man geht davon aus, dass Charlie betrogen hat.
An der Bar des Casinos trifft Raymond eine Frau, die mit ihm flirtet. Sie merkt schnell, dass an ihrem Gegenüber etwas nicht stimmt und verschwindet, während Raymond davon ausgeht, eine weitere Verabredung mit ihr zu haben. Charlie bringt ihm daraufhin Tanzen bei, wobei sich die beiden Brüder sehr nahe kommen, doch als Charlie Raymond umarmen möchte, bekommt dieser einen „Anfall“. Kurze Zeit später kommt Susanna zurück und begleitet Raymond zu seiner Verabredung. Die Frau erscheint nicht. Als Raymond und Susanna auf dem Rückweg wieder im Fahrstuhl sind, hält sie den Aufzug an und tanzt mit Raymond. Als sie erfährt, dass Raymond noch nie eine Frau geküsst hat, küsst sie ihn. Als er danach von ihr gefragt wird, wie sich sein erster Kuss angefühlt hat, antwortet er: „feucht“.
Charlie hat sich mittlerweile mit Dr. Bruner in Verbindung gesetzt und beide einen Termin bei einem Psychologen vereinbart, der ein Gutachten über Raymond erstellen soll, das darüber entscheidet, ob Raymond bei seinem Bruder bleiben kann oder zurück in die Klinik gebracht wird. Dr. Bruner bietet Charlie 250.000 Dollar, wenn er seinen Bruder in Ruhe in der Klinik lässt, doch Charlie ist nicht mehr an Geld, sondern an seinem Bruder interessiert.
Beim Treffen mit dem Psychologen wird schnell deutlich, dass Raymond nicht in der Lage ist, autonom Entscheidungen zu treffen. Die Woche mit seinem Bruder hat in ihm aber einige neue Emotionen erweckt. So erkennt er beispielsweise einen Scherz von Charlie oder legt seinen Kopf aus Zuneigung auf dessen Schulter. Trotzdem muss Raymond zurück in die Klinik, wo Charlie ihn zukünftig besuchen wird. Zuvor darf er aber noch mit dem Buick die Auffahrt der Klinik entlang fahren.
Anmerkungen
- Für diese Geschichte ließ sich der Drehbuchautor Barry Morrow vom Savant Kim Peek inspirieren.
- Raymond wiederholt in unangenehmen Situationen beständig den Sketch Who's on first? von Abbott und Costello.
- In der Simpsons-Folge „$pringfield“ (dt. Titel: „Vom Teufel besessen“) wird Homer Kartengeber im Casino von Mr. Burns. Zwei Männer, Tom Cruise (Charlie) und Dustin Hoffman (Raymond), kommen an seinen Tisch und räumen ab. Als Raymond sich in einem Anfall auf dem Boden wälzt, tut Homer es ihm gleich. Diese Szene wurde aufgrund des Vorwurfes der Geschmacklosigkeit nach der ersten Ausstrahlung aus der Folge geschnitten.
- Ursprünglich war Steven Spielberg für die Regie vorgesehen. Er lehnte jedoch ab und so erhielt Levinson den Auftrag und schließlich einen Oscar.
- Dustin Hoffman soll sich über ein Jahr auf die Rolle des Raymond vorbereitet haben.
- Für Filmkomponist Hans Zimmer war dieser Film der große Durchbruch.
- Das den Vorspann untermalende Musikstück (Iko, Iko) ist auch während der Kletterszene in Mission: Impossible 2 (2000) zu hören. In beiden Filmen war Tom Cruise Hauptdarsteller und Hans Zimmer für die Musik verantwortlich.
Auszeichnungen
Der Film Rain Man war 1989 achtmal für den Oscar nominiert und bekam ihn in den Kategorien
Weitere Filmpreise:
- 1989
- Golden Globe Award für den besten Film (Drama) und den besten Schauspieler (Hoffman)
- Internationale Filmfestspiele Berlin 1989: Goldener Bär für den besten Film
- David di Donatello (Italienischer Filmpreis) für den besten ausländischen Film und den besten Hauptdarsteller
- Jupiter für den besten Film
Kritiken
„Während die Geschichte recht langatmig und unkonzentriert entwickelt ist, weckt die Figur des Behinderten dank der ebenso sensiblen wie verblüffenden Darstellung Dustin Hoffmans in tragischen und komischen Situationen menschliches Interesse und Anteilnahme.“
– Lexikon des internationalen Films
„Die ungewöhnliche Autismus-Studie erntete einen Goldenen Bären, zwei Golden Globes und vier Oscars. Von denen ging einer an Dustin Hoffman, der sich über ein Jahr akribisch auf seine Rolle vorbereitet hatte.“
„Levinson plaziert die Kamera, Cruise gibt die Stichworte, und Dustin Hoffman spielt. „Rain Man" ist unwiderstehlich, weil er wie alle großen Hollywoodfilme von Hollywood selber handelt, von der autistischen Einsamkeit des Stars.“
– Die Zeit, 24. Februar 1989[2]
DVD-Veröffentlichung
- Rain Man. Reihe „Preisgekrönte Filme“. MGM Home Entertainment/Twentieth Century Fox Home Entertainment 2006
Literatur
- Leonore Fleischer: Rain Man. Ein Roman nach dem Drehbuch von Ronald Bass und Barry Morrow. Deutsch von Alfred Dunkel. 21. Auflage. Heyne, München 1995, 234 S., ISBN 3-453-03595-X
Einzelnachweise
Weblinks
- Rain Man in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Rain Man in der Online-Filmdatenbank
- Kim Peek – The Real Rain Man (englisch) – Wisconsin Medical Society
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