- Rechtes Weserufer
-
Rechtes Weserufer Stadt MindenKoordinaten: 52° 18′ N, 8° 56′ O52.2916666666678.933333333333344Koordinaten: 52° 17′ 30″ N, 8° 56′ 0″ O Höhe: 44 m ü. NN Einwohner: 4593 (31. Dez. 2008) Postleitzahl: 32423 Vorwahl: 0571 Lage von Rechtes Weserufer in Minden Das Rechte Weserufer ist einer von 19 Stadtbezirken der ostwestfälischen Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen und hat rund 4600 Einwohner[1]. Er befindet sich gegenüber der Innenstadt am rechten Ufer der Weser. Im östlichen Bereich des Stadtteils liegt der Bahnhof der Stadt Minden, im Norden der Mittellandkanal und südlich der Festplatz Kanzlers Weide. Der Stadtteil wird in die drei Gebiete Brückenkopf, Bahnhof und Südabstieg eingeteilt, die sich durch die Stadtbesiedlung und geographische Lage ergeben. Stadtverordneter ist Egon Stellbrink
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Brückenkopf
Die Weserbrücke verbindet die Altstadt Minden mit dem rechten Weserufer, der Fluss ist hier stadtbildprägend. Es gibt Initiativen, diesen Weserbereich einer neuen Nutzung zuzuführen - eine Überlegung ist die Kandidatur zur Landesgartenschau 2012/2017. In Uferbereich haben seit ein paar Jahren die Weserfreunde einen Sandstrand angelegt, um die ursprüngliche Ufergestalt der Weser wieder in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Geschichte
Die Besiedlung des Ostufers der Weser begann mit dem Bau des Klosters Sankt Mauritius zur Sicherung der Handelswege im 11. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wurde die erste Weserbrücke gebaut und damit das rechte Weserufer mit der Stadt Minden auf dem linken Weserufer verbunden.
Direkt an der Weser wurde nach der Auflösung der Festung Minden der östliche Brückenkopf an der Weserbrücke besiedelt. Entlang der Straßenverbindung von Minden nach Osten, der alten Bundesstraße 65 entstanden hier nach Aufhebung der Befestigung der Stadt Minden ab 1893 Bürgerhäuser, Industrie- und Sportanlagen auf einer der alten Weserinsel. Zugang erhält man von Westen über die Weserbrücke und von Osten durch die Bunte Brücke. Bei Weserhochwasser flutet die Weser ihr Überschwemmungsgebiet und der Brückenkopf ist wieder eine Insel.
Die Besiedlung fand erst nördlich der Kaiserstraße statt, dann wurde auch der südliche Bereich bebaut. Ein Bauordnung, bzw eine Bauleitplanung gab es für diesen Bereich weniger. Jedoch wurden hier in erster Linie repräsentative Bürgerhäuser gebaut.
Im Süden geht der Brückenkopf in die Kanzlers Weide über. Dies war zunächst eine Weide in den Weserwiesen nach Neesen. Der nördliche Teil wurde zur Bebauung freigegeben, der südliche Teil dient nach einer Befestigung als Festplatz und wurde und ab Anfang des 20. Jahrhunderts als Platz für Veranstaltungen wie das Mindener Freischießen und die Mindener Messe genutzt. Heute stehen ein Teil der Häuser im Südlichen Bereich unter Denkmalschutz. So die Garage in der Uferstraße 2, 1908 für den Kommerzienrat Theodor Mayer einem der ersten Autobesitzer in Minden gebaut. 1960 erweitert wird sie zur Zeit von der Künstlergruppe Regenbogen genutzt.
Mitte der 1990er Jahre wurde der Platz erneut umgestaltet und weiter ausgebaut. Jetzt wird er als Großparkplatz der Stadt Minden genutzt, angebunden durch eine neu gebaute Füßgängerhängebrücke über die Weser, die die Kanzlers Weide direkt mit der Innenstadt verbindet und mit dem östlich weiter führenden Fahrradweg eine West-Ost-Verbindung am südlichen rechten Weserufer bildet.
Gebiet um den Bahnhof
Östlich anschließend liegt das Gebiet um den Bahnhof. Als Endbahnhof der Cöln-Mindener Eisenbahn 1847 gebaut, war er Grenzbahnhof des Landes Preußen. Der Bahnhof wurde deshalb als symmetrische Doppelhalle gebaut, eine Halle gehörte zu Preußen eine zum Königreich Hannover. Reisende mussten hier aussteigen und die administrativen Aufgaben erfüllen (Zoll, Stapelrecht etc.). Später wurde hier die Hannoversche Westbahn von Hannover über Löhne nach Osnabrück gebaut und traf in Minden an die Cöln-Mindener Eisenbahn. Für die umsteigenden Soldaten wurde die Bahnhofskaserne errichtet und im Rahmen der Festung Minden wurde der Bahnhof durch drei Forts nach osten gegen das Königreich Hannover geschützt. Sie markieren in etwa die östliche Grenze des Gebiets Rechtes Weserufer.
Von 1902 bis 1957 befand sich an der Kaiserstraße gegenüber der Oberpostdirektion (heute Park and Ride-Platz) ein Bahnhof der Mindener Kreisbahnen. Ab 1920 bis in die 50er Jahre fuhren Straßenbahnen zum Bahnhof und über Grille nach Meißen. An der Friedrich-Wilhelm-Straße errichteten die Kreisbahnen einen Übergabebahnhof und 1919 einen Personenbahnhof, der bis 1922 auch von der Bad Eilsener Kleinbahn genutzt wurde.
Rund um diesen Bahnhof entstand ein neuer Stadtteil der Stadt Minden, vom dem aus eine rasche Industrialisierung Mindens einsetzte. Heute liegen rund um den Bahnhof viele Bahnhofsanlagen, die durch die Schließung des Mindener Güterbahnhofs in den 1990er Jahren brach liegen und auf eine Neunutzung warten.
Westlich des Bahnhofs wurde durch den Bauunternehmer Lax die so genannte Laxburg errichtet, eine Bebauung mit Mietshäusern in damals fortschrittlichen Stil. Hier fanden sich zum ersten Mal in Minden Gaslaternen, diese stehen heute unter Denkmalschutz und sind die letzten Zeugnisse dieser Zeit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Ansässige größere Unternehmen sind unter anderem die Deutsche Post AG mit einem Auslieferungslager, die BASF Pharmachemikalien, ehemals Knoll AG, welche chemische Grundstoffe für die Pharma und Kosmetikindustrie herstellt, sowie die Verwaltung der Mindener Kreisbahnen (MKB).
Verkehr
Der Verkehr in diesem Stadtteil wird vor allem durch die ausgebaute nicht mehr mit Bäumen bestandenen von Westen nach Osten verlaufenden ehemalige Bundesstraße 65, der Kaiserstraße bestimmt. Östlich verlässt sie mit der Bunten Brücke die alte Weserinsel. Nach Süden hin verläuft die Hausbergerstraße, auch sie eine Fernverkehrsstraße die den nach Süden führenden Verkehr am östlichen Weserufer aufnimmt und über Neesen nach Porta Westfalica und zur Autobahn A2 führt. Beide Straßen sind stark befahren, eine geplante Umgehungsstraße durch die Weserwiesen östlich des Brückenkopfs wurde im Sommer 2006 von der Landesregierung in Düsseldorf endgültig gestoppt.
Die Bunte Brücke, die Verbindung im Osten ist durch statische Probleme nur noch für mittlere Lasten zugelassen. Eine bauseitige Prüfung hatte starke bauliche Mängel festgestellt. Seit Beginn des Jahres 2006 ist sie nur noch auf einer Spur je Richtung befahrbar. Auf der gesperrten Spur ist jetzt Platz für Fahrradfahrer. Die Brücke muss komplett abgetragen und neu errichtet werden. Mit einem Neubau wird jedoch frühestens ab 2008 gerechnet. Der Brückenkopf ist durch diese Einschränkung merklich durch den Autoverkehr entlastet.
Zur Zeit diskutiert die Stadt die Kaiserstraße weiter auszubauen und die seitlichen Parkstreifen im Bereich des Brückenkopfs wegfallen zu lassen. Betroffen sind dadurch vor allem die Geschäftsinhaber, deren Kunden keine Parkplätze vor Ort mehr finden würden. Sie plädieren für einen Rückbau der Straße und die Schaffung von Parkplätzen mit Baumanpflanzungen, um das alte östliche Eingangstor der Stadt Minden aufzuwerten. [2]
Industriehafen und Südabstieg
Nördlich liegt das Gebiet rund um das östliche Ufer des Wasserstraßenkreuzes Minden. Hier finden sich Binnenhafen, Industrieanlagen und einige Gewerbegebiete. Der alte Weserhafen ist Standort der Weserwerft und eines alten Kohlehafens, das Gebiet gilt als so genannte "Kohlenufer" als typisches "Arbeiterviertel".
Schulsituation
Nordwestlich der Laxburg liegt an der Hafenstraße die Hafenschule, die einzige Schule des Stadtteils. Im neuen Schulentwicklungsplan der Stadt Minden ist diese wegen zurückgehender Schülerzahlen mit der Grundschule in Meißen zusammengelegt worden und in Cornelia Funke Schule umbenannt worden. Der neue Schulstandort ist seit 2007/2008 in Dankersen an der Olafstraße. Das bedeutet, dass der Ortsteil Rechtes Weserufer ähnlich wie der Stadtteil Meißen ohne eigene Schule ist.
Öffentliche Einrichtungen
Es existiert auf dem Brückenkopf eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Minden.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ http://www.mt-online.de/mt/lokales/minden/?cnt=2116770&index_page=2 Mindener Tageblatt vom 26. Jananuar 2008
- ↑ http://www.mt-online.de/mt/lokales/minden/?cnt=1669498, MT vom 23. Juni 2007, abgerufen am 25. Juni 2007
Stadtteile von MindenBärenkämpen | Bölhorst | Dankersen | Dützen | Haddenhausen | Häverstädt | Hahlen | Innenstadt | Königstor | Kutenhausen | Leteln-Aminghausen | Meißen | Minderheide | Nordstadt | Päpinghausen | Rechtes Weserufer | Rodenbeck | Stemmer | Todtenhausen
Wikimedia Foundation.