Reichsbundpokal

Reichsbundpokal

Der Bundespokal (bis 1918 Kronprinzenpokal) war ein deutscher Fußballwettbewerb, bei dem die regionalen deutschen Fußball-Verbände gegeneinander antraten. Nach Auflösung der Verbände im Jahr 1933 wurde 1935-1942 der Reichsbundpokal als Pokalwettbewerb der Fußballgaue Deutschlands ausgetragen. Als inoffizieller Nachfolger kann der Länderpokal gelten, der seit 1951 ausgetragen wird.

Inhaltsverzeichnis

Trophäe

Der Pokal wurde 1908 vom deutschen Kronprinzen Wilhelm von Preußen für Repräsentativspiele der Verbandsauswahlmannschaften gestiftet. Der Pokal ist silbern und hat zwei überlange Henkel. Oben am Rand stehen die Bereiche (Verbände) namentlich und in römischen Zahlen nummeriert. Darunter, getrennt durch Linien, steht folgendes: Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen (dies steht in deutscher Kurrentschrift geschrieben) stiftete im Jahre 1908 diesen Pokal als Wanderpreis für Fußball-Wettspiele zwischen den repräsentetiven Mannschaften der Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes (in Druckschrift). Um ihn spielten die Mannschaften von 1909 bis 1918, als die Monarchie in Deutschland abgeschafft wurde.

Kronprinzenpokal

In der Saison 1908/09 gab es zum ersten Mal den Wettbewerb. Er war der erste deutsche Fußball-Pokalwettbewerb überhaupt, da der DFB-Pokal erst 1934 eingeführt wurde. Die Deutsche Fußballmeisterschaft, die es seit 1903 gibt, ist eine Meisterschaft und kein Pokalwettbewerb. Nur 1914 und 1915 wurde der Kronprinzenpokal wegen des Ersten Weltkriegs nicht ausgetragen. Der Pokal wurde ab 1916 wieder ausgetragen (somit früher als die Deutsche Meisterschaft) und 1919 nach dem Ende der Monarchie in Bundespokal umbenannt.

Verbände

Teilgenommen haben am Kronprinzenpokal die regionalen Fußballverbände. Im einzelnen waren dies:

VBB und MFB fusionierten 1911 zum Verband Brandenburgischer Ballspielvereine.

Endspiele und Sieger des Kronprinzenpokals

  • 1909 Mitteldeutschland - VBB 3:1
  • 1910 Süddeutschland - VBB 6:5
  • 1911 Norddeutschland - Süddeutschland 4:2
  • 1912 Süddeutschland - Brandenburg 6:5
  • 1913 Westdeutschland - Brandenburg 5:3
  • 1914 Norddeutschland - Mitteldeutschland 2:1
  • 1915 und 1916 nicht ausgetragen
  • 1917 Norddeutschland - Süddeutschland 2:1
  • 1918 Brandenburg - Norddeutschland 3:1

Alle Endspiele wurden in Berlin ausgetragen.

Bundespokal

Nach Abschaffung der Monarchie wurde der Pokalwettbewerb unter dem Namen Bundespokal weitergeführt.

Endspiele und Sieger des Bundespokales

  • 1919 Norddeutschland - Süddeutschland 5:4 (Berlin)
  • 1920 Westdeutschland - Mitteldeutschland 1:0 (Hannover)
  • 1921 Mitteldeutschland - Westdeutschland 4:0 (Leipzig)
  • 1922 Süddeutschland - Norddeutschland 7:0 (Hamburg)
  • 1923 Süddeutschland - Westdeutschland 2:1 (Frankfurt)
  • 1924 Süddeutschland - Norddeutschland 4:2 (Frankfurt)
  • 1925 Norddeutschland - Süddeutschland 2:1 (Hamburg)
  • 1926 Süddeutschland - Mitteldeutschland 2:1 (Leipzig)
  • 1927 Mitteldeutschland - Norddeutschland 1:0 (Altona)
  • 1928 Südostdeutschland - Norddeutschland 2:0 (Breslau)
  • 1929 Brandenburg - Norddeutschland 2:1 (Berlin)
  • 1930 Norddeutschland - Brandenburg 2:0 (Altona)
  • 1931 Süddeutschland - Mitteldeutschland 4:3 n.V. (Dresden)
  • 1932 Norddeutschland - Süddeutschland 2:1 (Leipzig)
  • 1933 Süddeutschland - Südostdeutschland 6:1 (Mannheim)

Reichsbundpokal

Nach Auflösung der regionalen Fußballverbände wurde Deutschland in 16 Fußballgaue eingeteilt. 1938 kamen Österreich (Ostmark) und das Sudetenland hinzu. Während des Zweiten Weltkriegs wurden weitere Gaue gebildet, teils in den besetzten Gebieten, teils wurden bestehende Gaue aus spieltechnischen Gründen aufgeteilt.

Gaue

Endspiele und Sieger des Reichsbundpokales

  • 1935 Mitte - Brandenburg 2:0
  • 1936 Sachsen - Südwest 2:2 n.V. 9:0
  • 1937 Niederrhein - Sachsen 2:1
  • 1938 Nordmark - Südwest 3:1
  • 1939 Schlesien - Bayern 2:1
  • 1940 Bayern - Sachsen 3:1
  • 1941 Sachsen - Bayern 2:0
  • 1942 Niederrhein - Nordmark 2:1

Siehe auch: DFB-Pokal


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