Riedichen

Riedichen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Zell im Wiesental
Zell im Wiesental
Deutschlandkarte, Position der Stadt Zell im Wiesental hervorgehoben
47.7069444444447.8513888888889443Koordinaten: 47° 42′ N, 7° 51′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Höhe: 443 m ü. NN
Fläche: 36,13 km²
Einwohner: 6075 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 168 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79669
Vorwahl: 07625
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 103
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausgasse 4
79669 Zell im Wiesental
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rudolf M. Rümmele

Zell im Wiesental ist eine Stadt im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Zell im Wiesental bildet das Zentrum des Zeller Berglandes, das sich im südlichsten Teil des Schwarzwaldes auf einer Höhe von 425 bis 1.300 m über NN zwischen Basel und dem Feldberg im großen Wiesental erstreckt. Neben der Stadt selbst zählen ihre Ortschaften Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen sowie die Gemeinde Häg-Ehrsberg zu dieser Region.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Kleines Wiesental, Fröhnd, Häg-Ehrsberg, Schopfheim und Hausen im Wiesental.

Stadtgliederung

Zur Stadt Zell im Wiesental mit den früher selbstständigen Gemeinden Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen gehören die Stadt Zell im Wiesental und 20 weitere Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.

Zur ehemaligen Gemeinde Adelsberg gehören die Dörfer Adelsberg (Oberdorf), Adelsberg (Unterdorf) und Blauen. Zu den ehemaligen Gemeinden Atzenbach und Gresgen gehören nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Mambach gehören das Dorf Mambach, die Zinken Saufert und Silbersau, der Hof Mühlschau und die Häuser Baumwollspinnerei und Bergklause (Maria Frieden). Zur ehemaligen Gemeinde Pfaffenberg gehören das Dorf Pfaffenberg, der Weiler Käsern und die Zinken Helblingsmatt und Hollbühl (Biegematthof). Zur ehemaligen Gemeinde Riedichen gehören das Dorf Riedichen, der Weiler Gaisbühl und die Zinken Grüneck und Hütten. Zur Stadt Zell im Wiesental in den Grenzen vom 29. Februar 1972 gehören die Stadt Zell im Wiesental und die Höfe Oberer Henschenberg und Unterer Henschenberg.

Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Atzenbach liegen die Wüstungen Itzingen, Schowingen und Zizingen.[2]

Die früher selbstständigen und in den 1970er Jahren eingemeindeten Gemeinden bilden Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenen Ortschaftsräten und Ortsvorstehern als dessen Vorsitzende.

Geschichte

Um das Jahr 1000 errichteten Mönche des Fridolinsklosters in Säckingen auf der Gemarkung der heutigen Stadt Zell eine kleine Holzkapelle und eine Wohnstätte als Missionsniederlassung. Diese so genannte Cella ist Ausgangspunkt der Entwicklung der Siedlung, die erstmals 1275 erwähnt wurde und Ursprung ihres Namens.

1409 kam der Ort zusammen mit dem Kloster Säckingen zum Haus Habsburg. Zell blieb bis ins 19. Jahrhundert eine vorderösterreichische Ortschaft, als nach dem Frieden von Pressburg die vorderösterreichischen Besitztümer in das Land Baden (Land) überführt wurden.

Im Jahr 1810 erhielt Zell durch Großherzog Karl Friedrich das Stadtrecht verliehen. Nur wenige Jahre später wurde die Stadt im Jahr 1818 durch einen Großbrand fast vollständig zerstört. Innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 64 Häuser das Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte nach grundlegend neuen Plänen und gab der Stadt ihren heutigen Kern.

Während der demokratischen Aufstände der Jahre 1848/49 war Zell wiederholt Schauplatz der Auseinandersetzungen. Friedrich Hecker, der mit Gustav von Struve den badischen Aufstand führte, zog im April 1848 mit 1.000 Mann in Zell ein und hielt eine Rede an das Volk. Wenig später zog der Freischarführer Franz Sigel mit 2.000 Mann ein. Bald darauf zogen württembergische Truppen im Kampf gegen die Aufständischen durch Zell, gefolgt vom Revolutionsdichter Georg Herwegh mit seiner „Deutschen Demokratischen Legion“, der bald darauf in der Schlacht von Dossenbach vernichtend geschlagen wurde.

Eingemeindungen

In den Jahren 1972 bis 1975 wurden im Rahmen der Gemeindereform die Gemeinden Adelsberg (1. Januar 1974), Atzenbach (1. Januar 1975), Gresgen (1. Oktober 1974), Mambach (1. Januar 1975), Pfaffenberg (1. Januar 1975) und Riedichen (1. März 1972) eingemeindet.

Politik

Gemeinderat

Die letzte Wahl zum Gemeinderat fand im Juni 2004 statt. Sie brachte folgendes Ergebnis:

Partei Stimmenanteil Sitze
SPD 36,9 % (+0,7) 7 (=)
CDU 32,0 % (+1,6) 6 (+1)
FW 24,6 % (+2,3) 4 (=)
GRÜNE 6,5 % (-4,6) 1 (-1)

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot ein silberner Balken mit vier blauen Wellenlinien.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

  • Christuskirche (Zell); zu besonderen Anlässen genutzte ehemalige alt-katholische Pfarrkirche

Museen

Das 1996 eröffnete Wiesentäler Textilmuseum informiert über die Entwicklung der Textilindustrie, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts den wichtigsten Wirtschaftssektor der Region darstellte. Zu den betriebsbereiten Ausstellungsstücken aus der Geschichte der Textilproduktion gehören mechanische Webstühle, Spinnmaschinen, Schuss-Spulmaschinen und Färbereimaschinen. In einer Bilddokumentation werden die Entwicklungsetappen von der Heimarbeit über die Manufakturen zur industriellen Produktion dargestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt ist mit der Wiesentalbahn (Linie S6 der Regio S-Bahn Basel) mit Lörrach und Basel verbunden; darüber hinaus verfügt sie über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehört dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an. Die Bundesstraße 317 (Weil am Rhein – Titisee-Neustadt) verbindet Zell mit dem überregionalen Straßennetz.

Bildung

Neben der Montfort-Realschule und einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in der Kernstadt gibt es in Atzenbach und Gresgen ebenso Grundschulen. Die Johann-Faller-Förderschule und eine Sprachheilschule runden das Bildungsangebot ab. Für die jüngsten Einwohner gibt es drei kommunale und einen evangelischen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • W. v. Schönau-Wehr/K. Frings (Hrsg.): Adel an Ober- und Hochrhein. Zur Geschichte der Freiherren von Schönau. 2001, ISBN 3-7930-9282-8
  • Theodor Humpert: Der Amtsbezirk Schönau im Wiesental. Schönau 1920.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 910-913

Weblinks


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