- Romantische Schiene
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Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl Kursbuchstrecke (DB): ex 885 Streckennummer: 5331 Streckenlänge: 54,441 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeRiesbahn von Donauwörth 0,0 Nördlingen Riesbahn nach Aalen Strecke nach Wemding Strecke nach Gunzenhausen 4,2 Wallerstein ehemals Bahnhof 8,9 Marktoffingen ehem. Bhf. 12,3 Bühlingen 14,6 Fremdingen ehem. Bhf. 18,4 Rühlingstetten 23,0 Wilburgstetten 26,6 Knittelsbach 30,3 Dinkelsbühl 34,7 Lehengütingen 36,8 Schopfloch (Mittelfr) ehem. Bhf. 43,0 Feuchtwangen 47,9 Dorfgütingen 50,7 Vehlberg Strecke von Nürnberg Hbf 54,1 Dombühl Strecke nach Rothenburg ob der Tauber Strecke nach Crailsheim Die Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl ist eine Nebenbahn in den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben und Mittelfranken. Sie ist in Nördlingen mit der Riesbahn und in Dombühl mit der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim verbunden.
Weil sie mit Nördlingen, Feuchtwangen und Dinkelsbühl sowie der ehemaligen Fortsetzung nach Rothenburg ob der Tauber insgesamt vier frühere Reichsstädte miteinander verbindet, wurde sie auch Reichsstädtebahn genannt[1]. In Anlehnung an den parallel verlaufenden Abschnitt der Romantischen Straße ist auch die Bezeichnung Romantische Schiene aufgekommen[2].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke wurde von den Bayerischen Staatseisenbahnen zwischen 1876 und 1881 abschnittsweise eröffnet. Von Dombühl bis Feuchtwangen begann der Betrieb am 15. April 1876 und von Nördlingen bis Dinkelsbühl am 2. Juli 1876. Das Zwischenstück folgte am 1. Juni 1881.
In den 50er Jahren fuhr der sogenannte „Reichsstädte-Express“ – eine tägliche aus einer Schienenbus-Garnitur gebildete, anfangs zuschlagpflichtige Eilzugverbindung – von Rothenburg ob der Tauber über Dombühl und Nördlingen bis nach München[3]. Mit Zwischenhalt in Dinkelsbühl und Feuchtwangen benötigte er 70 Minuten für die 54 km lange Strecke. Bei anderen Personenzügen und Schienenbussen (1954 etwa zehn bis zwölf Fahrtenpaare) betrug die Fahrzeit rund neunzig Minuten, wobei oft noch zehn bis fünfzehn Minuten Pause in Dinkelsbühl hinzukamen.
Außerdem verkehrte parallel dazu der Touring-Bus „Romantische Straße“ von Würzburg nach Füssen.
Am 1. Juni 1985 wurde die Strecke für den regulären Personenverkehr stillgelegt. Der Güterverkehr Nördlingen–Wilburgstetten endete am 27. Mai 1998, während er auf dem Abschnitt Wilburgstetten–Dombühl noch bis zum 15. Dezember 2002 weitergeführt wurde.
Die Anliegergemeinden bildeten einen Zweckverband Romantische Schiene. Dieser übernahm 1999 den Abschnitt Nördlingen–Wilburgstetten von der Deutschen Bahn (DB). Den Abschnitt Wilburgstetten–Dombühl pachtete die BayernBahn Betriebsgesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft des Bayerischen Eisenbahnmuseums (BEM), langfristig von der DB. Dadurch konnte nach Sanierungsarbeiten das BEM am 7. April 2001 den Betrieb auf dem Abschnitt Nördlingen–Dinkelsbühl eröffnen.[4]
Am 8. Dezember 2006 wurde eine 1,6 km lange Neubaustrecke zwischen dem Bahnübergang bei Knittelsbach und Wilburgstetten in Betrieb genommen, wodurch der Zugverkehr an der Ostseite des neuen Sägewerkgeländes vorbeigeführt wird[5]. In viermonatiger Bauzeit wurde diese erste Nebenbahn-Neubaustrecke nach dem Zweitem Weltkrieg in Bayern mit einem Kostenvolumen von 1,5 Millionen Euro für die reine Gleisanlage gebaut. Diesen Betrag übernahm das Holzunternehmen, das diese neue Strecke für seine Gütertransporte nutzt und nunmehr sein Betriebsgelände erweitern kann.
Verkehr
Das Bayerische Eisenbahnmuseum führt an Sonntagen im Sommer Sonderfahrten mit einem historischen Schienenbus, und an einigen Tagen im Jahr mit von Dampflokomotiven gezogenen Zügen durch. In den vergangenen Jahren fanden diese Fahrten auf dem Abschnitt Nördlingen-Dinkelsbühl statt, seit 2006 auch bis Feuchtwangen[2]
Des Weiteren fahren auf der Strecke Holztransporte eines Wilburgstettener Sägewerkes[6].
Den derzeit nicht von Museumsfahrzeugen befahrenen Abschnitt Feuchtwangen–Dombühl hält das Bayerische Eisenbahnmuseum in einem betriebsbereiten Zustand, um zu verhindern, dass die Aufsichtsbehörde ein Stilllegungsverfahren fordert[7]. Ein von DB Netz vorgesehener Abbau der Verbindungsweiche im Bahnhof Dombühl, der die Abtrennung der Strecke von der Hauptbahn Nürnberg–Crailsheim bedeutet hätte, konnte 2003/2004 durch Intervention des Ansbacher Bundestagsabgeordneten Josef Göppel verhindert werden[8].
Literatur
- Manfred Bräunlein: Die Entstehung der Nebenbahn Nördlingen − Dinkelsbühl − Dombühl. In: Eisenbahn-Kurier, 20, Nr. 155, August 1985, ISSN 0170-5288, S. 24–29.
Einzelnachweise
- ↑ Fiegenbaum/Klee: Abschied von der Schiene 1980-1990
- ↑ a b http://www.bayerisches-eisenbahnmuseum.de/
- ↑ http://www.woernitz-franken.de/agvtwi1.htm
- ↑ Presseinformation über das BEM (PDF-Datei, 19,8 kB)
- ↑ http://www.woernitz-franken.de/
- ↑ http://www.railfan.de/nebahn/archiv/02072003.html
- ↑ Mitgliederzeitschrift BEM Express 2005/3 (PDF-Datei)
- ↑ http://www.woernitz-franken.de/aktuell.htm
Weblinks
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