- Wilburgstetten
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Wappen Deutschlandkarte 49.02805555555610.391944444444437Koordinaten: 49° 2′ N, 10° 24′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Ansbach Verwaltungs-
gemeinschaft:Wilburgstetten Höhe: 437 m ü. NN Fläche: 25,3 km² Einwohner: 2.077 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km² Postleitzahl: 91634 Vorwahl: 09853 Kfz-Kennzeichen: AN Gemeindeschlüssel: 09 5 71 224 Gemeindegliederung: 17 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Alte Schulstraße 8
91634 WilburgstettenWebpräsenz: Bürgermeister: Bernhard Kisch (CSU) Lage der Gemeinde Wilburgstetten im Landkreis Ansbach Wilburgstetten ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Ansbach und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wilburgstetten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Wer die Romantische Straße von Würzburg, Rothenburg ob der Tauber und Feuchtwangen kommend über Dinkelsbühl nach Nördlingen benutzt, passiert die Gemeinde Wilburgstetten. Sie befindet sich am Zusammenfluss der Rotach mit der Wörnitz. Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Wittelshofen, Weiltingen, Fremdingen, Tannhausen, Stödtlen, Mönchsroth und Dinkelsbühl.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Wilburgstetten hat offiziell[2] 17 Ortsteile:
- Beermühle
- Brennhof
- Burgstallhof
- Gramstetterhof
- Greiselbach
- Höllmühle
- Knittelsbach
- Neumühle
- Neuölmühle
- Rühlingstetten
- Villersbronn
- Walkhof
- Walkmühle
- Welchenholz
- Wilburgstetten
- Wittenbach
- Wolfsbühl
Geschichte
Das Gebiet um Wilburgstetten ist schon in sehr früher Zeit Siedlungsstätte gewesen. 1931 wurde bei Schachtarbeiten westlich der B 25 ein vorgeschichtliches Sitzgrab gefunden, welches von Experten in die Zeit um 2000 vor Christus datiert wird. Die Römer zogen ihren Grenzwall, den Limes, im Süden von Wilburgstetten. Teile dieser römischen Befestigungsanlage, die die Romantische Straße kreuzen, sind bis heute sichtbar und werden im Volksmund als "Teufelsmauer" bezeichnet.
Im Mittelalter lag Wilburgstetten im Gebiet der Grafen von Oettingen. Ab 1261 existierte ein eigenständiger Wilburgstettner Ortsadel: die Familie von Rechenberg. Sie waren Truchsesse des oben genannten Grafen von Oettingen und wohnten auf der Feste Limburg. Ein weiterer Zweig der Familie besaß die Burg Wilburg inmitten des Dorfes. Sie ist die Namensgeberin der Gemeinde. Die ersten Ansiedlungen entstanden im Umfeld der beiden Festungen diesseits und jenseits des Flusses. Die Burgen sicherten dabei den Übergang der alten Reichsstraße von Dinkelsbühl über die Wörnitz nach Nördlingen und weiter nach Süden.
Von 1431 bis 1805 stand Wilburgstetten unter maßgeblichem Einfluss der Freien Reichsstadt Dinkelsbühl, die nach Aussterben des Ortsadels Grund- und Patronatsherrin Wilburgstettens wurde und deren Wappen noch heute den Giebel des Wilburgstettener Pfarrhaus ziert. Dinkelsbühl besaß auch das Zollrecht an der Wörnitzbrücke. Bei Überfahrung der Brücke von Wilburgstetten waren Gespannmaut und Warenzoll fällig. Von Juden verlangte man eine Mautgebühr schon allein für das Überschreiten zu Fuß.
Wilburgstetten bildet in kirchlicher Hinsicht eine römisch-katholische Enklave inmitten einer protestantischen Region. Die katholische Kirchengemeinde untersteht dem Bistum Augsburg.
Im 20. Jahrhundert dehnte sich das Wilburgstettener Siedlungsgebiet kräftig nach Süden hin aus. Heute gilt das Dorf an der Wörnitz als Kleinzentrum mit über 2100 Einwohnern und - angesichts der Dorfgröße - beachtlichen 900 Arbeitsplätzen.
Frühere gebräuchliche Bezeichnungen des Ortes waren „Willburgstetten“ [3] und „Wildburgstetten“ [4].
Eingemeindungen
Ehemalige
GemeindeEinwohner
(1970)Datum Anmerkung Greiselbach 194 1. April 1971 Illenschwang 434 1. Juli 1972 Eingliederung von 181 der 434 Einwohner,
Umgliederung der anderen Einwohner nach WittelshofenKnittelsbach 313 1. April 1971 Eingliederung von 65 der 313 Einwohner,
Umgliederung der anderen Einwohner nach DinkelsbühlRühlingstetten 144 1. Mai 1978 Wittenbach 232 1. Januar 1971 Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder, die alle zur Fraktion Freie Wählergruppe gehören. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,3%. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Wappen
Gespalten; vorne in Rot ein aufrecht stehender goldener Rechen, hinten in Silber ein halbes blaues Mühlrad am Spalt.
Partnergemeinden
- Wittenbach in der Schweiz
- Aignan, ein Dorf in der Gascogne, Frankreich
- Kolin in der Tschechischen Republik
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Industrie (Bau und Holz) und Agrarwirtschaft dominieren in Wilburgstetten. Es sind aber auch Einzelhandel, Handwerk, Gaststättengewerbe und andere Dienstleistungsanbieter vorhanden.
Verkehr
Zu erreichen ist Wilburgstetten über die Bundesautobahn 6, Ausfahrten Aurach (35 km), Schnelldorf (21 km) und über die Bundesautobahn 7, Ausfahrt Dinkelsbühl-Fichtenau (20 km). Wilburgstetten befindet sich an der B 25, einem Teil der Romantische Straße. Die Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl wird heute wieder für den Güterverkehr, hauptsächlich zum örtlichen Holzwerk verwendet. Weiterhin wird sie noch von der Museumsbahn des Bayerischen Eisenbahnmuseums zwischen Nördlingen, Dinkelsbühl und Feuchtwangen genutzt.
Der zunehmende LKW Verkehr auf der B 25, als Fluchtreaktion vor der LKW-Maut, hat in Greiselbach zu Protesten wegen des stark zugenommenen Lärms und Abgasen durch die Anwohner geführt (25. April 2007). Es wird der Bau einer Umgehungsstraße gefordert.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Kirche St. Margareta - Sie wurde ursprünglich als Eigenkirche der Ortsadeligen errichtet und der Margareta von Pisidien gewidmet, die der Legende nach im Jahre 304 den Märtyrertod starb. Die kleine Kirche, die ab 1602 nachweisbar ist, wurde 1779 auf die Maße des heutigen Querschiffes vergrößert. Um 1900 wurde das Gotteshaus durch einen im rechten Winkel angefügten Neubau erweitert und im farbenfrohen Stil der Neuromantik ausgeschmückt. Vier Versuche, den ursprünglichen Turm in Relation zur vergrößerten Kirche zu erhöhen, scheiterten. Erst im Jahre 2001 wurde - allerdings gegen den Willen des Denkmalamtes - der Turmschaft um über acht Meter aufgestockt und den veränderten Proportionen des Gesamtgebäudes angepasst. Dabei wurde das Satteldach von 1603 mit einem Autokran abgehoben und nach einigen Ausbesserungen wieder auf den gewachsenen Turmhals aufgesetzt.
- Barocke Kreuzkapelle von 1745 auf dem ehemaligen Burghügel im Wiesengrund der Wörnitz. Es soll von dort angeblich einen unterirdischen Tunnel unter der Wörnitz hindurch zum Klösterle in Mönchsroth geben (nicht begehbar).
- Grimeiß’sches Haus, ehemaliges Schulhaus
- Reststücke des Limes
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Raban Truchseß von Wilburgstetten (um 1295 - 1383), Fürstbischof von Eichstätt
- Rhodesienmissionar Waldemar Regele
Kirche und Vereinswesen
- Katholische Kirchengemeinde St. Margaretha
- Die evangelischen Einwohner Wilburgstettens werden von der evangelischen Kirche Mönchsroth aus betreut und haben ihre Kirche im Ortsteil Greiselbach. Evangelische Gottesdienste finden einmal im Monat auch in der katholischen Kirche St. Margaretha statt.
Fremdenverkehr
- großes Wanderwegenetz
- Wildgehege
- Sportgelände mit drei Tennisplätzen
- zahlreiche Bade- und Angelmöglichkeiten in den nahe gelegenen Weihern
- drei Pensionen und weitere private Übernachtungsmöglichkeiten
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1372&attr=590&modus=automat&tempus=20110802/221027&hodie=20110802/225250
- ↑ Information zu Ortsnamen. Bayerische Staatsbibliothek München. Abgerufen am 25. Dezember 2010.
- ↑ Information zu Ortsnamen. Bayerische Staatsbibliothek München. Abgerufen am 25. Dezember 2010.
Weblinks
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