Wallerstein

Wallerstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Wallerstein
Wallerstein
Deutschlandkarte, Position des Marktes Wallerstein hervorgehoben
48.88694444444410.475277777778441
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Donau-Ries
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Wallerstein
Höhe: 441 m ü. NN
Fläche: 19,45 km²
Einwohner:

3.396 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner je km²
Postleitzahl: 86757
Vorwahl: 09081
Kfz-Kennzeichen: DON
Gemeindeschlüssel: 09 7 79 224
Adresse der
Marktverwaltung:
Markt Wallerstein
Weinstr. 19
86757 Wallerstein
Webpräsenz: www.markt-wallerstein.de
Bürgermeister: Joseph Mayer (Parteifreie Wählergruppe)
Lage des Marktes Wallerstein im Landkreis Donau-Ries
Dornstadt-Linkersbaindt Dornstadt-Linkersbaindt Brand (gemeindefreies Gebiet) Esterholz (gemeindefreies Gebiet) Rain (Lech) Münster (Lech) Holzheim (Donau-Ries) Oberndorf am Lech Mertingen Donauwörth Asbach-Bäumenheim Genderkingen Niederschönenfeld Marxheim Tagmersheim Rögling Monheim (Schwaben) Kaisheim Buchdorf Daiting Fremdingen Auhausen Oettingen in Bayern Hainsfarth Ehingen am Ries Tapfheim Marktoffingen Maihingen Megesheim Munningen Wolferstadt Wallerstein Nördlingen Reimlingen Ederheim Forheim Amerdingen Wemding Wechingen Harburg (Schwaben) Hohenaltheim Deiningen Alerheim Otting Fünfstetten Huisheim Mönchsdeggingen Möttingen Baden-Württemberg Landkreis Ansbach Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Eichstätt Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis Aichach-Friedberg Landkreis Augsburg Landkreis Dillingen an der DonauKarte
Über dieses Bild

Wallerstein ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Donau-Ries und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wallerstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hauptstraße mit Pestsäule, die linke Inschrift bedeutet: Hier wacht der Hund, verteidigen die Pfeile, [und] heilen die Lilien; so helfen Lilien, Pfeile, [und] der Hund. Das Chronogramm rechts heißt: Die wüste Seuche sei fern von Heimat und Haus und ergibt 1722, links der Heilige Rochus, rechts der Heilige Sebastian
Ostflügel des Schlosses mit Schlosskirche im Hintergrund

Wallerstein liegt in der Region Augsburg nahe Nördlingen im durch einen Meteoriteneinschlag geformten Ries. Der 65 m hohe Wallersteiner Burgfelsen ist der zentrale Punkt im Ort.

Es existieren folgende Gemarkungen: Birkhausen, Ehringen, Munzingen, Wallerstein.

Geschichte

Als Steinheim wurde der Ort urkundlich erstmals 1238 erwähnt. Er und die nahegelegene Burg Wallerstein waren Bestandteil der staufischen Hausmacht. Um 1250 ging der Besitz der Burg und des Ortes an das Haus Oettingen über. Im 15. Jahrhundert baute das Adelsgeschlecht den Ort zu ihrer Residenz aus und nannte ihn in Wallerstein um. 1500 erfolgte die Verleihung des Marktrechts durch Kaiser Maximilian I.. 1648 wurde die Burg durch die Schweden zerstört und die Herrscherfamilie errichtete unterhalb des Wohntrakts eine neue Residenz, die seine heutige klassizistische Gestalt 1804 erhielt. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde lebten

  • 1970 2.935
  • 1987 2.943
  • 2000 3.310 Einwohner

Politik

Bürgermeister ist Joseph Mayer (Parteifreie Wählergruppe). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Manfred Schürer (CSU/PWG).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,454 Millionen €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 293.000 €.

Gotteshäuser

  • Kath. Pfarrei St. Alban Wallerstein
  • Evang.-Luth. Pfarrei Ehringen-Wallerstein
  • Maria-Hilf-Kapelle Wallerstein

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick vom Burgfelsen
  • Pestsäule oder Dreifaltigkeitssäule, das Wahrzeichen Wallersteins in der Ortsmitte.
    Graf Anton Karl von Oettingen-Wallerstein ließ 1722–1725 die Wallersteiner Pestsäule durch den Bildhauer Johann Georg Bschorer aus Oberndorf nach dem Vorbild böhmischer Pestsäulen und der Wiener Pestsäule am Graben errichten. Der reiche Figurenschmuck der Säule zeigt zu Füßen der Dreifaltigkeit die Hl. Maria sowie die Hll. Rochus, Sebastian und Antonius von Padua.
  • Der jüdische Friedhof in Richtung Nördlingen erinnert an ehemaliges Vorhandensein jüdischen Lebens im Ort. Auf dem Friedhof befindet sich das Grab eines erschossenen KZ-Häftlings, vermutlich aus einem Todesmarsch vom Frühjahr 1945.[2]

Wappen der Ortsteile

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 19, im produzierenden Gewerbe 478 und im Bereich Handel und Verkehr 77 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 243 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.135. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sieben, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 70 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.065 ha, davon waren 1.843 ha Ackerfläche.

Bildung

Im Jahr 2005 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 144 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 21 Lehrern und 337 Schülern
  • Realschulen: Maria-Ward-Realschule

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Wallerstein um 1961
  • Jomtow Lipmann Heller (1579–1654), Talmudist
  • Georg Strobel (1735–1792), Porträtmaler
  • Josef Wintergerst (1783–1867), Maler
  • Ludwig Fürst von Oettingen-Wallerstein (1791–1870), bayerischer Staatsmann und Fürst
  • Josef Franz von Weckert (1822–1889), Bischof zu Passau
  • Georg Gentner (1877–1940), Saatgutforscher
  • William Berczy (1744–1813), Maler, Kolonist und Architekt, Mitbegründer Torontos
    Einer der größten Söhne des Rieses ist der in Wallerstein geborene Johann Albrecht Ulrich Moll. Er erlangte unter seinem Namen William Berczy großen Ruf als Maler, Architekt, Städteplaner und Straßenbauer. Er führte 220 deutsche Siedler von Altona über die USA nach Kanada, gründete die Stadt Markham und gilt als Mitbegründer Torontos.

Weitere mit Wallerstein verbundene Personen

  • Ignaz von Beecke (1733–1803), Komponist und Pianist, wirkte von 1759 bis zu seinem Tod in Wallerstein
  • Antonio Rosetti (1750-192), Komponist, Kontrabassist und Kapellmeister in der Wallersteiner Hofkapelle
  • Joseph Reicha (1752–1795), Komponist und Cellist, lebte bis 1785 in Wallerstein
  • Anton Reicha (1770–1836), Komponist und Musikpädagoge, lebte von 1781 bis 1785 in Wallerstein

Literatur

  • Ludwig Brutscher: Wallerstein. Markt und Residenz. Beiträge zur Orts- und Grafschaftsgeschichte. Markt Wallerstein 1996.
  • Günther Grünsteudel: Wallerstein. Das schwäbische Mannheim. Begleitband zur Ausstellung der Universitätsbibliothek Augsburg, Wallerstein, Neues Schloß, 1. Juni – 9. Juli 2000. Rieser Kulturtage, Nördlingen 2000, ISBN 3-923373-43-0. (Exzerpt)
  • Günther Grünsteudel: Das „Schwäbische Mannheim“. Zur Geschichte der Wallersteiner Hofkapelle. In: Rosetti-Forum. 2, 2001, S. 19–28 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 197

Weblinks

 Commons: Wallerstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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