- Ruhrschnellverkehr
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Der Ruhrschnellverkehr war ein System aus schnellen, dampfgeführten Zügen des Schienenpersonennahverkehrs, die ab 1932 in einem Taktfahrplan die wichtigsten Strecken des heutigen Ruhrgebietes befuhren. Das Netz wurde in den Folgejahren ausgebaut und auf die wichtigsten Städte im nördlichen Rheinland und westlichen Westfalen ausgeweitet. Es ist somit der legitime Vorgänger der S-Bahn Rhein-Ruhr.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die 1898 gegründete Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn GmbH war Keimzelle eines von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) und der Siemens-Schuckertwerke (SSW) geplanten elektrischen Stadtbahnnetzes zwischen Dortmund, Duisburg und Köln. Dieses Vorhaben scheiterte 1924 letztendlich am Widerstand der Bergbaubetriebe und der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG), die dieses als direkte Konkurrenz ansah.
Die DRG wurde daraufhin verpflichtet, auf ihren Strecken selber ein städteverbindendes Nahverkehrssystem einzurichten. Dieses sollte kurze Aufenthaltszeiten und einen Viertelstundentakt beinhalten. Hierfür wurden unter anderem Dampfloks der Baureihen 38 und 78 (ehemalig Preußische T 18) und sogenannte „Hunderttürenwagen“ (Bauart C4i-33e und BC4i-33f), die einen raschen Fahrgastwechsel ermöglichten, eingesetzt.
Streckennetz
In den 1930er Jahren wurde eine Vielzahl an Strecken eröffnet, von denen die meisten heute durch Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr bedient werden.
Datum Verlauf Bahnstrecke heute 2. Oktober 1932 Dortmund Hbf – Bochum Hbf – Essen Hbf Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg S 1 1. Februar 1933 Essen Hbf – Mülheim (Ruhr) Hbf – Duisburg Hbf Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg S 1 Duisburg Hbf – Oberhausen Hbf – Wanne-Eickel Hbf – Dortmund Hbf Duisburg–Dortmund S 2 1935 Duisburg Hbf – Düsseldorf Hbf (– Köln Hbf) Köln–Duisburg S 1 (S 6) Dortmund Hbf – Hamm (Westf) Dortmund–Hamm Dortmund Hbf – Witten Hbf – Hagen Hbf Elberfeld–Dortmund S 5 Wanne-Eickel Hbf – Bochum Hbf – Witten Hbf Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg
und Bochum–Essen/OberhausenOberhausen Hbf – Mülheim (Ruhr) Hbf Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg S 3 Duisburg Hbf – Krefeld Hbf – Mönchengladbach Hbf Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach 1938 Steele Hbf – Langenberg (Rheinl) – Vohwinkel Essen-Überruhr–Wuppertal-Vohwinkel S 9 1937–39 Duisburg Hbf – Düsseldorf Hbf (vier- bis sechsgleisiger Ausbau) Köln–Duisburg S 1 Somit entsprach der Ausbau des Streckennetzes bis zum Zweiten Weltkrieg in etwa dem Gebiet des heutigen Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr.
Modelle
Von den Modellbahn-Herstellern Märklin und Fleischmann wurden Modelle der Fahrzeuge des Ruhrschnellverkehrs angeboten.
- Die Firma Märklin bot 2003 unter der Artikelnummer 37073 ein Modell der DRG-Baureihe 78 für Spur H0 an.[1] Unter der Artikelnummer 43108 wurden Modelle der Wagen C4i-33e und BC4i-33f für Spur H0 angeboten.[2]
- Die Firma Fleischmann bot im Jahr 1990 unter der Artikelnummer 7887 ein Set aus Modellen der Dampflokomotive BR 78 254 der Deutsche Reichsbahn, einem Abteilwagen 2./3. Klasse und zwei Abteilwagen 3. Klasse für Spur N an.[3]
- Unter der Artikelnummer 7888 bot Fleischmann im Jahr 1991 ein Set aus Modellen der Dampflokomotive BR 38 der Deutschen Reichsbahn, einem Abteilwagen 2./3. Klasse und zwei Abteilwagen 3. Klasse für Spur N an.[4]
Weblinks
- NRWbahnarchiv von André Joost
- S-Bahn Rhein-Ruhr-Sieg - Geschichte auf www.indusi.de von Marco Wegener
Einzelnachweise
- ↑ Märklin: Modell der DRG BR 78
- ↑ Märklin: Modelle der C4i-33e und BC4i-33f
- ↑ Spur N - Datenbank: Fleischmann Set 7887
- ↑ Spur N - Datenbank: Fleischmann Set 7888
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