Schmiede (Dirmstein)

Schmiede (Dirmstein)
Ehemalige Schmiede

Die ehemalige Schmiede in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist ein bäuerlich-handwerkliches Anwesen, das im frühen 18. Jahrhundert errichtet und als Werkstatt eines Schmiedes genutzt wurde. Es steht unter Denkmalschutz[1].

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der geschützte Teil des Anwesens erstreckt sich entlang der Herrengasse 14 in der Denkmalzone des Oberdorfes. Die Wirtschaftsgebäude, die den dahinter gelegenen Hof umgeben, wurden nachträglich erheblich verändert.

Gebäude

Das eineinhalbgeschossige gemauerte Wohnhaus war ursprünglich das stark erweiterte Torhaus einer Hofanlage vom Hakenhof-Typ. Es besteht aus drei Teilen, dem Zwerchhaus in der Mitte, dem alten Wohnflügel rechts und dem kleineren Werkstatttrakt links. Die Putzfassade, die mit beträchtlichem Aufwand gegliedert wurde, besitzt dorisierende, durch einen Eierstab reich dekorierte Eckkapitelle, die früher vermutlich über aufgeputzten, die Eckquaderung einbeziehenden Pilastern sowie durch Triglyphen geschmückten Gebälkstücken saßen. Das Gesims wurde bei der Erneuerung des traufständigen Krüppelwalmdaches offensichtlich verändert. Im Wohnteil liegen geohrte scheitrechte Fenster, der ehemalige Werkstattraum weist Rundbogenfenster auf. Die Durchfahrt bildet ein Rundbogentor mit volutenförmigem Schlussstein, der durch ein reliefiertes Hufeisen auf die Bestimmung des Anwesens hinweist. Die Torpfeiler sind teilweise unter das Straßenniveau abgesunken; deshalb erscheint das Tor heute etwas niedrig. Darüber erhebt sich das Zwerchhaus unter einem Pultdach, das wohl erst später an die Stelle eines giebelständigen Satteldaches getreten ist.

Baugeschichte

Das vermutete Vorgängeranwesen wurde 1689 ruinös, als die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg den gesamten Ort niederbrannten. Im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde der Hof gänzlich neu errichtet. Auf dem Ortsplan von 1746 ist er bereits eingezeichnet. Das Gebäude verdient Beachtung vor allem wegen seiner anspruchsvollen Fassadengliederung, die weiteren Dirmsteiner Bauten aus dieser Zeit verwandt ist, z. B. dem Gasthof Marktstraße 15, dem Gasthaus Drei Könige und dem Alten Rathaus.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz (s. Literatur)

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