- Spormühle
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Spormühle, früher „Obermühle“ Spormühle vom Torhaus her
Lage und Geschichte Koordinaten 49° 33′ 34,7″ N, 8° 14′ 41,3″ O49.5596388888898.2448055555556Koordinaten: 49° 33′ 34,7″ N, 8° 14′ 41,3″ O Standort Dirmstein Gewässer Eckbach Erbaut vor dem 15. Jahrhundert Stillgelegt 1955 Zustand Nutzung als Landhotel und Galerie Technik Nutzung Wassermühle Mahlwerk zwei Mahlgänge Wasserrad unterschlächtig Website http://www.spormuehle.de/ Die Spormühle in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein war eine wassergetriebene Mühlenanlage am Eckbach. Sie wird heute als Landhotel mit Kunstgalerie genutzt und steht unter Denkmalschutz.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Spormühle liegt im Südwesten des Ortes, wo der Eckbach von Laumersheim her die Dirmsteiner Gemarkung erreicht. Zur Unterscheidung von der Niedermühle am östlichen Ortsausgang wurde sie einst Obermühle genannt. An der Mühle ist der untere Endpunkt des 23 Kilometer langen Eckbach-Mühlenwanderweges.
Anlage
Wohn- und Funktionsgebäude umschließen rechtwinklig im Westen, Süden (wo der Eckbach vorbeifließt) und Osten einen großen gepflasterten Innenhof, der nach Norden von einer mannshohen Mauer begrenzt wird. Im Westen liegt das eineinhalbstöckige Wohnhaus mit Satteldach und Gauben, die Südwestecke wird von dem vier Etagen hohen, zweiteiligen Mühlenbau eingenommen, im Süden erstreckt sich ein flaches Lagerhaus und im Osten das Torhaus.
Technisch handelte es sich um eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen und unterschlächtigen Wasserrädern. Diese reichten also angesichts des flachen Geländes nach unten in die Strömung und wurden nicht über Stauweiher und Kanal von oben – oberschlächtig – mit Wasser versorgt. Die unterschlächtige Technik ist zwar einfacher, aber weniger effektiv und zudem anfällig gegen Hochwasser, weil das Mühlrad bei Überschwemmung seiner Drehachse nicht mehr rotieren kann. Dass man sich trotzdem für diese Art des Betriebes entschied, ist ein Beleg dafür, dass am Ort der Mühle in der Vergangenheit die Wasserführung des Eckbachs stets ausreichte, während das Hochwasserrisiko vernachlässigbar gering war.
Baugeschichte
Die Spormühle wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt, ist in erhaltenen Teilen ihrer Bausubstanz jedoch sicherlich erheblich älter. Im Mittelalter lag sie südwestlich von Dirmstein, etwa 250 Meter am Eckbach aufwärts außerhalb des Ortes.
Zur Zeit ihrer ersten Erwähnung gehörte sie dem Martinsstift in Worms. Eine lange Reihe erhaltener Urkunden beginnt 1447 mit einem Erbbestand, einer Art Erbpacht, an Henner Kubel und seine Ehefrau Catharin. Ein Beständer war verpflichtet, auf seine Kosten das Bachufer sauber und den Wasserfluss durchgängig zu halten. Zu den Erbbeständern zählte später auch die Adelsfamilie Sturmfeder.
Im Laufe ihrer Geschichte brannte die Mühle mehrmals ab und wurde im Dreißigjährigen Krieg sogar völlig zerstört. Sie wurde jedoch immer wieder aufgebaut. Der Schlussstein des Torbogens am Torhaus aus der Rokokozeit trägt die eingemeißelte Jahreszahl 1757.
Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Französische Revolution auf die Pfalz übergriff, wurde das gesamte Kircheneigentum versteigert, darunter auch die Spormühle, die sich zuletzt im Besitz des Bischofs von Worms befunden hatte. Damals erwarb Joseph von Camuzi (1767–1828), der von 1801 bis 1815 Dirmsteiner Bürgermeister war, das Anwesen. Seither ist die Mühle Privateigentum.
Im 20. Jahrhundert dehnte sich Dirmstein auch nach Südwesten aus, so dass die Spormühle nun innerhalb des Dorfes liegt. 1937 wurde die Mühle zum Zweck der Stromerzeugung aus Wasserkraft umgebaut und 1955 endgültig stillgelegt.
Heutige Nutzung
Nach Renovierung Mitte der 1990er Jahre beherbergt die Spormühle in Tor- und Lagerhaus eine Kunstgalerie; in den Obergeschossen des eigentlichen Mühlengebäudes befinden sich die Gästezimmer eines kleinen Landhotels. Seit 1994 ist die Mühle als schutzwürdiges Gebäude im Sinne der Haager Konvention eingestuft.
Literatur
- Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 13: Kreis Bad Dürkheim. Teil 2: Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land und Hettenleidelheim, Verlag Werner, Worms 2006, ISBN 3-88462-215-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz
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