- Siegerlandflughafen
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Siegerlandflughafen Kenndaten IATA-Code SGE ICAO-Code EDGS Koordinaten 50° 42′ 28″ N, 8° 4′ 59″ O50.7076583333338.0829694444444599Koordinaten: 50° 42′ 28″ N, 8° 4′ 59″ O 599 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 30 km von Siegen Straße B 54 Bahn - Nahverkehr L 222;BBB3;R24;R25 (VGWS) Basisdaten Eröffnung 1967 Betreiber Siegerland-Flughafen GmbH Passagiere 36.000 (2005) Flug-
bewegungen36.500 (2005) Beschäftigte 22 (beim Betreiber, 2009)[1] Start- und Landebahnen 04/22 500 m × 30 m Gras 13/31 1620 m × 30 m Asphalt 13L/31R 600 m × 30 m Gras Der Siegerlandflughafen (IATA: SGE, ICAO: EDGS) ist ein unweit süd-südöstlich von Siegen bei Lippe auf der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gelegener Flughafen.
Er ist als Verkehrsflughafen klassifiziert und mit seinen 599 m ü. NN einer der am höchsten gelegenen Verkehrsflughäfen Deutschlands. Der Flughafen wurde 1967 eröffnet und hatte im Jahr 2003 etwa 43.000 Flugbewegungen, 2005 waren es rund 36.500.
Inhaltsverzeichnis
Fluggesellschaften und Ziele
2010 gibt es auf dem Siegerlandflughafen keine Linienflüge. Für Großraumflugzeuge ist die 1.620 m lange Startbahn zu kurz. Der Flughafen wird neben dem Geschäftsreiseverkehr hauptsächlich für den Frachtflug genutzt. Der ADAC unterhielt bis 2010 auf dem Flughafen das Trainingszentrum für seine Luftrettungsstaffel.
Lage und Verkehrsanbindung
Der Siegerlandflugfhafen befindet sich im Nordostteil des Westerwalds im Kreis Siegen-Wittgenstein etwa 5 km (Luftlinie) südlich des Kernorts der Gemeinde Burbach.
Er liegt im äußersten Südwesten Westfalens und im äußersten Nordosten von Rheinland-Pfalz, womit er sich recht ungewöhnlich in zwei Bundesländern befindet. Wenige Kilometer östlich verläuft die Grenze zum Bundesland Hessen. Während die Flughafengebäude und die Start- und Landebahn östlich des Burbacher Ortsteils Lippe in Nordrhein-Westfalen stehen, befinden sich Teile der Hangars[2] und ein kleiner Teil des Taxiways im südöstlich angrenzenden Gemeindegebiet von Liebenscheid, das zum Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz gehört. Der Siegerlandfughafen liegt rund 30 km süd-südöstlich von Siegen, 120 km südöstlich von Dortmund, 110 km ost-südöstlich von Köln und 110 km nord-nordwestlich von Frankfurt am Main. Über die Bundesstraße 54, die nach Norden zur A 45 und nach Süden zur A 3 und direkt westlich am Flughafen vorbei führt, ist er zu erreichen,
Die frühere Haltestelle am Flughafen wird nicht mehr bedient, jedoch befindet sich ca. 7-10 Min. Fußweg entfernt die Haltestelle Burbach Zollhaus. Diese wird mehrmals am Tag von der Linie L222, dem Bürgerbus Burbach (BBB-3) sowie durch vereinzelte Fahrten der Buslinien R24/R25 angefahren. Die Linien beginnen alle in Burbach Post/Bf, wodurch ein Anreisen per ÖPNV aus Richtung Siegen/Köln/Gießen/Hagen gewährleistet ist.
Geschichte
Der Siegerlandflughafen wurde 1967 vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn auf dem seit den 1930er Jahren existierenden Landeplatz eröffnet. Als Grenzübergangsstelle für nichtgewerblichen Flugverkehr wurde er 1969 zugelassen.[3]
In den 1960er Jahren entstanden mit Landebahn, Tower und GAT die Grundlagen des heutigen Flughafens. Im Herbst 1999 wurde ein Instrumentenlandesystem (ILS CAT I) für Anflüge in Betriebsrichtung 31 eingeführt.
In den 1980er und 1990er Jahren fanden einige Motorsportveranstaltungen, wie zum Beispiel die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft und die Beru Top 10 auf dem Flughafengelände statt. Die 3,4 km lange Rennstrecke wurde Siegerlandring genannt.
Nachdem am 28. September 2000 eine 500 kg-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg direkt unter der Start- und Landebahn detonierte und einen Krater in die Piste riss,[4] musste der Flughafen für drei Wochen geschlossen werden. Wenige Tage nach der Freigabe wurde dieser erneut durch die Landesluftfahrtbehörde in Münster für 22 Tage geschlossen; der Kampfmittelräumdienst ermittelte nach Auswertung von Luftaufnahmen weitere Verdachtstellen.[5][6]
Regelmäßiger Linienverkehr konnte sich auf dem Siegerlandflughafen nicht dauerhaft etablieren. In den 1990ern gab es eine Linienverbindung in die neuen Bundesländer. Ab dem 28. Oktober 2001 wurde von der Mönchengladbacher Fluggesellschaft RAS ein werktäglicher Linienflug nach Berlin-Tempelhof, sowie ein wöchentlicher Linienflug nach Sylt angeboten. Die Verbindung nach Sylt wurde mit der Insolvenz der RAS eingestellt[7], die Linienverbindung nach Berlin wurde von Südwestflug mit Fluggerät der Avanti Air weiterbetrieben. Nachdem der Aufsichtsrat der Siegerland Flughafen GmbH 2003 beschlossen hat, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein als Hauptgesellschafter keine weiteren Zuschüsse zur Linienverbindung gewähren wird, wurde die Linie mit Ablauf des Winterflugplans am 28. März 2003 eingestellt. Als Ursache für die niedrige Auslastung wird der Druck der Billigfluggesellschaften von benachbarten Flughäfen genannt.
Für die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde er als Aushilfsflughafen für Charterflüge genutzt; auch landete hier die tschechische Fußballnationalmannschaft. Die als Anschubfinanzierung gedachten Zuschüsse beliefen sich seit dem Erstflug auf rund eine Million Euro.[8]
Betreiber
Betreiber des Flughafens ist die Siegerland-Flughafen GmbH. Die Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft des Kreises Siegen-Wittgenstein mbH ist zu 85,4 % an der Gesellschaft beteiligt. Mit ihr ist ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Ferner wird der Jahresfehlbetrag (2009: 998.649,87 €) durch sie ausgeglichen.[1]
Siehe auch
Weblinks
Commons: Siegerlandflughafen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- siegerland-airport.de Der Verkehrsflughafen Siegerland
Einzelnachweise
- ↑ a b Siegerland-Flughafen GmbH: Jahresabschluss zum 31.12.2009. 27.05.2010.
- ↑ Siegener Zeitung: Neue Halle F soll ein »Signal setzen«. Siegen, 11. Juli 2003.
- ↑ Westfalenpost: Zeitzeichen. Lokalteil Siegen, 5. Januar 2008.
- ↑ Bombenexplosion auf dem Siegerlandflughafen. THW Siegen, 28. September 2000, abgerufen am 17. Januar 2011 (deutsch, kurzer Bericht mit Bildern).
- ↑ rp-online.de: Erneut Flugverbot - Bombenverdacht am Siegerlandflughafen. 23. Oktober 2000, Abgerufen: 6. Februar 2008.
- ↑ Radio Siegen: 57 aktuell. Wochenrückblick für Siegerland und Wittgenstein. 12. November 2000, Abgerufen: 6. Februar 2008 (Archivversion vom 24. März 2008)
- ↑ Siegener Zeitung: Vom Siegerland aus wird weiter nach Berlin geflogen. Siegen, 24. Januar 2002.
- ↑ Siegener Zeitung: Das Aus für die Berlin-Fluglinie. Aufsichtsrat stoppt die Zuschüsse aus der Kreiskasse / Konkurrenz der Billigfluglinien zu groß. Siegen, 6. Februar 2003.
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