- Bahnhof Bensheim
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Bahnhof Bensheim Der Bensheimer Bahnhof 2007 Daten Kategorie 3 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 4 Eröffnung 1846 Architektonische Daten Architekt Georg Moller Lage Stadt Bensheim Land Hessen Staat Deutschland Koordinaten 49° 40′ 56,7″ N, 8° 37′ 0,4″ O49.6824027777788.6167694444445Koordinaten: 49° 40′ 56,7″ N, 8° 37′ 0,4″ O Eisenbahnstrecken - Main-Neckar-Eisenbahn (km 49,5)
- Nibelungenbahn (km 23,9)
Bahnhöfe in Hessen Der Bahnhof Bensheim ist ein IC/EC-Bahnhof an der Strecke Frankfurt–Heidelberg (Main-Neckar-Eisenbahn). Der Bahnhof ist außerdem Start-/Endpunkt der eingleisigen, nicht elektrifizierten Bahnstrecke Worms–Bensheim (Nibelungenbahn). Am Bensheimer Bahnhof halten täglich 114 Züge, davon ca. ein Drittel im Fernverkehr. Er wird in die Bahnhofskategorie 3 eingeordnet. Als Kulturdenkmal steht der Bahnhof Bensheim unter Denkmalschutz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Knapp elf Jahre nachdem die Adler-Lokomotive zwischen Nürnberg und Fürth in Betrieb genommen wurde, nahm die Main-Neckar-Bahn 1846 ihren Betrieb auf. Aus diesem Jahr stammt auch der Bahnhof Bensheim. Der Aufbau dieser Verkehrsader über drei Kleinstaaten im Rheintal hinweg, gab der Wirtschaft und Industrie der gesamten Region einen deutlichen positiven Impuls. 1851 bekam der Ortsteil Auerbach – damals noch eine selbstständige Gemeinde – einen eigenen Bahnhof.
1869 wurde die Nibelungenbahn, eine Teilstrecke der Hessischen Ludwigsbahn (HLB), zwischen Worms und Bensheim in Betrieb genommen. Bensheim hatte nun zwei Bahnstationen von zwei Eisenbahngesellschaften, die erst 1872 per Schiene miteinander verbunden wurden. Bereits 1869 gab es Pläne zur Verlängerung der Ludwigsbahn, um den Odenwald über das Lautertal, nach Lindenfels bis nach Reichelsheim verkehrstechnisch zu erschließen. Doch auch weitere Versuche dieses Projekts 1895, 1925 und 1926 zu realisieren, scheiterten letztlich. Zwischen 1910 und 1912 wurde nach dem Bau eines Damms die Bahnstrecke im Stadtbereich höher gelegt.
Mitte der 1990er Jahre wurde der einzige Bensheimer Güterbahnhof geschlossen, wenige Jahre später begann der Rückbau der Gleisanlagen.
Empfangsgebäude
Das Empfangsgebäude wurde 1845 nach Plänen Georg Mollers im Stil des Klassizismus an der Stadtseite, östlich der Bahnstrecke, errichtet. Die zweifarbige Fassade des zweigeschossigen, unterkellerten Sandsteingebäudes war durch neun Fensterachsen gekennzeichnet, mit einer zentralen Fünfergruppe. Um 1900 wurde die Straßenfront durch zwei an den Seiten symmetrisch angeordnete und als Oktogonalpavillions gestaltete Vorbauten und weitere seitliche Anbauten umgestaltet. Die Dachtraufe des flachen Walmdaches ist durch ein umlaufendes Volutenfries geschmückt. Nach dem Bahnhof Flörsheim ist es das älteste vollständig erhaltene Stationsgebäude Hessens.
Zukunftspläne
Spätestens 2015 soll die S-Bahn an der Bergstraße und im Ried mit Anschluss an die zwei nächstgelegenen Metropolregionen Rhein-Neckar und Rhein-Main im Halbstundentakt verkehren, wobei die Verbindung Bensheim-Mannheim bereits besteht. Dazu wird auch der Bahnhof S-Bahn-tauglich gemacht, indem die Bahnsteige angehoben werden. Des Weiteren umfasst die Bahnhofssanierung, die 7,5 Millionen Euro kosten soll, eine Verlängerung der Bahnsteige, damit auch längere Fernzüge halten können. Der komplette Bahnhof soll mit Aufzügen und Rolltreppen barrierefrei gestaltet werden.
Mit der S-Bahn rückt auch die Hoffnung, ICE-Haltepunkt zu werden, näher. Landrat Matthias Wilkes setzt sich zusammen mit dem Bensheimer Bürgermeister Thorsten Herrmann sowie den beiden Oberbürgermeistern von Weinheim und Heidelberg dafür ein, dass neben der geplanten ICE-Schnellstrecke Frankfurt-Mannheim-Stuttgart entlang der A67, auf der derzeitigen Main-Neckar-Linie auch die Fernbahnhöfe Bensheim, Weinheim und Heidelberg als ICE-Bahnhöfe etabliert werden. Dazu verfassten sie ein direktes Schreiben an den damaligen Bahnchef Mehdorn, damit die Schnellzüge bis spätestens 2017 auch an der Bergstraße entlang rollen.
Gleise
- Gleis 1 und 2 dienen dem Fern- und Regionalverkehr (Richtung Frankfurt am Main sowie Heidelberg/Mannheim)
- Gleis 3 dient dem Regionalverkehr Richtung Mannheim (Stundentakt)
- Gleis 4 dient dem Regionalverkehr der Nibelungenbahn Richtung Worms (Stundentakt)
- Gleis 5 diente dem Güterbahnhof als Durchfahrtsgleis (heute überwachsen und stillgelegt)
Züge
Fernverkehrsanbindungen
Täglich verkehren Züge nach Berlin-Südkreuz, Stralsund, Salzburg, Konstanz, Karlsruhe, Hamburg-Altona, Hannover, München, Kassel, Stuttgart, Ostseebad Binz und Zürich.
Regionalverbindungen
- Mit RB 63, dann Umstieg in Bürstadt: RE 70 Mannheim - Lampertheim - Bürstadt - Biblis - Frankfurt am Main (RegionalExpress)
- Mit RB 63, dann Umstieg in Bürstadt: RB 2 Karlsruhe - Mannheim - Lampertheim - Bürstadt - Biblis (RegionalBahn)
- RE 60 Mannheim – Weinheim – Bensheim – Darmstadt – Frankfurt am Main (RegionalExpress)
- RB 60 Heidelberg – Weinheim – Bensheim – Darmstadt – Frankfurt am Main (RegionalBahn)
- RB 60 Mannheim – Weinheim – Bensheim (RegionalBahn)
- RB 63 Worms – Bürstadt – Bensheim (RegionalBahn)
←Linien →Weinheim (Bergstr) IC 26, 62
Main-Neckar-BahnDarmstadt Hbf Heidelberg Hbf IC 87
Main-Neckar-BahnDarmstadt Hbf Heppenheim (Bergstr) RE 60
Main-Neckar-BahnBickenbach (Bergstr) Heppenheim (Bergstr) RB 60
Main-Neckar-BahnBensheim-Auerbach Lorsch RB 63
NibelungenbahnEnde Busbahnhof
Vor dem Empfangsgebäude des Bahnhofes befindet sich der überdachte Busbahnhof mit sieben Haltestellen und Verbindungen in die Bensheimer Stadtteile per Citybus, ins Lautertal, nach Bürstadt, Heppenheim, Jugenheim und Lorsch per Linienbus.
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 72.
Weblinks
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Bahnhof Bensheim. In: denkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Kategorien:- Bahnhof (Hessen)
- Kulturdenkmal in Bensheim
- Erbaut in den 1840er Jahren
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