- Bahnhof Marburg (Lahn)
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Marburg Bahnhofsgebäude Bahnhofsdaten Kategorie Regionalknoten, Fernverkehrshalt Art Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 6
Reisende etwa 19.000
Abkürzung FMBG (Bf), FMBG1 (ESt)
Webadresse Information zum Bahnhof Architektonische Daten Eröffnung 1907 (1850)
Architekt Alois Holtmeyer (Julius Eugen Ruhl) Stadt Marburg Bundesland Hessen Staat Deutschland Koordinaten 50° 49′ 12″ N, 8° 46′ 30″ O50.828.775Koordinaten: 50° 49′ 12″ N, 8° 46′ 30″ O Eisenbahnstrecken - Main-Weser-Bahn (KBS 620)
- Obere Lahntalbahn (KBS 623)
- Burgwaldbahn (KBS 622)
- Marburger Kreisbahn (stillgelegt)
- Aar-Salzböde-Bahn (stillgelegt) (KBS 624)
Liste der Bahnhöfe in Hessen bzw. Liste der SPNV-Stationen in Hessen Der Bahnhof Marburg ist ein im Jahr 1850 angelegter Bahnhof. Er liegt im Norden Marburgs und wird täglich von etwa 19.000 Menschen frequentiert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der repräsentative Bahnhof wurde mit dem Bau der Main-Weser-Bahn 1850 fertig gestellt und lag damals aufgrund der Streckenführung außerhalb der Stadt auf der anderen Seite der Lahn. Das erste Empfangsgebäude stammte von Julius Eugen Ruhl. 1907 wurde es im Zuge einer Erweiterung des Bahnhofes durch ein von dem Architekten Alois Holtmeyer entworfenes Empfangsgebäude ersetzt. Nachdem das Empfangsgebäude im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört wurde, wurde es nach Kriegsende in dieser Form weitgehend wiederhergestellt.
Seit 2002 sind die Interregiozüge auf der Main-Weser-Bahn als Intercityzüge ausgewiesen. Seitdem ist Marburg Intercity-Systemhalt. Bereits in den 1980er und 1990er Jahren hielten einzelne Tagesrand-IC-Züge in Marburg.
2004 wurde der Bahnhof mit modernen Anzeigetafeln an den Bahnsteigen sowie im Bahnhofsgebäude ausgestattet und zum rauchfreien Bahnhof erklärt. Ansonsten ist ein erheblicher Investitionsstau am Bahnhofsgebäude zu beklagen.
Heutige Bedeutung
Der Bahnhof Marburg wird von der Bahntochter DB Station & Service AG betreut. Diese klassifiziert Bahnhöfe in die Kategorien „1“ (Fernverkehrsknoten) bis „6“ (Nahverkehrshalt). Der Bahnhof Marburg gehört dabei der Kategorie 3 an (Regionalknoten mit möglichem Fernverkehrshalt). Die Bahn beschreibt die Serviceleistungen in dieser Bahnhofskategorie mit Hauptbahnhöfen meist mittelgroßer Städte, mit Serviceangeboten bis in den Abend. Auf die permanente Kundenbetreuung durch DB-Mitarbeiter wird jedoch aus Kostengründen verzichtet. Neben dem Bahnhof Marburg gibt es in Mittelhessen weitere Bahnhöfe der Kategorie 3, der Bahnhof Gießen erreicht als einziger die Bahnhofskategorie 2 (Fernverkehrssystemhalt).
Neben der Anbindung an die Main-Weser-Bahn ist der Bahnhof Start- beziehungsweise Endstation für die Obere Lahntalbahn und die Burgwaldbahn. Die Züge der Aar-Salzböde-Bahn fuhren nur zeitweise den Marburger Bahnhof an, meist endeten sie bereits in Niederwalgern, was für Reisende nach Marburg ein Umsteigen mit sich brachte.
Innerhalb des Nahverkehrs der Stadt Marburg ist der Bahnhof über verschiedene Stadtbuslinien angeschlossen. Zudem gilt der dortige Busbahnhof als Start- beziehungsweise Endstation für zahlreiche Überlandlinien.
An der Ostseite der Personengleise liegt der stillgelegte Güterbahnhof, der aus einer kleinen Rangieranlage (Ablaufberg mit vier kurzen Rangiergleisen) neben dem Personenbahnhof und den nördlich davon gelegenen ehemaligen Ladegleisen besteht.
Name
Offiziell trägt der Bahnhof die Bezeichnung Marburg (Lahn). Analog zur Bezeichnung Marburg Südbahnhof für den Haltepunkt Marburg Süd wird jedoch die Benennung Marburg Hauptbahnhof häufiger verwendet. Marburg (Lahn) war bis zur Stilllegung der Marburger Kreisbahn Hauptbahnhof, daher hat sich dieser Name erhalten. Den Namen Hauptbahnhof trägt auch der Busbahnhof am Marburger Bahnhof.
Gleise
Der Bahnhof besitzt sechs Bahnsteig-Gleise. Dort halten Regionalbahnen, Regionalexpresse sowie Intercitys. An den Gleisen 4 und 5 halten die Intercitys der Relation (Konstanz –) Karlsruhe – Frankfurt am Main – Hamburg – Stralsund sowie die Züge des Mittelhessen-Express. An den Gleisen 1, 2 und 8 halten die Züge der Burgwaldbahn, die von Marburg nach Frankenberg (Eder) führt und der Oberen Lahntalbahn mit der Relation (Gießen –) Marburg – Erndtebrück. Das Gleis 1a wird ausschließlich für Züge verwendet, die aus Richtung Gießen kommen und in Marburg enden.
Linien
←Linien →Cölbe SE 30
Main-Weser-BahnMarburg Süd Kirchhain RE 30
Main-Weser-BahnGießen Cölbe RB 42, 43
Main-Weser-BahnEnde Treysa IC 26
Main-Weser-BahnGießen Planungen
Für die Zukunft ist im Zusammenhang mit einer Stadtteilsanierung die Umgestaltung des Bahnhofs und des zugehörigen Umfeldes für insgesamt elf Millionen Euro geplant. Hierdurch soll der Bahnhofsvorplatz verkehrsberuhigt werden. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2010 beginnen. In den Obergeschossen des Bahnhofs sollen Wohnungen und Dienstleistungseinrichtungen entstehen.
Außerdem ist der Bau des zentrumsnäheren Haltepunkts Marburg Mitte (auf Höhe der Universitätsbibliothek) in Planung, der den Stadtverkehr entlasten und die Nutzung der Bahn für Pendler attraktiver machen soll. Der Halt ist bereits im Fahrplankonzept des Mittelhessen-Express berücksichtigt.
Literatur
- Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796 – 1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert = Kunst in Hessen und am Mittelrhein, Beiheft 23, Darmstadt 1984.
- Andreas Müller: 150 Jahre Eisenbahn in Marburg: Impulse der Stadtentwicklung, 2001, ISBN 3-923820-71-2
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6.
Weblinks
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