Bahnstrecke Braunschweig–Hildesheim

Bahnstrecke Braunschweig–Hildesheim
Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig
Geografische Daten
Kontinent Europa
Land Deutschland
Bundesland Niedersachsen
Streckenbezogene Daten
Kursbuchstrecke (DB): 313
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
aus Hannover und Hameln und aus Göttingen
Bahnhof, Station
0 Hildesheim
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Kreuzbahn nach Lehrte
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Bahnstrecke Hildesheim–Goslar
Straßenbrücke
B 6
Straßenbrücke
A 7
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
Bettmar
Bahnhof, Station
18 Hoheneggelsen
Bahnhof, Station
24 Woltwiesche zu Lengede
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
VPS aus Peine
Bahnhof, Station
27 Lengede-Broistedt
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
VPS nach Salzgitter
Brücke über Wasserlauf (groß)
Stichkanal Salzgitter
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Bahnstrecke Hannover–Braunschweig
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
Groß Gleidingen Ortsteil von Vechelde
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
zu den Stahlwerken Salzgitter
Broitzem
Braunschweig-Weststadt Eröffnung 2008 geplant
Brücke (groß)
A 391
zum alten Bahnhof
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
zum Rangierbahnhof
Planfreie Kreuzung – oben
Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg
Brücke über Wasserlauf (groß)
Oker
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
aus Bad Harzburg und vom alten Bahnhof
Bahnhof, Station
43 Braunschweig Hauptbahnhof
Strecke – geradeaus
Mühlenbahn, nach Magdeburg
Hildesheim Hauptbahnhof. Alle Stationen an dieser Strecke sind durch zweckmäßige und sparsame Architektur gekennzeichnet.

Die Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig ist eine 43 km lange Hauptbahn in Niedersachsen. Sie ist Bestandteil der ICE-Verbindung von Frankfurt nach Berlin. Zudem wird sie als Umleitungs- und Entlastungsstrecke für die Bahnstrecke Hannover–Braunschweig verwendet. Sie ist von Hildesheim bis Groß Gleidingen eingleisig. Seit dem Bundesverkehrswegeplan von 1992 ist ein zweigleisiger Ausbau geplant, dessen Umsetzung ist nach Presseberichten für 2008 angekündigt.

Daneben findet schwacher Regionalverkehr statt, der nach der Kürzung der Regionalisierungsmittel im Dezember 2006 von einen verdichteten Zweistundentakt auf nur noch sechs Fahrten pro Tag und Richtung mit Lücken bis zu sechs Stunden zusammengestrichen wurde, ab Dezember 2007 wird wieder ein Zweistundentakt geboten.

Der seit 1960 angefahrene Hauptbahnhof in Braunschweig

Hildesheim und Braunschweig hatten schon in den 1840er Jahren ihre Bahnanschlüsse erhalten. Eine Direktverbindung über die damalige Staatsgrenze zwischen dem Königreich Hannover und dem Herzogtum Braunschweig war jedoch zumindest in Hannover nicht erwünscht. Der Ost-West-Verkehr lief über Lehrte und Kreiensen, Hildesheim war nur nach Lehrte im Norden und mit einer Stichstrecke zum Bahnhof Nordstemmen an die Hannöversche Südbahn angeschlossen.

Nach der Annexion Hannovers durch Preußen änderte sich dies langsam. Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn baute die Weserbahn und verlängerte diese 1875 mit der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar nach Südosten. Damit war Hildesheim an den Ost-West-Verkehr angeschlossen. Für die Direktverbindung nach Braunschweig musste erst der Eisenerzabbau im Nordharzraum zunehmen; 1888 wurde die etwa 35 km lange Verbindung von Hildesheim an die Bahnstrecke Hannover–Braunschweig bei Groß Gleidingen in Betrieb genommen.

Die Strecke blieb zweitrangig. Sie liegt tangential zu Hannover, hinzu kam bis 1960 der alte Braunschweiger Bahnhof, der als Kopfbahnhof den Durchgangsverkehr hemmte. Ab 1945 blockierte die Innerdeutsche Grenze den größten Teil des Verkehrs von Braunschweig nach Osten.

Beim Bau der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg wurde auch die Hildesheimer Schleife errichtet, um Hildesheim und Braunschweig in Richtung Süden anzuschließen. Seit 1991 fuhren ICs von Frankfurt über Göttingen, Hildesheim, Braunschweig und Magdeburg nach Berlin. Diese sind 1993 durch ICE abgelöst worden, seit 1998 nehmen sie östlich Braunschweig den Weg über die Weddeler Schleife und die Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin. Der eingleisige Betrieb erweist sich als verspätungsanfällig. Im Bundesverkehrswegeplan von 1992 und in seinem Nachfolger von 2005 ist eine Ausbaustrecke LöhneHameln–Hildesheim–Braunschweig enthalten, der unter anderem den durchgehend zweigleisigen Ausbau vorsieht.

Ende 2007 wurde mit der Klärung der Finanzierung ein Durchbruch für das Projekt erzielt. Der Bund wird demnach den zweigleisigen Ausbau mit 80 Millionen Euro finanzieren, das Land steuert 40 Millionen Euro bei. Vorgesehen ist ein Ausbau der Strecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 statt bisher 140 km/h.[1] [2] Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2009 beginnen und 2012 abgeschlossen werden.[3] Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 138 Millionen Euro.[4] Davon übernimmt 131 Millionen Euro der Bund.[5]

Mitte Dezember 2008 schrieb die Deutsche Bahn den zweigleisigen Ausbau auf einer Länge von 34 km aus. Das Paket umfasst ein Auftragsvolumen von 100 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer).[6] Am 23. Januar 2009 soll der symbolische erste Spatenstich gesetzt werden. Wann die Bauarbeiten beginnen werden, ist im Moment (Stand: Ende Dezember 2008) noch unklar.[7] Die Bauarbeiten sollen bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 abgeschlossen werden.[5]

Einzelnachweise

  1. Landkreis – Zweites ICE-Gleis: Baubeginn schon 2008?. In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 18. November 2007
  2. Hildesheim – ICE-Ausbau: 120 Millionen Euro-Projekt. In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 22. Dezember 2007
  3. Deutsche Bahn AG: Strecke zwischen Hildesheim und Groß Gleidingen wird zweigleisig ausgebaut. Presseinformation vom 23. Januar 2009
  4. Landkreis – Zweites ICE-Gleis 2012 fertig . In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 15. Juli 2008
  5. a b Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Tiefensee: Finanzierung der Bahnstrecke Hildesheim-Groß Gleidingen gesichert. Presseinformation vom 21. Januar 2009
  6. D-Hannover: Bauarbeiten für Eisenbahnlinien.. Dokument 2008/S 247-329725 im Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union
  7. Endlich: Baubeginn 2. ICE-Gleis im Januar. In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 30. Dezember 2008

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