- Bahnstrecke Braunschweig–Kreiensen
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Die Bahnstrecke Braunschweig–Kreiensen (Streckennummer 1901) ist eine 72 km lange Hauptbahn der Deutschen Bahn AG, die das nordwestliche Harzvorland, die Städte Seesen, Bad Gandersheim und Teile Salzgitters mit Braunschweig verbindet. Die nächste Großstadt im Süden ist Göttingen. Sie entstand zum größten Teil aus der Braunschweigischen Südbahn von Börßum nach Kreiensen (Streckennummer 1940), erhielt jedoch 1956 nördlich von Salzgitter-Bad eine neue Linienführung direkt nach Braunschweig (Streckennummer 1920).
Inhaltsverzeichnis
Bedienung
Heute dient sie überwiegend dem Regionalverkehr, daneben herrscht schwacher Güterverkehr. Im Fahrplan 2007 wird sie von den Regionalbahnen Braunschweig–Seesen–Herzberg am Harz und Bad Harzburg–Seesen–Kreiensen annähernd im Stundentakt befahren. Es werden normalerweise Lint-Triebwagen (DB Baureihe 648) eingesetzt, die bei Alstom in Salzgitter hergestellt wurden. Die Strecke gehört tariflich von Braunschweig bis Seesen zum Verbundtarif Region Braunschweig und von Seesen bis Kreiensen zum Verkehrsverbund Südniedersachsen.
Geschichte
Bereits im braunschweigisch-hannoverschen Staatsvertrag von 1837, der den Bau der Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg regelte, war eine grundsätzliche Übereinkunft getroffen worden, dass sich beide Staaten gemeinsam um eine Südanbindung bemühen. Erst 15 Jahre später folgte ein weiterer Vertrag. Darin erlaubte Braunschweig, die Hannöversche Südbahn über das braunschweigische Kreiensen zu bauen. Im Gegenzug erlaubte Hannover, eine Bahnstrecke von Börßum (braunschweigisch) über Ringelheim (hannoversch) nach Seesen (braunschweigisch) zu bauen. Von dort wurde ein Bau über Harriehausen (wiederum hannoversch) nach Kreiensen vereinbart, wo beide Strecken verbunden wurden. Die Strecke wurde am 5. August 1856 eröffnet, schon drei Monate vorher war die hannoversche Strecke bis Kassel befahrbar.
Die Strecke entwickelte sich gut, 1865 wurde die Bahnstrecke Kreiensen–Altenbeken als westlicher Anschluss Richtung Ruhrgebiet in Betrieb genommen. 1868 folgte die Verbindung von Börßum nach Jerxheim an der damaligen Bahnverbindung Braunschweig–Wolfenbüttel–Jerxheim–Oschersleben–Magdeburg. Damit war diese Verbindung eine wichtige Ost-West-Strecke geworden, wobei der Verkehr in Richtung Göttingen–Frankfurt stärker war als der in Richtung Ruhr. Die 1878 angeschlossene Bahnstrecke Herzberg–Seesen erfüllte hingegen die Erwartungen nicht.
Nach der deutschen Teilung änderten sich die Verkehrsströme. Alle Bahnstrecken, die zwischen Helmstedt (Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg) und Walkenried (Südharzstrecke) die innerdeutsche Grenze querten, wurden unterbrochen, auch die auf Jerxheim zulaufenden Verbindungen von Magdeburg über Eilsleben und Oschersleben. Dafür wurde nach einer besseren Verkehrsanbindung des Raumes Salzgitter gesucht. 1956 wurde eine Direktverbindung Von Salzgitter-Bad nach Braunschweig durch einen Lückenschluss nach Salzgitter-Drütte eröffnet, von Leiferde nach Drütte bestand schon seit Anfang der 1940er Jahre die neutrassierte Bahnstrecke Braunschweig–Derneburg. Die Strecke von Börßum nach Salzgitter-Bad wurde unbedeutend und verlor 1976 den Personenverkehr. Heute wird sie unter dem Namen „Warnetalbahn“ als Museumsbahn betrieben.
Die Bahnstrecke ist nicht elektrifiziert und heute von Salzgitter-Drütte bis Neuekrug-Hahausen eingleisig. Sie gehört zum „Harz-Weser-Netz“ und soll zukünftig von einem elektronischem Stellwerk in Göttingen ferngesteuert werden.
Literatur
- Josef Högemann, Eisenbahnen im Harz (I), Band 1: Die Staatsbahnstrecken, Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-435
Siehe auch
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