Bahnstrecke Kiel–Neustadt

Bahnstrecke Kiel–Neustadt
Kiel–Lübeck
Strecke der Bahnstrecke Kiel–Lübeck
Kursbuchstrecke (DB): 140, ex 145, ex 114 e
Streckennummer: 1023/1110/1100
Streckenlänge: 80,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit: Kiel Hbf–Abzw. Kiel Hbf. (SS)
Bad Malente-Gremsmühlen–Eutin
Bad Schwartau–Lübeck Hauptbahnhof
Legende
0,0 Kiel Hbf
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
nach Flensburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Ostuferbahn
Kiel Hgbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Hamburg-Altona
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Schönberger Strand
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Hamburg-Altona
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Bad Segeberg (Gleis bis Kiel-Wellsee)
5,0 Kiel-Elmschenhagen geplant, Eröffnung Dez. 2009
5,3 Elmschenhagen (bis 1981)
6,5 Kroog (bis 1981)
8,1 Schwentinental-Raisdorf Ostseepark geplant,
Strecke – geradeaus
Eröffnung Dez. 2009
Bahnhof, Station
9,5 Raisdorf
Kleinbahn Kirchbarkau–Lütjenburg
nach Kirchbarkau
Bahnhof, Station
15,4 Preetz
19,1 Kühren (Holst.)
21,7 Wahlstorf
von Neumünster
Bahnhof, Station
26,7 Ascheberg (Holst)
Bahnhof, Station
33,1 Plön
38,7 Timmdorf
von Lütjenburg
Haltepunkt, Haltestelle
42,4 Bad Malente-Gremsmühlen Keilbahnhof
Bahnhof, Station
47,7
0,0
Eutin
nach Neustadt (Holst)
4,8 Bockholt
8,7 Ottendorf (Holst)
Bahnhof, Station
11,5 Pönitz (Holst)
nach Ahrensbök
13,8 Gleschendorf
Bahnhof, Station
19,3 Pansdorf
Brücke über Wasserlauf (groß)
Schwartau
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Puttgarden
Bahnhof, Station
27,0 Bad Schwartau
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Lübeck-Travemünde
Bahnhof, Station
33,0 Lübeck Hauptbahnhof
Strecke – geradeaus
nach Hamburg, Lüneburg und Rostock

Die Bahnstrecke Kiel–Lübeck ist eine nicht elektrifizierte, größtenteils eingleisige Eisenbahnverbindung im Osten Schleswig-Holsteins. Sie verbindet mit Kiel und Lübeck die beiden einzigen Großstädte des Landes. Die 81 Kilometer lange Strecke wird im Personenverkehr gegenwärtig (Stand: 2009) von DB Regio betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick auf den großen Plöner See unmittelbar am Bahnhof Plön

Die Strecke verläuft von Kiel über die Städte Preetz, Plön und Eutin bis Lübeck durch das Holsteinische Hügelland, im Abschnitt AschebergEutin durch die Holsteinische Schweiz. Diese ist von Seen, Wäldern und Endmoränen geprägt und somit ein bedeutendes Urlaubsgebiet.

Geschichte

Der Abschnitt Kiel–Ascheberg wurde am 31. Mai 1866 zusammen mit der Bahnstrecke Neumünster–Neustadt in Holstein eröffnet. Betreiber beider Strecken war die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE). Somit waren Kiel und Neumünster mit dem Ostseehafen Neustadt auf der Schiene verbunden, aber noch nicht mit der wichtigen Hafenstadt Lübeck. Grund dafür war, dass Lübeck damals als Freie Reichsstadt nicht zu Schleswig-Holstein gehörte und der dort in Personalunion regierende dänische König keinen industriellen Aufschwung Lübecks finanzieren wollte.

Erst am 10. April 1873 kam die Verbindung von Eutin nach Lübeck über Bad Schwartau hinzu. Diese Strecke wurde von der Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft (ELE) erbaut. Die AKE wurde 1884 verstaatlicht, die ertragsreiche ELE erst 1941.

Die heute in Plön stehende Prinzenbahnhofüberdachung

Die heute am Bahnhof in Plön stehende Bahnsteigüberdachung wurde 1890 am Bahnhof Holsteinische Schweiz errichtet, dort 1896 abgebaut und am Plöner Prinzenbahnhof (richtig: Plön-Parkstation) wieder aufgebaut, seit 1910 steht diese Überdachung am Plöner Bahnhof.

Trotz der unterschiedlichen Bahngesellschaften fuhren die Personenzüge schon bald in der Relation Kiel–Lübeck, während die beiden anderen Streckenäste – Neumünster–Ascheberg und Eutin–Neustadt – an Bedeutung verloren. 1929 gab es ein D-Zug-Paar, das zwischen Kiel, Lübeck und Berlin verkehrte. Der D-Zug brauchte für die Strecke Kiel–Lübeck rund 95 Minuten. Andere durchgehende Personenzüge benötigten rund 150 Minuten. Die Strecke Neumünster–Ascheberg war damals in die Kursbuchtabelle der Strecke integriert.

Später gewann die Strecke weiter an Bedeutung. Mitte der 1970er Jahre befuhren das D-Zugpaar Schwarzwald-Express (Kiel–Seebrugg) und mehrere Heckeneilzüge die Strecke, darunter ein Zugpaar der Relation Kiel–Bad Harzburg. Die Strecke war damals als Kursbuchstrecke 145: FlensburgLüneburg, verzeichnet. Einige Eilzüge verkehrten dem entsprechend durchgehend zwischen diesen beiden Städten. Viele dieser Züge fuhren mit Triebwagen der Baureihe 613.

Zwischen 1980 und 1985 wurden mehrere Bahnhöfe der Strecke für den Personenverkehr aufgelassen. Dies betraf 1980 Bockholt und Kühren, 1981 Elmschenhagen, Kroog und Wahlstorf sowie 1985 Gleschendorf, Ottendorf, Timmdorf und Pansdorf. Letzterer wurde 2000 wieder reaktiviert.

Gegenwärtiger Betrieb

RE Kiel - Lübeck - Hamburg im Bahnhof von Plön

Heute wird die Strecke im Personenverkehr mit RegionalExpress-Zügen im Stundentakt befahren. Die seit den 1990er Jahren eingesetzten Triebwagen der DB-Baureihe 628 werden aus Kapazitätsgründen in der Hauptverkehrszeit teilweise durch lokbespannte Züge ergänzt. Diese bewirtschafteten Züge fahren gewöhnlich mit DB-Baureihe 218 und fünf bis sieben modernisierten Silberlingen, sowie Doppelstockwagen. Die durchschnittliche Fahrtdauer zwischen beiden Städten beträgt 72 Minuten.

Zwischen Eutin und Lübeck, sowie zwischen Kiel und Preetz, verkehren neben RegionalExpress-Zügen zusätzlich RegionalBahnen mit Triebwagen der Baureihe 628, so dass dort an Werktagen annähernd ein Halbstundentakt angeboten wird.

Es findet kein planmäßiger Güterverkehr mehr statt.

Zugverbindungen

Der früher noch vorhandene durchgehende Verkehr von Flensburg Hauptbahnhof nach Lübeck Hauptbahnhof – teilweise sogar bis Lüneburg – Uelzen – Braunschweig - ist heute in Kiel betrieblich getrennt, sodass sich gegenwärtig (Stand: 2007) auf den oben genannten Strecken folgende Zugläufe ergeben:

RE Kiel–Lübeck–Hamburg im Bahnhof von Plön
Linie Linienbezeichung Linienverlauf
RE RegionalExpress Kiel – Eutin – Lübeck – Hamburg
RE RegionalExpress Kiel – Eutin – Lübeck – Lüneburg
RE RegionalExpress Kiel – Eutin – Lübeck – Bad Kleinen
RB RegionalBahn Eutin – Lübeck
RB RegionalBahn Kiel – Preetz

Ausblick

Um die Reisezeit auf unter 60 Minuten reduzieren zu können, sollen die Anzahl der zweigleisigen Abschnitte erhöht sowie einige Umtrassierungen realisiert werden. Eine erste Baustufe der Ausbaumaßnahme der Strecke Kiel–Lübeck soll bis Ende 2009 realisiert werden. Sie umfasst einen neuen Bahnhof mit Kreuzungsmöglichkeit in Kiel-Elmschenhagen, die Einrichtung des Haltepunktes Schwentinental-Raisdorf Ostseepark, die Erweiterung des Bahnhofs Plön für Systemkreuzungen und den Ausbau des Abschnitts Preetz–Ascheberg für Geschwindigkeiten bis 140 km/h.[1] Die Baumaßnahmen dienen dazu, einen 30-Minuten-Takt zwischen Kiel und Lübeck zu ermöglichen. Ende 2009 sollen neue Fahrzeuge vom Typ LINT 41 zum Einsatz kommen.[2]

Sonstiges

Der Bahnhof Plön, der direkt am Ufer des Großen Plöner Sees liegt, wurde durch die ARD-Fernsehserie Kleinstadtbahnhof Lüttin bekannt, die dort entstand.

Literatur

  • Erich Staisch (Herausgeber): Der Zug nach Norden. Kabel, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0298-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.lok-report.de/news/news_woche_samstag.html
  2. http://www.lvs-sh.de/media/pdf/nah-sh/nah-sh200801final.pdf

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