- Bahnstrecke Kiel-Lübeck
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Die Bahnstrecke Kiel–Lübeck ist eine nicht elektrifizierte, größtenteils eingleisige Eisenbahnverbindung im Osten Schleswig-Holsteins. Sie verbindet mit Kiel und Lübeck die beiden einzigen Großstädte des Landes. Die 81 Kilometer lange Strecke wird im Personenverkehr gegenwärtig (Stand: 2009) von DB Regio betrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Strecke verläuft von Kiel über die Städte Preetz, Plön und Eutin bis Lübeck durch das Holsteinische Hügelland, im Abschnitt Ascheberg–Eutin durch die Holsteinische Schweiz. Diese ist von Seen, Wäldern und Endmoränen geprägt und somit ein bedeutendes Urlaubsgebiet.
Geschichte
Der Abschnitt Kiel–Ascheberg wurde am 31. Mai 1866 zusammen mit der Bahnstrecke Neumünster–Neustadt in Holstein eröffnet. Betreiber beider Strecken war die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE). Somit waren Kiel und Neumünster mit dem Ostseehafen Neustadt auf der Schiene verbunden, aber noch nicht mit der wichtigen Hafenstadt Lübeck. Grund dafür war, dass Lübeck damals als Freie Reichsstadt nicht zu Schleswig-Holstein gehörte und der dort in Personalunion regierende dänische König keinen industriellen Aufschwung Lübecks finanzieren wollte.
Erst am 10. April 1873 kam die Verbindung von Eutin nach Lübeck über Bad Schwartau hinzu. Diese Strecke wurde von der Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft (ELE) erbaut. Die AKE wurde 1884 verstaatlicht, die ertragsreiche ELE erst 1941.
Die heute am Bahnhof in Plön stehende Bahnsteigüberdachung wurde 1890 am Bahnhof Holsteinische Schweiz errichtet, dort 1896 abgebaut und am Plöner Prinzenbahnhof (richtig: Plön-Parkstation) wieder aufgebaut, seit 1910 steht diese Überdachung am Plöner Bahnhof.
Trotz der unterschiedlichen Bahngesellschaften fuhren die Personenzüge schon bald in der Relation Kiel–Lübeck, während die beiden anderen Streckenäste – Neumünster–Ascheberg und Eutin–Neustadt – an Bedeutung verloren. 1929 gab es ein D-Zug-Paar, das zwischen Kiel, Lübeck und Berlin verkehrte. Der D-Zug brauchte für die Strecke Kiel–Lübeck rund 95 Minuten. Andere durchgehende Personenzüge benötigten rund 150 Minuten. Die Strecke Neumünster–Ascheberg war damals in die Kursbuchtabelle der Strecke integriert.
Später gewann die Strecke weiter an Bedeutung. Mitte der 1970er Jahre befuhren das D-Zugpaar Schwarzwald-Express (Kiel–Seebrugg) und mehrere Heckeneilzüge die Strecke, darunter ein Zugpaar der Relation Kiel–Bad Harzburg. Die Strecke war damals als Kursbuchstrecke 145: Flensburg–Lüneburg, verzeichnet. Einige Eilzüge verkehrten dem entsprechend durchgehend zwischen diesen beiden Städten. Viele dieser Züge fuhren mit Triebwagen der Baureihe 613.
Zwischen 1980 und 1985 wurden mehrere Bahnhöfe der Strecke für den Personenverkehr aufgelassen. Dies betraf 1980 Bockholt und Kühren, 1981 Elmschenhagen, Kroog und Wahlstorf sowie 1985 Gleschendorf, Ottendorf, Timmdorf und Pansdorf. Letzterer wurde 2000 wieder reaktiviert.
Gegenwärtiger Betrieb
Heute wird die Strecke im Personenverkehr mit RegionalExpress-Zügen im Stundentakt befahren. Die seit den 1990er Jahren eingesetzten Triebwagen der DB-Baureihe 628 werden aus Kapazitätsgründen in der Hauptverkehrszeit teilweise durch lokbespannte Züge ergänzt. Diese bewirtschafteten Züge fahren gewöhnlich mit DB-Baureihe 218 und fünf bis sieben modernisierten Silberlingen, sowie Doppelstockwagen. Die durchschnittliche Fahrtdauer zwischen beiden Städten beträgt 72 Minuten.
Zwischen Eutin und Lübeck, sowie zwischen Kiel und Preetz, verkehren neben RegionalExpress-Zügen zusätzlich RegionalBahnen mit Triebwagen der Baureihe 628, so dass dort an Werktagen annähernd ein Halbstundentakt angeboten wird.
Es findet kein planmäßiger Güterverkehr mehr statt.
Zugverbindungen
Der früher noch vorhandene durchgehende Verkehr von Flensburg Hauptbahnhof nach Lübeck Hauptbahnhof – teilweise sogar bis Lüneburg – Uelzen – Braunschweig - ist heute in Kiel betrieblich getrennt, sodass sich gegenwärtig (Stand: 2007) auf den oben genannten Strecken folgende Zugläufe ergeben:
Linie Linienbezeichung Linienverlauf RE RegionalExpress Kiel – Eutin – Lübeck – Hamburg RE RegionalExpress Kiel – Eutin – Lübeck – Lüneburg RE RegionalExpress Kiel – Eutin – Lübeck – Bad Kleinen RB RegionalBahn Eutin – Lübeck RB RegionalBahn Kiel – Preetz Ausblick
Um die Reisezeit auf unter 60 Minuten reduzieren zu können, sollen die Anzahl der zweigleisigen Abschnitte erhöht sowie einige Umtrassierungen realisiert werden. Eine erste Baustufe der Ausbaumaßnahme der Strecke Kiel–Lübeck soll bis Ende 2009 realisiert werden. Sie umfasst einen neuen Bahnhof mit Kreuzungsmöglichkeit in Kiel-Elmschenhagen, die Einrichtung des Haltepunktes Schwentinental-Raisdorf Ostseepark, die Erweiterung des Bahnhofs Plön für Systemkreuzungen und den Ausbau des Abschnitts Preetz–Ascheberg für Geschwindigkeiten bis 140 km/h.[1] Die Baumaßnahmen dienen dazu, einen 30-Minuten-Takt zwischen Kiel und Lübeck zu ermöglichen. Ende 2009 sollen neue Fahrzeuge vom Typ LINT 41 zum Einsatz kommen.[2]
Sonstiges
Der Bahnhof Plön, der direkt am Ufer des Großen Plöner Sees liegt, wurde durch die ARD-Fernsehserie Kleinstadtbahnhof Lüttin bekannt, die dort entstand.
Literatur
- Erich Staisch (Herausgeber): Der Zug nach Norden. Kabel, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0298-7
Weblinks
- Geschichte und Beschreibung der Strecke
- Bilder der Strecke
- Historische Entwicklung der Bahnstrecken in Schleswig-Holstein
- Historische Ansichten Plöns mit Bildern vom Plöner Bahnhof und der Kaiserlichen Haltestelle
Einzelnachweise
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