Bahnstrecke Lübeck–Hamburg

Bahnstrecke Lübeck–Hamburg
Lübeck–Hamburg
Strecke der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg
Verlauf der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg
Kursbuchstrecke (DB): 104, 140
Streckennummer (DB): 1120
Streckenlänge: 62,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Zweigleisigkeit: durchgehend
Legende
Strecke – geradeaus
von Kiel und Puttgarden
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Lübeck-Travemünde
Bahnhof, Station
0,0 Lübeck Hbf
Bahnhof ohne Personenverkehr
1,2 Lübeck Hauptgüterbahnhof
   
2,6 Lübeck-Genin
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Lüneburg und Bad Kleinen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Trave
Brücke über Wasserlauf (groß)
Elbe-Lübeck-Kanal
Kilometer-Wechsel
4,7
5,8
   
7,5 Lübeck-Niendorf
Brücke über Wasserlauf (groß)
Trave
Bahnhof, Station
15,8 Reinfeld (Holstein)
Brücke (groß)
B 75
Brücke über Wasserlauf (groß)
Trave
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Neumünster
Bahnhof, Station
23,9 Bad Oldesloe
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Elmshorn
   
nach Ratzeburg
   
nach Schwarzenbek
Haltepunkt, Haltestelle
30,0 Kupfermühle
Straßenbrücke
A 21
Bahnhof, Station
35,4 Bargteheide
Bahnhof ohne Personenverkehr
40,3 Awanst Ahrensburg Nord
Haltepunkt, Haltestelle
Ahrensburg-Gartenholz
Bahnhof, Station
42,4 Ahrensburg
   
Landesgrenze SH/HH
Bahnhof ohne Personenverkehr
51,0 Hamburg-Rahlstedt Betriebsbahnhof Bbf
Bahnhof, Station
51,7 Hamburg-Rahlstedt
Haltepunkt, Haltestelle
54,4 Hamburg-Tonndorf (ehem. Wandsbek Ost)
Bahnhof, Station
58,2 Hamburg-Wandsbek
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
zur Güterumgehungsbahn
Planfreie Kreuzung – oben
Güterumgehungsbahn Eidelstedt–Harburg
BSicon BS2+rc.svgBSicon BS2lf.svg
S-Bahn von Ohlsdorf
BSicon SBHF.svgBSicon HST.svg
59,7 Hamburg Hasselbrook
BSicon SBHF.svgBSicon eBHF.svg
Hamburg Berliner Tor
BSicon ABZrg.svgBSicon ABZrg.svg
S-Bahn von Bergedorf, von Berlin
BSicon ABZrg.svgBSicon KRZu.svg
S-Bahn von Harburg
BSicon STR.svgBSicon ABZrg.svg
von Hannover und nach Berlin
BSicon SBHF.svgBSicon BHF.svg
63,9 Hamburg Hauptbahnhof (Keilbahnhof)
BSicon STR.svgBSicon STR.svg
nach Hamburg-Altona

Die Bahnstrecke Lübeck–Hamburg ist eine der wichtigsten Eisenbahnhauptstrecken Schleswig-Holsteins und Hamburgs. Sie verbindet die beiden Hansestädte und wird gelegentlich als Teil der internationalen Vogelfluglinie gesehen.

Inhaltsverzeichnis

Streckenbeschreibung

Von Lübeck aus verläuft die Strecke südwestlich durch meist landwirtschaftlich geprägtes, leicht gewelltes Flachland. Die Trave wird drei Mal gequert. Wichtigster Zwischenhalt ist Bad Oldesloe, von wo aus mit der nordbahn Eisenbahngesellschaft stündlich Verbindungen nach Bad Segeberg und Neumünster bestehen. Zwischen Ahrensburg und Hamburg-Rahlstedt verläuft die Strecke entlang des Stellmoorer Tunneltales. Auf Hamburger Stadtgebiet wird nach Querung der Güterumgehungsbahn parallel zur S-Bahn-Strecke der Hamburger Hauptbahnhof von Osten aus erreicht.

Geschichte

Bereits 1831 wurde der Bau einer Bahnstrecke zwischen Lübeck und Hamburg diskutiert. Zuerst kam es jedoch wegen der Weigerung der dänischen Behörden zum Bau der Bahnstrecke Lübeck–Büchen durch die Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE). So war Lübeck an die Berlin-Hamburger Bahn angeschlossen, Züge nach Hamburg mussten aber den rund 32 Kilometer längeren Weg über Büchen in Kauf nehmen. Erst am 1. August 1865 wurde die Direktverbindung von Lübeck nach Hamburg durch die LBE eröffnet. Bereits 1875/76 wurde sie zweigleisig ausgebaut.

1963 wurden die Bahnstrecken Lübeck–Puttgarden und Rødby Havn–Kopenhagen zur Vogelfluglinie ausgebaut. Damit vergrößerte sich das Angebot an Fernreisezügen zwischen Lübeck und Hamburg. Neben den Zügen nach Kopenhagen verkehrten Interzonenzüge Richtung Rostock. Die D-Züge, der TEE Merkur und die TEEM-Güterzüge Richtung Puttgarden wurden mit Diesellokomotiven der DB-Baureihe 221 bespannt.

In den 1960er und 1970er Jahren wurden die Eilzüge im Wendezugbetrieb mit Diesellokomotiven der DB-Baureihe 220 bespannt. Als Besonderheit führten diese Züge neben Eilzugwagen der Gattung yl bis 1977 Doppelstockwagen der früheren LBE mit. Die Strecke Lübeck–Hamburg war damals die einzige Strecke der Deutschen Bundesbahn, auf der Doppelstockwagen eingesetzt wurden (siehe auch: Doppelstock-Stromlinien-Wendezug der LBE).

Regionalbahnen im Abschnitt Hamburg–Bad Oldesloe wurden bis Dezember 2008 zuletzt mit modernisierten n-Wagen (Silberlingen) oder Doppelstockwagen mit Bespannung durch Diesellokomotiven der Baureihe 218 oder Triebwagen der Baureihe 628 gefahren.

Die Bahnstrecken Lübeck-Travemünde–Lübeck und Lübeck–Hamburg wurden 2008 elektrifiziert. Dazu wurde für 14 Millionen Euro das dezentrale Bahnstrom-Umrichterwerk Lübeck-Genin gebaut, das die Bahnstrecke Lübeck–Hamburg mit Einphasenwechselstrom von 15 kV 16,7 Hertz versorgt.[1] Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurde der Zugbetrieb mit E-Loks aufgenommen. Seitdem wird auch ein ICE aus/nach München über Hamburg nach Lübeck durchgebunden.

Betrieb

IC3 der Dänischen Staatsbahnen in Hamburg Hauptbahnhof
RE Lübeck–Hamburg im Bahnhof Bad Oldesloe

Der seit dem Bau der Großer-Belt-Brücke zwischen Fünen und Seeland deutlich reduzierte Eisenbahnfernverkehr zwischen Hamburg, Lübeck und Kopenhagen wird seit Dezember 2007 mit Intercity-Express-Zügen der DB sowie EuroCity-Zügen der Danske Statsbaner betrieben. Diese Fernzüge werden heute mit Diesel-ICE der deutschen Baureihe 605 und dänischen IC3-Garnituren gefahren.

Zwischen Lübeck Hauptbahnhof und Hamburg Hauptbahnhof verkehren morgens bis abends von montags bis freitags Regionalexpress-Züge im 30-Minuten-Takt, am Wochenende im Stundentakt. Auf diesem Abschnitt gibt es die größte Zahl Bahnreisender in Schleswig-Holstein. Die Regionalexpress-Züge halten lediglich in Reinfeld, Bad Oldesloe und zeitweise auch in Ahrensburg. Auf dem Abschnitt Hamburg–Bad Oldesloe verkehren Regionalbahn-Züge, die auch an den übrigen Stationen halten. Sie werden fast immer mit Doppelstockwagen gefahren. Aktuell (Stand Februar 2010) werden die lokbespannten Züge mit E-Loks der Baureihe 112 oder Baureihe 143 bzw. Dieselloks der Baureihe 218 gefahren.

Zwischen Ahrensburg und Bargteheide wurde ab 2009 der Haltepunkt Ahrensburg-Gartenholz gebaut. Die Eröffnung der Station zum Fahrplanwechsel 2009 scheiterte jedoch an rechtlichen Fragen[2] und wurde mit einem Jahr Verzögerung am 12. Dezember 2010 vollzogen.

Zukunft

Der Abschnitt Hamburg–Bad Oldesloe soll bis 2015 für den S-Bahn-Betrieb ausgebaut werden.

Weblinks

 Commons: Bahnstrecke Hamburg-Lübeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sebastian Prey: Lübeck jubelt: Endlich fließt der Strom für die Bahn! In: Lübecker Nachrichten vom 2. Oktober 2008. (Abgerufen am 5. November 2008)
  2. Bericht zum Haltepunkt Ahrensburg-Gartenholz, abgerufen am 14. Oktober 2010

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