- Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven
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Oldenburg–Wilhelmshaven Kursbuchstrecke (DB): 392 Streckennummer: 1522 Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 100[1] km/h LegendeBahnstrecke Oldenburg–Osnabrück von Bremen 44,4 Oldenburg (Oldb) Hbf Bahnstrecke Oldenburg–Leer 47,7 Bürgerfeld 50,0 Ofenerdiek 53,0 Neusüdende 56,6 Rastede eingleisig 62,0 Hahn zweigleisig 67,8 Jaderberg eingleisig von Rodenkirchen vom Hafen 75,1 Varel nach Neuenburg(Oldb) 78,2 Dangast von Ocholt 83,3 Ellenserdamm 89,4 Sande (Friesland) Ostfriesische Küstenbahn, zum JadeWeserPort 92,5 Mariensiel 95,1 Wilhelmshaven West 96,8 Wilhelmshaven Hbf Die Bahnstrecke Wilhelmshaven–Oldenburg ist eine überwiegend zweigleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn[1] im Nordwesten Niedersachsens. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung von der Hafenstadt Wilhelmshaven nach Oldenburg (Oldenburg). Im Zusammenhang mit dem Bau des JadeWeserPort soll sie durchgehend zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden.
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Die Strecke 1522 Oldenburg–Wilhelmshaven ist derzeit mit Ausnahme der zwei Abschnitte Varel–Jaderberg und Hahn–Rastede doppelgleisig ausgebaut und für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt.
Geschichte
Die Strecke wurde als Gemeinschaftsprojekt der Großherzoglich Oldenburgischen Staatsbahn (GOE) und der Preußischen Staatsbahn zusammen mit der Bahnstrecke Bremen–Oldenburg geplant und erbaut. Sie sollte den preußischen Marinehafen in Wilhelmshaven (damals „Heppens“) anbinden und den Norden des Großherzogtums erschließen. Sie wurde am 18. Juli 1867 offiziell eröffnet, tatsächlich aber erst am 3. September 1867 fahrplanmäßig in Betrieb genommen.
Die Zuständigkeit für die Strecke wurde im Jahre 1918 von der Reichsbahndirektion Oldenburg übernommen, in diesem Jahr erfolgte die Auflösung der GOE-Gesellschaft.
Im November 2000 wurde der Personennahverkehr von der NordWestBahn übernommen. Der entsprechende Vertrag wurde Anfang 2005 freihändig um zwölf Jahre verlängert [2]. Die Strecke befindet sich weiterhin im Eigentum der Deutschen Bahn.
Bis Dezember 2002 befuhr eine InterRegio-Linie der Fernverkehrssparte der Deutschen Bahn aus Richtung Leipzig/Berlin die Strecke. Heute erfolgt die Bedienung ausschließlich durch Regionalbahnen. Die Fahrgastzahlen sind seit 2000 um mehr als 50 Prozent angestiegen. Als Grund hierfür gelten: ein verlässlicher Taktfahrplan, bessere Anschlussverbindungen und der Einsatz komfortabler Triebwagen.[3]
Derzeitiger Betrieb
Die Strecke wird im Stundentakt mit Diesel-Triebzügen des Typs Lint 41 bedient, die je nach Verkehrsaufkommen gekuppelt in Mehrfachtraktion eingesetzt werden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 73 km/h, damit erreicht diese Linie nahezu die Qualität eines RE. Die Fahrzeuge befinden sich im Eigentum des Landes und wurden von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) an das Verkehrsunternehmen vermietet. Die Deutsche Bahn setzte bis 2000 Dieseltriebwagen der Baureihe 624 und für die InterRegios bis 2002 Diesellokomotiven der Baureihe 218 ein.
Anbindungen an Fernverkehrszüge (ICE/IC) sowie an Regionalzüge aus früheren Fernverkehrsverbindungen (IR) bestehen seit der Einstellung des Fernverkehrs nach Wilhelmshaven in Oldenburg und Bremen. Die LNVG bestellt seit Februar 2003 bei der NordWestBahn Regionalzüge für diese Verbindungen, deren Fahrzeiten den früheren Fernverkehrszügen vergleichbar sind. Allerdings sind teils lange Anschlusszeiten von oft 45 Minuten in Kauf zu nehmen.
Tarif
Die Züge können im Rahmen eines Anerkennungsvertrages zwischen Deutscher Bahn und NordWestBahn mit bundesweit erhältlichen Fahrkarten benutzt werden. Südlich Rastede gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen.
Aussichten
Der Aufbau des JadeWeserPorts wird möglicherweise das Aufkommen an Güterzügen erheblich steigern, so dass die Absicht besteht, die beiden zusammen 13 Kilometer langen eingleisig zurückgebauten Abschnitte Rastede – Hahn (Oldb) und Jaderberg – Varel der Strecke 1522 wieder mit einem zweiten Gleis zu versehen. Zusätzlich soll die Strecke, wie seit mindestens einem Jahrzehnt gefordert, elektrifiziert werden, obgleich die dieselgetriebenen Regionalverkehrszüge dies nicht ausnutzen könnten.
Im August 2006 wurde vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, eine Zusage an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff über die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der gesamten Strecke bis zum Jahr 2010 gemacht[4]. Dieses Vorhaben (zweigleisiger Ausbau auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, Elektrifizierung) fand zudem Eingang in den Bundesverkehrswegeplan 2003 und wurde in der Kategorie „Vordringlicher Bedarf“ eingestuft. Die Umsetzungschancen erhöhten sich noch einmal deutlich, als der Ausbau im November 2008 in das „Arbeitsplatzprogramm Bauen und Verkehr“ der Bundesregierung aufgenommen wurde. Über eine von Anwohnern geforderte Bahn-Umgehungstrasse für den Ort Sande wurde hingegen bislang nichts bekannt.
Quellen
- Martin Hoffmann u. a.: Entwicklungsfassung des Historischer Atlas der Eisenbahnstrecken in Deutschland. Stand 29. Mai 2005.
Fußnoten
- ↑ a b Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: Zustand und Zukunft des Bahnverkehrs in Niedersachsen. Niedersächsischer Landtag, 2. September 2008, S. 19. Abgerufen am 25. September 2008. (PDF)
- ↑ LNVG Niedersachsen: NordWestBahn fährt weiter bis 2017. 11. Juli 2006
- ↑ NordWestBahn: Image-Broschüre (PDF-Datei, 1,62 MB). 11. Juli 2006
- ↑ Nordwest-Zeitung vom 29. August 2006
Weblinks
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