Stralauer Viertel

Stralauer Viertel
Stadtviertel in Berlin-Mitte: Altkölln (Spreeinsel) [1] (mit Museumsinsel [1a], Fischerinsel [1b]), Alt-Berlin [2] (mit Nikolaiviertel [2a]), Friedrichswerder [3], Neukölln am Wasser [4], Dorotheenstadt [5], Friedrichstadt [6], Luisenstadt [7], Stralauer Vorstadt (mit Königsstadt) [8], Gebiet Alexanderplatz (Königsstadt und Altberlin) [9], Spandauer Vorstadt [10] (mit Scheunenviertel [10a]), Friedrich-Wilhelm-Stadt [11], Oranienburger Vorstadt [12], Rosenthaler Vorstadt [13]
Das „Stralauer Vierthel“ 1789 innerhalb der Zollmauer
Die Stralauer Vorstadt zur Zeit des Kaiserreichs

Die Stralauer Vorstadt (auch Stralauer Viertel genannt) ist ein historischer Stadtteil von Berlin, der in den Ortsteilen Mitte und Friedrichshain aufgegangen ist.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Stralauer Vorstadt in ihrer größten Ausdehnung wurde 1920 begrenzt

Geschichte

Die Stralauer Vorstadt entstand am Ende des 17. Jahrhunderts vor dem Stralauer Tor der Berliner Festungsmauer. Sie wurde im 18. Jahrhundert mit dem Bau der Berliner Zollmauer ins Berliner Stadtgebiet einbezogen und seitdem überwiegend Stralauer Viertel genannt. Die Zollmauer verlief anfänglich entlang des heutigen Straßenzuges Friedenstraße-Marchlewskistraße-Warschauer Straße bis zum Oberbaum an der Spree. Im 19. Jahrhundert wurden weitere außerhalb der Zollmauer gelegene Gebiete nach Berlin eingemeindet, sodass die Stralauer Vorstadt sich schließlich nach Osten bis zur Berliner Ringbahn ausdehnte. Lediglich die innerhalb der Ringbahn gelegenen Teile von Boxhagen und Friedrichsberg wurden erst 1920 nach Berlin eingemeindet.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stralauer Vorstadt zu einem Industrie- und Arbeiterbezirk mit dichter Mietskasernenbebauung. Die Einwohnerzahl des Stadtteils Stralauer Viertel (so der amtliche Name der Stralauer Vorstadt im 19. Jahrhundert) stieg von 80.391 im Jahre 1867 bis auf den Höchststand von 302.208 im Jahre 1910.[1]

Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 ging die Stralauer Vorstadt zum größten Teil in den neuen Bezirk Friedrichshain auf. Das Gebiet westlich der heutigen Lichtenberger Straße kam zum Bezirk Mitte. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Stralauer Vorstadt flächendeckend zerstört. Beim Wiederaufbau wurde das gesamte alte Straßenraster westlich der Koppenstraße überbaut und neu gestaltet. Besonders markant ist die Neubebauung der Karl-Marx-Allee von Anfang der 1950er-Jahre mit großen, heute denkmalgeschützten Wohngebäuden im Stil des Sozialistischen Klassizismus.

Die Bezeichnung Stralauer Vorstadt ist heute weitgehend aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden; lediglich ein statistischer Bezirk im Ortsteil Mitte trägt noch diesen Namen.

Historische Orte und Gebäude

Plätze

Straßen

Kirchen

  • St.-Markus-Kirche, 1855 als erste Kirche der Stralauer Vorstadt in der Weberstraße errichtet, 1944 zerstört, Ruine 1957 abgeräumt
  • St.-Andreas-Kirche, 1856 in der Andreasstraße errichtet, 1944 ausgebrannt, Ruine 1949 gesprengt und abgeräumt
  • Samariterkirche, 1894 am Samariterplatz errichtet
  • St.-Pius-Kirche, 1895 in der Palisadenstraße errichtet
  • Auferstehungskirche, 1895 in der Friedensstraße errichtet
  • St.-Antonius-Kirche, 1895 in der Rüdersdorfer Straße errichtet
  • Lazaruskirche, 1905 in der Grünberger Straße errichtet, 1945 ausgebrannt, Ruine 1949 gesprengt und abgeräumt
  • Zwinglikirche, 1908 am Rudolfplatz errichtet

Handel und Verkehr

Spreebrücken

Einzelnachweise

  1. Friedrich Leyden: Groß-Berlin. Geographie der Weltstadt. Hirt, Breslau 1933 (darin: Entwicklung der Bevölkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt-Berlin, S. 206)

52.51768330555613.42958457Koordinaten: 52° 31′ 4″ N, 13° 25′ 47″ O


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