- Süpplingenburg
-
Wappen Deutschlandkarte 52.2510.916666666667114Koordinaten: 52° 15′ N, 10° 55′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Helmstedt Samtgemeinde: Nord-Elm Höhe: 114 m ü. NN Fläche: 14,3 km² Einwohner: 658 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km² Postleitzahl: 38376 Vorwahl: 05355 Kfz-Kennzeichen: HE Gemeindeschlüssel: 03 1 54 022 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Steinweg 15
38373 SüpplingenWebpräsenz: Bürgermeister: Dieter Eckner Lage der Gemeinde Süpplingenburg im Landkreis Helmstedt Süpplingenburg ist eine Gemeinde im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen. Es liegt innerhalb der Samtgemeinde Nord-Elm unweit der Ortschaft Süpplingen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wie der Ortsname sagt, ging Süpplingenburg aus einer Burganlage hervor. Diese entstand im 10. Jahrhundert in der sumpfigen Schunter-Niederung. Bauherren waren vermutlich die Grafen von Haldensleben. Durch Heirat fiel die Burg an den Grafen Gebhard, den Vater von Lothar III., bekannt als Lothar von Süpplingenburg. Er war König (1125–1137) und Kaiser (1133–1137) des Heiligen Römischen Reiches. Die Wasserburg Süpplingenburg galt als sein Stammsitz.
Wasserburg
Die Süpplingenburg als Wasserburg wurde auf einer leichten Geländeerhöhung an der Schunter errichtet. Die quadratische Anlage hatte die Ausmaße von 70x70 m und war von Mauer, Wassergraben und Wall umgeben. Die Kernburg verfügte über eine Kemenate und ein Wohnhaus. Auf dem Burggelände stand die St. Johannis-Kirche mit Kreuzgang, ein im Kern romanischer Bau. Nördlich gab es eine Vorburg mit einem Wirtschaftshof. Nahe der Burg führte ein alter Nord-Süd-Handelsweg, der „Salzweg“, vorbei. Ab dem 11. Jahrhundert wurde er hier vom Ost-West-Handelsweg von Braunschweig nach Magdeburg gekreuzt. Ab dem 16. Jahrhundert wurden an die äußere Mauer mehrere Herrschafts- und Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise angebaut. Um 1875 wurden bis auf die Kirche alle Burggebäude und die Befestigungsmauern abgerissen und der Burggraben zugeschüttet. Heute ist die Stelle kaum als frühere Burg erkennbar, jedoch befinden sich noch Reste der Stammburg von Kaiser Lothar III. im Erdboden, wie 1964 festgestellt wurde.
Johanniter-Kommende
Nach der Auflösung des Templerordens 1312 durch Papst Klemens V. wurden die Konventsgebäude im Jahre 1357 an den Orden der Johanniter übergeben. In seinem Besitz blieben sie bis 1820 als Komturei. Die Ursprünge der Süpplingenburg als Johanniter-Kommende gehen zurück in das Jahr 1130, als Lothar III. hier an seinem Stammsitz den Grundstein zur Stiftskirche St. Johannis legte, die 1140 vollendet wurde. Das Kollegiatstift und die Burg kamen um 1173, unter Heinrich dem Löwen, in den Besitz des Templerordens. Die Komturei Süpplingenburg in der Ballei Brandenburg war lange Zeit Stammsitz des letzten Präzeptors der Deutschen Lande, Friedrich von Alvensleben.
Neuzeit
Während der Reformation wurde das Gebiet durch die schmalkaldischen Bundesgenossen 1542 eingenommen. Die Johanniter-Komturei konnte weiterbestehen unter der Bedingung, dass sie dem Schmalkaldischen Bund treu blieb. Im Dreißigjährigen Krieg widerstand die Süpplingenburg durch ihre hohen Mauern und das morastige Gelände allen Angriffen. 1820 kam das Gelände als landwirtschaftliche Staatsdomäne an das Herzogtum Braunschweig. Der bauliche Zustand der Kirche war so schlecht, dass ein Abriss erwogen wurde. Bereits um 1420 war sie teilweise eingestürzt. Von 1838 bis 1843 erfolgte eine umfangreiche Renovierung. Seither wird sie als Pfarrkirche genutzt. Außerdem ist sie Bestandteil der Straße der Romanik.
Einen Eindruck von den prachtvollen Bauten, die in diesem Gebiet zur Zeit Lothars III. entstanden, vermittelt die in Königslutter errichtete Stiftskirche St. Peter und Paul (Kaiserdom Königslutter), die zugleich die Grablege Lothars von Süpplingenburg ist.
Im Osten des Ortes befindet sich der „Sandteich“. Das stehende Gewässer wurde ursprünglich mit drei Inseln angelegt. Als Anfang der 1990er Jahre der Wasservorrat versiegte, wurden zwei Inseln abgetragen. Um den Wasserstand wieder ansteigen zu lassen, wurde eine Quelle freigelegt. Leider brachte dies bis heute nicht das gewünschte Resultat und der Teich führt noch immer sehr wenig Wasser. Um den Teich ist ein Rhododendron-Park angelegt worden, der zur Blütezeit Ende Mai/Anfang Juni einen Besuch lohnt.
Literatur
- Hans Adolf Schultz: Burgen und Schlösser des Braunschweiger Landes, Braunschweig 1980, ISBN 3-87884-012-8
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten. Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5
Weblinks
Commons: Süpplingenburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Supplingenburg in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
Städte und Gemeinden im Landkreis HelmstedtBahrdorf | Beierstedt | Büddenstedt | Danndorf | Frellstedt | Gevensleben | Grafhorst | Grasleben | Groß Twülpstedt | Helmstedt | Ingeleben | Jerxheim | Königslutter am Elm | Lehre | Mariental | Querenhorst | Räbke | Rennau | Schöningen | Söllingen | Süpplingen | Süpplingenburg | Twieflingen | Velpke | Warberg | Wolsdorf
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Supplingenburg — (Supplinburg), Schloß im Herzogthum Braunschweig, unweit Helmstädt. Es ist das Stammhaus der Grafen von S., welche schon vor Karl dem Großen eines der berühmtesten sächsischen Geschlechter gewesen sein sollen. Aus ihm stammte der Kaiser Lothar (s … Pierer's Universal-Lexikon
Süpplingenburg — (Suplinburg), Dorf im braunschweig. Kreis Helmstedt, an der Schunter, hat eine evang. Kirche, Braunkohlenbergbau und (1905) 640 Einw. – Das alte Schloß S. ist das Stammhaus der Grafen von S., die schon in karolingischer Zeit als eins der… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Supplingenburg — Supplingenburg, Suplinburg, Schloß unweit Helmstedt, Sitz uralter Grafen, welchem Geschlechte Kaiser Lothar der Sachse angehörte … Herders Conversations-Lexikon
Süpplingenburg — Infobox Ort in Deutschland Wappen = Wappen Suepplingenburg.png lat deg = 52 |lat min = 15 |lat sec = 00 lon deg = 10 |lon min = 55 |lon sec = 00 Lageplan = Bundesland = Niedersachsen Landkreis = Helmstedt Samtgemeinde = Nord Elm Höhe = 114 Fläche … Wikipedia
Süpplingenburg — Sụ̈pplingenburg, Gemeinde im Landkreis Helmstedt, Niedersachsen, 700 Einwohner. Die ehemalige Komtureikirche wurde 1130 35 (erste Einwölbung um 1200) erbaut; teilweise freigelegte Krypta. Geschichte: Nach der ehemaligen Burg, südlich der… … Universal-Lexikon
Supplingenburg — Original name in latin Spplingenburg Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 52.25072 latitude 10.91011 altitude 114 Population 722 Date 2011 05 03 … Cities with a population over 1000 database
Lothar von Süpplingenburg — Siegel Lothar III. auf einer Urkunde aus dem Jahre 1131 über die Bestätigung eines Schifffahrtsrechtes an die Abtei Echternach Lothar III. (* vor dem 9. Juni 1075; † 4. Dezember 1137 in Breitenwang, Tirol), auch Lothar von Süpplingenburg oder… … Deutsch Wikipedia
Gertrude of Süpplingenburg — Gertrud of Süpplingenburg (18 April 1115 ndash; 18 April 1143) was the only child of Emperor Lothar III (Lothar of Süpplingenburg), Duke of Saxony, and his wife Richenza of Northeim.On May 29, 1127, she married the Welf Henry the Proud, who had… … Wikipedia
Supplinburg — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Lothar III. — Siegel Lothar III. auf einer Urkunde aus dem Jahre 1131 über die Bestätigung eines Schifffahrtsrechtes an die Abtei Echternach Lothar III. (* vor dem 9. Juni 1075; † 4. Dezember 1137 in Breitenwang, Tirol), auch Lothar von Süpplingenburg oder… … Deutsch Wikipedia